Toronto: Eigentlich wollte sich Blackbird längst aus seinem Geschäft zurückziehen, doch nun bekommt er einen weiteren neuen Auftrag, den er nach kurzem Zögern doch annimmt. Er soll nach Detroit reisen und sich dort mit einem Mann in einem Hotel treffen. Auf ihn warten dort die doppelte Bezahlung und eine freie Hand. Doch das ist auch kein Wunder, ist er schließlich der Einzige, der diesen Job erledigen will. Ihn ruft man immer nur dann an, wenn es um die ganz schmutzigen Geschäfte geht. So soll er schließlich auch dieses Mal den Mann umbringen, der seinem Auftraggeber im Wege steht. Dumm nur, dass er dabei auch eine unerwartete Zeugin erschießen musste und deshalb nun sein Geld nicht erhält. Das will Blackbird natürlich nicht auf sich sitzen lassen und versucht zunächst, das Geld auf andere Weise zu beschaffen. Zusammen mit einem Partner, macht er sich also auf die Jagd nach einem reichen Immobilienmakler – und bringt dabei sogar sich selbst in Gefahr…
Kritik:
An der Story ist es bereits recht leicht erkennbar: Bei „Killshot“ handelt es sich um einen Thriller, der uns einmal mehr einen typischen Auftragskiller zeigt, der nun alles daran setzt, sein Geld zurückzubekommen. Doch in puncto Story geht der Film durchaus ungewöhnliche Wege. Statt sich also mit den ehemaligen Auftraggebern einzulassen und sich knallharte Ballereien zu liefern, um endlich das Geld zurückzubekommen, lässt er sich auf ein schießwütiges Plappermaul ein, das scheinbar den sicheren Plan zu haben scheint. Der nämlich will einen Immobilienmakler erpressen, der ihm 20.000 Dollar zukommen lässt – genau so viel Geld, wie dem Killer fehlt, um das Haus seiner Großmutter zu renovieren und sich endlich in das kleine Indianerdorf zurückzuziehen. Doch das geht ziemlich nach hinten los und die beiden erwischen prompt den Falschen. Statt um Geld, geht es nun erst einmal darum, Spuren zu verwischen, denn Zeugen darf es nicht geben. Wegen dem folgenden Zeugenschutzprogramm müssen die beiden also ziemlich trickreich vorgehen, um an die beiden Zeugen zu kommen und sie knallhart umzubringen. Das ist allerdings keine leichte Aufgabe, was auch an der Charakterzeichnung von „Killshot“ liegt. Hier treffen nämlich zwei völlig verschiedene Verbrecher aufeinander, die schnell einen guten Kontrast aufweisen können. Mickey Rourke ist eher der ruhige, skrupellose Killer, der emotionslos und ohne Fehler vorgeht, um alle Zeugen niederzustrecken. Sein Partner dagegen kann das Maul nicht halten und scheint ein bisschen zu überenergisch zu sein. Wie ein hyperaktives Kind lässt er seiner Wut und seinen Trieben freien Lauf und bringt die beiden nur noch mehr in Gefahr. Das sorgt dann dafür, dass sich „Killshot“ deutlich von anderen Filmen dieser Art unterscheiden kann und sehr unterhaltsam wird. Außerdem bietet Rourke auch gleich die passende Vergangenheit, denn dank zwei Brüdern, von denen einer tot ist und einer im Knast sitzt, scheint er psychisch viel tiefgehender zu sein, als man zunächst annimmt. Während er sich zunächst Seagal-like emotionslos zeigt, merkt man nach der Zeit doch deutlich, dass ihm die vielen unschuldigen Opfer, an denen er sogar Gefallen findet, doch sehr nahegehen. Nicht jeder Mord lässt ihn also kalt. Trotzdem hält sich Rourke allerdings mit großen Emotionen und Mimik zurück – doch das macht ihn zugleich zu dem sympathischsten Charakter des Films. Kein Wunder also, dass „Killshot“ trotz ungewohnter Wege sehr geradlinig und konsequent ausgefallen ist. Doch das ist es zugleich auch, was wohl die meisten Genre-Fans erwarten würden, auch wenn der Film wohl nicht unbedingt mit Originalität prahlen kann. Letztendlich geht es allerdings eher um den – auf Erwachsene ausgerichteten – Unterhaltungswert, der bei „Killshot“ erstaunlich hoch ausgefallen ist, auch wenn die großen Emotionen nicht wirklich zustande kommen. Weder die Aussichtslosigkeit des Immobilienmakler-Paars, noch die schreckliche Vergangenheit von Blackbird kommt ausreichend zum Vorschein. Aber man muss sagen: Diese Nüchternheit von „Killshot“ hat Style – sehr guten Style.
Fazit:
Emotionsloser, eiskalter Thriller mit Auftragskiller-Story, der einen guten Charakterkontrast und einen unterhaltsam-nüchternen Stil bietet.