Gerade erst sein Training unter chinesischen Mönchen abgeschlossen, muss der MI7-Agent Johnny English auch schon in seine britische Heimat zurückkehren. Dort wird er schließlich beauftragt, ins ferne Hongkong zu reisen, um die Schlüssel dreier feindlicher Agenten zu ergattern. Dumm nur, dass er ausgerechnet dort plötzlich von mehreren Doppelagenten und einer mordenden Putzfrau verfolgt wird, die ihm seinen Auftrag nicht gerade erleichtern. Doch noch ahnt er gar nicht, dass der wahre Feind sich in den eigenen Reihen befindet. Doch dank seinem mutigen und intelligenten Kollegen soll er auch jedes noch so schwierige Hindernis meistern…
Kritik:
Normalerweise kennen wir Rowan Atkinson als den tollpatschigen und dämlichen Mr. Bean, der in allen möglichen Alltagssituationen den Zuschauer zum Lachen brachte. Praktisch gänzlich ohne jegliche Dialoge überzeugte er allein mit Körpersprache und Mimik und gilt noch heute als absoluter Kult. In „Johnny English 2“ hat er nun zum zweiten Mal eine gänzlich andere, actionreichere Rolle übernommen – und muss auch gelegentlich den Mund aufmachen. Doch das gelingt dem alten Comedian sogar ziemlich gut.
Auf den Spuren von James Bond
Eigentlich übernimmt er ja sogar eine ähnliche Rolle, wie seinerzeit Daniel Craig als James Bond. „Johnny English 2“ ist schließlich nichts viel anderes, als eine reine Bond-Parodie, bei denen der MI7-Agent in zahlreiche Fettnäpfchen tritt und die technischen Spielereien des berühmten Agenten auf die Schippe nimmt. Da beginnt alles ganz klassisch, vom typisch coolen Intro, bis hin zum klassischen, von der üblichen Kulisse abgetrennten Trainingslager, in dem wir sicherlich auch den Top-Agenten schon oft gesehen haben. Direkt danach geht’s auf in die Missionsbesprechung beim britischen Geheimdienst und Johnny English darf seine technischen Spielereien direkt ausprobieren. Angefangen bei der Betäubungs-Digitalkamera, bis hin zum automatisierten Rolls Royce gibt’s da doch vieles, was später für einige Lacher sorgen wird.
Mr. Bean meets Action
Auf den ersten Blick versucht Rowan Atkinson nämlich seine bekannte Rolle als Mr. Bean einmal mehr beizubehalten. Er zeigt sich schließlich als totaler Tollpatsch mit seinem üblichen niedlichen Knautschgesicht und dem dämlichen Gesichtsausdruck, den er bereits in der Serie hatte. Da dürfen wir uns also gerne an den Fehlschlägen beim Verwenden der neuen Technik amüsieren, während Johnny sich auf die Jagd nach einer asiatischen Putzfrau und ihren gewalttätigen Komplizen macht. Als wahres Highlight kann man da eine Szene betrachten, in denen Atkinson im Tiefflug einen Helikopter über die Straße steuert und sich anschließend auf dem Dach eines Krankenwagens mitnehmen lässt. Das deutet aber bereits auf geniale, wie auch actionreiche Aktionen hin, denn von letzterem gibt es mehr als genügend. Da treffen kleinere Schießereien, auf packende Nahkämpfe und beeindruckende Undercover-Einsätze, beim Versuch, den Gegner ausfindig zu machen und ihm einen wichtigen Gegenstand abzunehmen. Die Action kann sich unterdessen sehr gut sehen lassen und durchaus beinahe mit einem James Bond mithalten. Hier kommt, anders als im ersten Teil, tatsächlich richtige Hochspannung auf und bietet einige spektakuläre Szenen und Stunts. Da müssen wir doch tatsächlich staunen, wenn Rowan „Mr Bean“ Atkinson sich unter eine Gondel schwingt und dort in schwindelerregender Höhe einen Gegner versucht niederzustrecken. So etwas erwarten wir sicherlich von einem klassischen Actionstar, aber wohl kaum von diesem tollpatschigen Comedian – doch Atkinson beweist, dass er vielfältige Rollen meistern kann. Hier gelingt es ihm gar, erstklassigen Humor mit spannender Action zu verbinden und liefert uns eine wahre Actionkomödie für die ganze Familie.
Fazit:
Rowan Atkinson schafft es erstmals, Action und britischen Humor bestens zu verbinden und liefert uns eine äußerst unterhaltsame James Bond-Parodie mit tollen „Mr. Bean“-Anspielungen.