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    King Arthur: Legend of the Sword

    King Arthur: Legend of the Sword


    Land/Jahr:
    USA 2017
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    Guy Ritchie
    Darsteller:
    Charlie Hunnam
    Astrid Berges-Frisbey
    Jude Law
    David Beckham
    Eric Bana
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    126 Minuten
    Kaufstart:
    Netflix:
    15. April 2019
    Label:
    Warner Bros.

    Nach dem Mord an König Uther Pendragon reißt sein machthungriger und skrupelloser Bruder die Krone an sich. Natürlich in dem Wissen um das sagenumwobene Erbe, welches nur von einem direkten Nachfahren verwendet werden kann: Das legendäre magische Schwert Excalibur, welches seinem Besitzer übernatürliche Kräfte verleiht. Um die Macht allerdings langfristig sicherzustellen, lässt er denjenigen ausfindig machen, der in der Lage ist, das Schwert aus einem Stein zu ziehen und will ihn kurzerhand ebenfalls ermorden. Dumm nur, dass Vortigern damit die Rechnung ohne den jungen Arthur gemacht hat, der das Schwert nicht nur an sich reißt und sich anschließend auf eine waghalsige Flucht begibt, sondern auch seinen rechtmäßigen Thron schon bald einfordern wird…

    Kritik:
    In den 90iger Jahren wurde Regisseur Guy Ritchie noch für Meisterwerke wie „Bude, Dame, König, Gras“ gefeiert und konnte vor allem mit seinem außergewöhnlich jungen, lockeren Stil begeistern. Eigentlich hätte „King Arthur: Legend of the sword“ deshalb ziemlich großes Potential für eine großartige moderne Neuinterpretation gehabt, die ebenfalls mit diesem lockeren Stil punkten kann. Im Ansatz zumindest soll das dann auch klappen.

    CGI-Schlacht mit Stilbrüchen
    Doch bereits in der ersten Szene wird schnell deutlich, worauf sich Guy Ritchie in diesem Film stattdessen viel lieber stürzt: Auf ein beeindruckendes Effektfeuerwerk, das im Grunde genommen eher einer Technikdemo gleicht, als einem mitreißenden Fantasyfilm. Mit den riesigen Elefanten, der Überhäufung mit CGI, den regelmäßigen Jump Cuts und dem stilbrechenden Soundtrack mag Guy Ritchie seinem Werk zwar eine gewisse (künstliche) Coolness verliehen können, erinnert dabei aber eher an eine Mischung aus Musikvideo und Videospiel, bei dem die Seele des Films letztendlich viel zu kurz kommt. Dabei hatte man eigentlich gehofft, den gehetzten Musikvideostil, bei dem er gänzlich ohne jede Logik abenteuerliche Bilder aneinanderreiht, hätte er spätestens mit seinem letzten tatsächlich gedrehten Musikvideo für Madonna bereits 2001 endgültig hinter sich gelassen.

    König der Oberflächlichkeit
    Da allerdings werden die geneigten Zuschauer schnell eines Besseren belehrt, was kurzerhand deutlich auf Kosten der Figuren geht. Nur in seltenen Fällen gelingt es „King Arthur: Legend of the sword“ schließlich, die Charakterzeichnung intensiv genug auszubauen, um mit den Figuren mitfühlen und sich mit ihnen identifizieren zu können. Spätestens nach der halben Laufzeit fällt da so manchem Publikum auf: Würde Charlie Hunnam in diesem Moment wohl den Löffel abgeben, würde das in Ermangelung einer emotionalen Bindung zu seiner Figur vermutlich den meisten gar nicht stören. Dabei liegt das eigentlich keineswegs an den darstellerischen Leistungen des Schauspielers, denn die sind durchaus grundsolide. Mit einem selbstironischen Humor und coolen Sprüchen gelingt es ihm immerhin recht häufig, zum richtigen Zeitpunkt die passende Pointe zu finden und dem Streifen jenen junggebliebenen, coolen Touch zu verleihen, den sich Guy Ritchie mit seiner Neuinterpretation eigentlich erhofft hatte.

    Gangsterfilm mit Rittern
    Verliert sich der Regisseur allerdings etwas zu sehr in seiner Vorliebe für übertriebene Effekte und vermischt dabei auch noch den Fantasyfilm mit dem Actiongenre kann das – wie in diesem Fall – ganz schnell nach hinten los gehen. So gibt es etwa sogar eine Szene, in der sich die Figuren an die Planung zum Angriff auf Camelot machen und dabei vergleichbar mit einem Gangsterfilm in kleinen Ausschnitten den wohl zukünftigen Verlauf durchgehen. So mancher Cineast wird da wohl tatsächlich Parallelen zu zahlreichen Actionfilmen erkennen und sich fragen, ob hier wirklich eine Schlacht in einer Fantasywelt geplant wird oder viel mehr die Planungen für einen Bankraub wie in „The Italien Job“ stattfinden und die Charaktere allesamt nur seltsame altmodische Kostüme dabei tragen. Gleichzeitig vernachlässigt Guy Ritchie genau das, was „King Arthur“ so dringend nötig gehabt hätte: Ein Eintauchen in eine fremde, fantasievolle Welt voller Magie und edler Ritter. Davon gibt es nämlich viel zu wenig, wenn die eigentlich so grüne und mysteriöse Welt der Tafelritter zwischen all den gehetzten, viel zu schnellen Schnitten so erschreckend oberflächlich dargestellt wird. Kein Wunder also, dass „King Arthur: Legend of the sword“ bereits im Kino ein ziemlich großer Flop war.

    Fazit:
    Die junggebliebene Neuinterpretation des klassischen „King Arthur“-Stoffs hätte eigentlich viel Potential gehabt, ein noch nie dagewesenes Filmerlebnis zu werden. Stattdessen entpuppt sich der Streifen allerdings als abenteuerlicher Mix aus Musikvideo und Videospieldarstellung, bei der es an emotionaler Bindung zu den Charakteren ebenso mangelt, wie an einer aufregenden Welt, in die der Zuschauer tatsächlich eintauchen könnte.

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