Kiss the cook |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Komödie |
Regie: Jon Favreau |
Darsteller: Jon Favreau Scarlett Johansson Robert Downey Jr. Sofia Vergara Dustin Hoffmann |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 109 Minuten |
Kaufstart: 22. Oktober 2015 |
Label: Koch Media |
Seit vielen Jahren ist der berühmte Chefkoch Carl Casper als renommierter Starkoch in einem noblen Restaurant beschäftigt und stellt tagtäglich seine Kunden zufrieden. Er galt seit je her als einer der besten seines Fachs und ist bei zahlreichen Kritikern bekannt. Ein Grund mehr, für einen bekannten Foodblogger, nun endlich noch einmal seine Kochkünste zu genießen und ihn in einer Kritik zu bewerten. Doch glücklich ist Carl damit längst nicht, denn die Rezensionen sind niederschmetternd und sein Arbeitgeber lässt ihm schon seit einiger Zeit keinerlei kreativen Freiraum in seinem Beruf. So gerne würde er neue, herausragende Rezepte ausprobieren und muss doch täglich dasselbe Gericht zubereiten. Als die Unzufriedenheit zwischen Familienproblemen und Joballtag allmählich überkocht, beschließt er, sein Leben grundlegend zu ändern – und beginnt auf außergewöhnliche Weise eine Reise zur Selbstfindung…
Kritik:
Hat man sein größtes Hobby erst einmal zum Beruf gemacht, kann die Enttäuschung auch schnell da sein. Als Angestellter kann man schließlich seiner Kreativität nicht immer freien Lauf lassen und sehnt sich doch sehr nach der Selbstständigkeit. Ein etwas anderes Selbstfindungsdrama.
Dramatisches Feel-Good-Moviebr>
Damit dürfte zumindest Jon Favreau als Chefkoch, der sowohl Hauptrolle als auch Regie übernommen hat, bereits eine Rolle abliefern, mit der sich auch im realen Leben viele identifizieren können. Dass er noch dazu eine echte Sympathiefigur mimt und als liebender Familienvater voller Wünsche und Träume den netten Kerl von nebenan spielt, gibt „Kiss the cook“ bereits gute Voraussetzungen: Die Komödie mit der gewissen Dramatik wächst und so nämlich schnell ans Herz. Dazu sorgen dann auch der kleine Percy und Kollegin Scarlett Johansson, denen die Rolle als sympathische Nebencharaktere ebenso leicht fällt. Die braucht der Film nämlich umso mehr, denn allein mit Kochen kann noch kein spannender Film funktionieren. Ein Familiedrama muss somit also ebenso her und was bietet sich da besser an, als die klassische Geschichte um den vernachlässigten Sohn, mit dem man doch so gerne etwas mehr Zeit verbringen möchte?
Der Klassiker: Vater und Sohn
Klar ist: Natürlich ist die Story rund um die Vater-Sohn-Geschichte nicht mehr unbedingt neu, aber als Duo passen die beiden doch sehr gut und authentisch zusammen. Zu jeder Zeit kauft man ihnen die Beziehung zueinander ab und hat tatsächlich den Eindruck, hier eine echte Familie auf dem Bildschirm zu sehen. Da fügt sich auch Sofia Vergara als Mutter einigermaßen ein, obwohl ihre Leistungen nicht ansatzweise mit denen der beiden Hauptdarsteller vergleichbar wären. Zu unnatürlich und hochnäsig erscheint da oft das Auftreten, als dass man eine ehemalige Beziehung zwischen dem Koch und seiner Ex-Frau für glaubwürdig halten könnte. Das ist aber nicht weiter schlimm, ist ihre Rolle einerseits vergleichsweise klein und möchte der Film doch andererseits eher ein Gefühl der Freiheit bewirken. Freiheit von den familiären Zwängen durch die typischen Regelungen des Umgangsrechts und natürlich Freiheiten bei der beruflichen Selbstverwirklichung. Dass man dieses Vorhaben dann ausgerechnet mit einem Roadmovie im Imbisswagen unterstützt, verleiht „Kiss the cook“ tatsächlich schnell die richtige Atmosphäre, welche die Thematik gut stützt.
Kritik an sozialen Medien
Ein bisschen schafft es die Komödie allerdings auch innovative Themen und neue Medien mit einzubeziehen, die für den heutigen Beruf als Koch durchaus relevant sind. Und gerade die verstärken die durch die Familiensituation entstehende Dramatik nochmal deutlich, kann nämlich Jon Favreau gerade hier seine vollen Energien ausfahren und seinen Schauspielkollegen so richtig Dampf machen. Die virale Verbreitung von negativen Kritiken, deren dramatische Auswirkungen auf den Berufsalltag und die emotionale Situation macht auf überaus nachvollziehbare, aber kritische Weise klar, wie stark wir doch heute von eben jenen Medien abhängig sind und wie sehr sie unsere emotionale Situation mittlerweile beeinflussen. Eine weitere Möglichkeit also vor allem für netzaffine Zuschauer, sich mit den Figuren und ihren Handlungen zu identifizieren, ohne sich zu sehr auf klassische Stilmittel zu verlassen. Ein durchaus gelungener Kniff.
Fazit:
Gelungenes Feel-Good-Movie über die Selbstfindung eines Kochs mit einer guten Mischung aus Humor und Dramatik, sowie sympathischen Hauptrollen.