Jumanji: The Next Level |
Land/Jahr: USA 2019 |
Genre: Fantasy |
Regie: Jake Kasdan |
Darsteller: Dwayne Johnson Jack Black Kevin Hart Karen Gillan Awkwafina Danny DeVito Danny Glover |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 123 Minuten |
Kaufstart: 23. April 2020 |
Label: Sony Pictures |
Zwei Jahre sind seit ihrem ersten Abenteuer vergangen und die Freunde Spencer, Martha, Bethany und Fringe führen inzwischen ein völlig anderes Leben weit entfernt von ihrer Heimat. Das kurze Leben in einem fremden Körper als Videospielfigur hat jedoch bei allen psychische Veränderungen hinterlassen. Vor allem Spencer kommt einfach nicht damit klar, dass er im echten Leben kein muskulöser Actionheld, sondern ein einfacher, langweiliger Nerd ist. Und während es auch mit der Fernbeziehung zu Martha nicht mehr so gut läuft, sehnt er sich danach, noch einmal in die Rolle des Helden Dr. Smolder Bravestone schlüpfen zu können. Gesagt, getan, findet er sich prompt erneut in der Videospielwelt „Jumanji“ wieder – und seine Freunde müssen fortan alles daran setzen, ihren Freund erneut aus dem Spiel zu befreien. Doch einst beinahe zerstört, ist in „Jumanji“ plötzlich alles anders…
Kritik:
Ein Remake des großartigen Klassikers „Jumanji“ mit Robin Williams stieß einst nach seiner Ankündigung auf geteilte Meinungen. Kurz nach dem Kinostart allerdings stellte sich heraus: Das Remake mit Dwayne Johnson entpuppte sich als wahrer Kassenschlager und wurde für die Macher zu einem richtigen Erfolgshit. Kein Wunder, dass da auch eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten ließ.
Klassiker im neuen Gewand
Dass die Neuauflage von „Jumanji“ so gut funktionierte, mag allerdings auch daran liegen, dass der erste Teil nur indirekt ein wirkliches Remake war, sondern durchaus auch als indirekte Fortsetzung verstanden werden konnte. Mit direkten Anspielungen an die Zeit des Originals, gelang es Jake Kasdan vor einigen Jahren, die fantasievolle Welt des einstigen Würfelspiels in ein modernes Videospielgewand zu versetzen. Ähnlich wie etwa in „Die Chroniken von Narnia“ wurden die „Spieler“ somit in eine in sich geschlossene Fantasywelt voller spannender Abenteuer und Gefahren versetzt und sorgten schon im ersten Teil mit dem Rollentausch für recht großen Humor. „Jumanji“ versuchte also gar nicht erst, das Original zu kopieren, sondern führte erfrischende und spaßige neue Innovationen ein, die den Streifen letztendlich zum Familienfilm machten. Das hatte einen gelungenen Überraschungseffekt, welcher der Fortsetzung nun natürlich fehlt.
Aufregender Rollentausch
Kompensieren möchte „Jumanji: The next Level“ dies nun, in dem sich der Streifen die aufregende Möglichkeit zu nutze macht, die jeweiligen Charaktere einfach neu zu besetzen. Konnten die Jugendlichen im Vorgänger ihre Videospielcharaktere noch selbst aussuchen, werden sie nun wie durch Zufall gewürfelt und auch neue Darsteller lockern das Geschehen auf. Hier entfaltet der Streifen nicht nur seine wahren Stärken, sondern auch die Darsteller können beweisen, dass sie zu Charakterdarstellung tatsächlich in der Lage sind. Musste Dwayne Johnson zuvor trotz seines muskulösen Körpers den Charakter eines Nerds spielen, muss er davon nun deutlich abweichen, indem er anfangs den mürrischen Charakter eines Danny de Vito widergibt. Sowohl bei Johnson, als auch bei allen anderen Hauptdarstellern zeigt sich damit eine spannende Wandelbarkeit und die herausragenden schauspielerischen Qualitäten kommen zum Vorschein.
Stars sorgen für Überraschungen
Ohnehin schadet es „Jumanji: The next Level“ auch nicht, noch ein paar weitere richtige Hollywood-Stars mit einzubeziehen. Vor allem mit den sympathischen Altstars Danny de Vito und Danny Glover kommen richtige Nostalgiegefühle auf. Die dürfen zwar selbst nicht mit in die neue Fantasywelt des Videospiels Jumanji reisen, sorgen aber für großen Spaß, wenn gleich mehrere andere Darsteller sie nachahmen dürfen – und lockern mit ihren kauzigen Zickereien in der „realen Welt“ die Stimmung des Films auf. Dabei ist es aber vor allem die neue Hauptdarstellerin Awkwafina, die ihren Kollegen mitunter die Show stiehlt. Humorvoll und flink beweist die Rapperin, dass ihr auch die erste richtige Actionrolle hervorragend gelingt, nachdem sie schon in der Tragikomödie „The Farewell“ mit einer glaubwürdigen Charakterrolle überzeugte. Und auch sie bekommt die durchaus amüsante Gelegenheit, den Charakter von Danny de Vito über einen gewissen Zeitraum nachahmen zu dürfen – und dabei sieht der Zuschauer ihr den großen Spaß so richtig an.
Der Ausbau eines Fantasy-Franchise
Abseits der großen Namen macht „Jumanji: The next Level“ aber auch mit seinen Kulissen recht großen Spaß. Längst konnte sich die Remake-Reihe als eigenes neues Fantasy-Franchise etablieren, das das Publikum in eine detailliert ausgearbeitete Fantasiewelt mit spannendem Creature Design einlädt. Vor allem die Kulissen sind dieses Mal abwechslungsreicher gelungen, als im Vorgänger, da es neben den Dschungel auch in die Wüste und auf eisige Berge hinauf geht, was natürlich zugleich interessante neue Gegner mit sich bringt. Der große „Wow-Effekt“ bleibt dabei aber manches Mal aus, denn mit dem Hintergrundwissen des Vorgängers sind doch manche Momente des Films mitunter vorhersehbar. Obwohl sich Kasdan größte Mühe dabei gibt, den Wiederholungseffekt zu vermeiden, kann der vergleichbare Ablauf natürlich nicht verhindern, dass sich „Jumanji: The next level“ mit den ganz großen Überraschungen ziemlich zurückhält. Fans wird die Fortsetzung aber nichtsdestotrotz Spaß machen, denn auch dieses Mal bleibt „Jumanji“ ohne Zweifel ein äußerst unterhaltsamer Familienfilm für alle Generationen.
Fazit:
Mit seinem vergleichbaren Ablauf und den gelegentlichen vorhersehbaren Momenten bleibt der große Überraschungseffekt in „Jumanji: The Next Level“ natürlich aus. Vor allem die überaus spaßige Idee des Körpertauschs der Darsteller sorgt jedoch auch dieses Mal für große Lacher und viel Situationskomik. Dazu tragen auch drei neue Stars bei, die ihre Rollen mit Bravour meistern. Die Remakes von „Jumanji“ bleiben damit Meisterwerke der Unterhaltung für die ganze Familie.
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