Lenny ist erst vor kurzem wieder in seine Heimatstadt gezogen, um seiner Familie und den alten Freunden endlich wieder ganz nah zu sein. Da zögert er natürlich nicht lange, mit den Jungs aus der Schule erneut abzuhängen und den ganzen Tag ziemlichen Blödsinn zu treiben. Komplett eingespannt von seiner Frau und seinen Kindern denkt er dabei gar nicht erst an eine Erweiterung seiner Familie und möchte doch einfach nur nochmal richtig die Sau raus lassen. Nur noch vage können sich alle daran erinnern, wann sie das letzte Mal wirklich gefeiert und sich richtig besoffen haben. Da kommt den Jungs spontan eine glänzende Idee: Sie feiern eine 80er Jahre Mottoparty und laden hunderte ihrer alten Freunde und Schulkameraden ein, ganz so wie in den vergangenen Zeiten. Dumm nur, dass ihr Alter sie schnell einholt und auch die nachfolgende Generation prompt beginnt, mit den alten Männern zu konkurrieren. Das Chaos steht also kurz bevor…
Kritik:
Filmfans haben sich wohl längst damit abgefunden, dass Adam Sandler nur ein Komiker ist, der bis auf lockere Slapstick-Komödien keine ernsthafteren Rollen meistern kann. An der Seite von Kevin James scheinen sich da auch die richtigen Männer gefunden zu haben, doch bekommt man erst einmal jedes Jahr eine neue Komödie mit dem gleichen Humor und den üblichen Gags geboten, könnte die Frage aufkommen, ob seine Filme nicht allmählich ausgelutscht sind. Dabei wäre ein guter Ansatz doch wirklich da gewesen…
Freundschaft unter Erwachsenen
Im Kern des zweiten Teils von „Kindsköpfe“ geht es nämlich einmal mehr darum, gemeinsam mit den Freunden alt zu werden. Noch nach dreißig Jahren mit den Schulfreunden an einem Strang zu ziehen, immer zusammenzuhalten und alte Zeiten neu aufleben zu lassen. Denn eingespannt von Frau und Familie und gänzlich langweiligen Gewohnheiten, sehen die Träume und Sehnsüchte schon ganz anders aus, als noch in der Schulzeit. Hochzeit und Kinder spielen keine Rolle mehr, stattdessen möchte man einfach noch einmal die Sau raus lassen und die wiedergewonnenen Freiheiten genießen. Auf den ersten Blick ist „Kindsköpfe 2“ damit also sogar recht tiefgründig und könnte inhaltlich sogar für ein nettes Drama mit einigen Gags taugen. Doch wir alle wissen: Das ist nicht der Stil eines Adam Sandler, der sich doch lieber mit Fäkalhumor und sexistischen Witzen beschäftigt. Womit wir auch gleich beim eigentlichen Problem dieses Films wären.
Die mobbenden Freunde
Nachdem wir nämlich nun mittlerweile all die Filme mit Fäkalhumor, in denen Adam Sandler die Hauptrolle übernommen hat, kaum mehr zählen können, wirkt doch diese Art von Humor zunehmend immer ausgelutschter. Furzende bärtige Männer, kotzende Homosexuelle und pinkelnde Trottel sind vielleicht noch für einige pubertäre Jungs lustig, echte Filmfans bringen da aber nur noch ein müdes Lächeln auf. Daran ändern letztlich auch die Running Gags mit Anspielung auf den albernen Rapper Flavor Flav nicht gerade viel. Ansonsten passt der „Spaß“ in diesem Film ziemlich gut zum Titel, denn kindischer könnte es wohl kaum sein. Männern in den 50er Jahren fallen die Augen beim Anblick hübscher junger Mädchen beinahe aus dem Schädel, ein Hirsch vergreift sich bereits in der ersten Szene an der Unterwäsche von Lennys Frau und selbst die Polizisten machen sich regelmäßig absolut lächerlich in diesem Film. Dabei wird über alles hergezogen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist: Übergewichtige werden beleidigt, Klischees über Homosexuelle ausgefahren und selbst Kinder werden zum Mobbingopfer diverser Protagonisten. Leider sollte Mobbing heute aber eigentlich nicht mehr lustig sein. Da retten vereinzelte wirklich witzige Momente den Film dann auch nicht mehr. Vielleicht sollte sich Adam Sandler doch allmählich an einem etwas höheren Niveau versuchen.
Fazit:
Fäkalhumor vom Feinsten: Adam Sandler lässt es sich erneut nicht nehmen, sich auf unterstem Niveau über Übergewichtige, Schwule und Mobbingopfer abzulassen und hat bis auf vereinzelte tatsächlich witzige Gags inhaltlich wenig zu bieten. Da bleibt einem das Lachen oftmals eher im Halse stecken.