Ein großer Tag für die Menschheit steht bevor: Der langjährige Krieg gegen die Zylonen neigt sich dem Ende zu. Das Kampfschiff Galactica befindet sich unter dem Kommando von Commander Adama auf einer Friedensmission, um endlich in diplomatischen Kontakt mit dem kriegerischen Volk zu treten. Die Zeichen stehen gut, doch bei einem Patrouillenflug geschieht das völlig unerwartete: Eine Flotte von zylonischen Kriegsschiffen macht sich auf den Weg zur Galactica. Nahezu die gesamte Flotte wird dabei zerstört und alle zwölf Kolonien des menschlichen Imperiums vernichtet. Nur noch die Galactica ist von der Flotte übrig geblieben und macht sich fortan auf die Suche nach weiteren Überlebenden der Kolonien. Während sie sich zunehmend zu einem Flüchtlingsschiff entwickelt, ist die Crew längst auf dem Weg zum fernen Planeten Erde, der den Erkenntnissen nach als einziger im Universum ebenfalls über menschliches Leben verfügen soll. Dumm nur, dass sie auf dem Weg zahlreichen weiteren großen Gefahren gegenüber stehen…

Kritik:
Noch vor kurzem haben wir das neuere Prequel „Caprica“ unter die Lupe genommen und waren enttäuscht davon, dass die Serie offiziell eingestampft wurde. Nun befassen wir uns mit dem Original aus den 70er Jahren und begeben uns gemeinsam mit Commander Adama und Captain Apollo auf das Kampfstern Galactica.

Bonanza im Weltraum
Die meisten Science-Fiction-Fans werden sicherlich bereits wissen, womit sie es bei „Kampfstern Galactica“ zu tun haben. Seit dem erfolgreichen Nachfolger unter dem englischen Titel „Battlestar Galactica“ wird die alte Original-Serie nur allzu gern liebevoll als „Bonanza im Weltraum“ beschimpft. Das mag sicherlich nicht zuletzt an dem recht billigen Look liegen, der sich vor allem in den etwas merkwürdig anmutenden Kostümen äußert. Da durften die Raumschiffpiloten noch mit hässlich braunen Lederjacken durch die Gegend laufen, während ihre Vorgesetzen abstrakten Halsschmuck präsentierten und so mancher Protagonist nun nicht gerade mit Intelligenz strahlen konnte. Echte Bedrohungen wurden kaum erkannt, die Menschheit nach und nach dem Untergang geweiht und die kleinen Angriffsschiffe konnten mit nur wenigen Schüssen ein riesiges Mutterschiff erledigen. Klingt nicht glaubwürdig – ist es eigentlich auch nicht. Dennoch hatte die Serie einen großen Erfolg und bis heute zahlreiche Fans, das mag auch am ansonsten recht gelungen Design liegen. Nun dürfen wir den damaligen zweistündigen Kinofilm erstmals auch auf BluRay erleben.

Kampf gegen die Zylonen
Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei der ewige Krieg gegen die roboterhaften Zylonen. Eigentlich ist das auch der einzige Inhalt der Story, die insgesamt doch eher dünn ausgefallen ist. Die Menschheit kurz vor ihrer Ausrottung flüchtet in Richtung der Erde und versucht sich vor den bösartigen und skrupellosen Zylonen zu retten. Das Kostümdesign hat dabei die Fernsehgeschichte gar ein bisschen geprägt, denn die vermeintlichen Roboter mit ihren roten LED-Leuchten an der Stelle ihrer Augen – ähnlich dem Auto KITT – sind bis heute ein Wiedererkennungsmerkmal der außerirdischen Zylonen. Leider erkennt man aber auf Grund des Alters dieses Pilotfilms recht schnell, dass es sich um kostümierte Menschen und nicht wirklich um Roboter handelt. Kenner der neueren Serien „Caprica“ und „Battlestar Galactica“ dürften da recht enttäuscht sein, sind sie doch gänzlich andere Qualitäten gewohnt. Noch dazu, dass die Herkunft der Zylonen sich stark von der heutigen Entwicklung unterscheidet, denn statt religiös fanatische Roboter mit eigenem Denkvermögen, handelt es sich um eine mechanische außerirdische Spezies, ganz zum Zwecke der Vernichtung der Menschheit. Dieses Charakterbild ist allerdings auch etwas einfach gestrickt, wodurch „Kampfstern Galactica“ den heuten Ansprüchen kaum noch gerecht wird.

Restauration für Weltraumbüchsen
Fans dieser mittlerweile nostalgischen Science-Fiction-Serie werden an der hochauflösenden Neuauflage sicherlich ihren Gefallen finden. Das Bild wurde insgesamt nämlich ein wenig restauriert und kommt nun in einer angemessenen Bildqualität daher, die einen Kauf der BluRay durchaus rechtfertigt. Auf Grund des Alters des Streifens erkennt man aber dennoch ein gewisses Grundrauschen im Bild und man muss damit leben können, dass wir es nicht mehr mit einer echten Hochglanzproduktion zu tun bekommen. Bei der Tonqualität hat sich unterdessen für die deutschen Zuschauer wenig getan, denn mit klassischem Stereoton, der jedoch hervorragend verständlich ist, bietet man keine Aufwertung zur ursprünglichen niedrig aufgelösten Fassung. Dennoch sollte man sich diesen Streifen – allein schon aus nostalgischen Gründen – nicht entgehen lassen, denn Fernseh-Kult gehört nun einmal in jedes Regal. Man sollte allerdings keine Bestqualitäten erwarten.

Fazit:
Ein Science-Fiction-Streifen, der längst zum Kult der Fernsehgeschichte wurde und als einziger Serien-Pilotfilm jemals im Kino ausgestrahlt wurde, aber trotz allem auf Grund der besseren Qualitäten seiner Nachfolgeserie nicht mehr zeitgemäß in Erscheinung tritt.