John Wick |
Land/Jahr: USA / CDN 2014 |
Genre: Actionthriller |
Regie: David Leitch Chad Stahelski |
Darsteller: Keanu Reeves Michael Nyqvist Willem Dafoe |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 97 Minuten |
Kaufstart: 4. Juni 2015 |
Label: Studiocanal |
Der ehemalige Profikiller John Wick hat bereits vor vielen Jahren das geschafft, was sonst niemandem gelingt: Er ist aus dem Gangstergeschäft rund um den Russen Viggo ausgestiegen und hat sich erfolgreich zur Ruhe gesetzt. Niemals hätte er gedacht, dass sich seine Wege noch einmal mit diesen Bösewicht kreuzen würden. Doch heute, gerade einmal wenige Tage nach dem Tod seiner geliebten Frau, tauchen ein paar russische Jugendliche in seiner Villa auf, töten seinen Hund und stehlen ihm anschließend das Auto. Einer dieser Jungs ist dummerweise ausgerechnet der Sohn von Gangsterboss Viggo, der fortan kein leichtes Leben mehr haben wird. Statt jedoch die Sachlage auf zivilisierte Weise zu klären, hat John Wick plötzlich eine riesige Horde an gnadenlosen Verbrechern am Hals, während er Jagd nach dem jungen Russen macht. Dumm nur, dass ein Blutbad nicht lange auf sich warten lässt, wenn man es mit dem „schwarzen Mann“ John Wick aufnimmt…
Kritik:
Fans von Keanu Reeves dürften wohl schon seit einigen Jahren wissen, was der Hollywood-Schauspieler am besten kann: Es sind knallharte Actionfilme mit spektakulären Effekten und beeindruckenden Stunts. Dass er es auch mit über 50 Jahren noch drauf hat, möchte er nun als „John Wick“ beweisen.
Rache mit großem Ausmaß
Gleich nach dem Beginn des Films macht „John Wick“ zunächst einmal noch gar nicht so viel her. Ein eiskalter und richtig harter Kerl kümmert sich um Belanglosigkeiten, geht seinem Alltag nach und wird von ein paar russischen Jugendlichen angegriffen. Man könnte an dieser Stelle kaum erwarten, dass der Streifen tatsächlich mit Tiefgang daher kommt, wirkt die emotionale Situation von Keanu Reeves in seiner Rolle schließlich eher banal. Gerade deswegen erwartet man nun eigentlich einen durchschnittlichen Standard-Rachethriller, bei dem es lediglich um die persönlichen Gefühle gegenüber dem Täter geht. Obwohl dem zwar oberflächlich tatsächlich so ist, bekommt es John Wick mit weit mehr Problemen zu tun. Als ehemaliger Profilkiller, der selbst die unmöglichsten Aufträge erfolgreich durchführen konnte, hat selbst das gefährlichste russische Verbrechersyndikat großen Respekt. Niemand würde versuchen, es allein mit ihm aufzunehmen und selbst die Cops wagen sich an einen solchen Kerl nicht einmal ansatzweise heran. Was darauf folgt, scheint aber doch nicht mehr als stumpfe Ballerei zu sein, denn die Gangster schicken fortan alles auf den Kerl los, was sie an humanem Kapital zu bieten haben. Die Actionszenen gleichen schnell einer reinen Abwehr von Gegnerhorden und der Tiefgang endet gleich da, wo die Syndikatsgeschichte aufhört.
Hitman: Keanu Reeves
Mit einer solch doch eher recht dünnen Story, die beim Zuschauer eher wenig Mitdenken erfordert, hat es „John Wick“ also rein auf Unterhaltung abgesehen. Und für solche Zwecke dürfte Keanu Reeves wohl auch die Optimalbesetzung sein. Mit coolen Sprüchen und durch nichts aus der Ruhe zu bringen, liefert uns der 50-jährige Reeves eine beeindruckende Rolle, die ihm manche in diesem Alter wohl nicht mehr zugetraut hätten. Dabei liegt ein hohes Tempo des Streifens im Vordergrund, weshalb Schnelligkeit und Effizienz zum Markenzeichen seines Charakters wird. Immerhin schwingt John Wick seine Knarre so schnell, dass etliche Gegner schon tot sind, bevor sie ihren Widersacher überhaupt entdeckt haben. Für den Realismus dürfte eine solche Vorgehensweise aber eher weniger zuträglich sein, wirken viele der Stunts und Actionszenen alles andere als realitätsnah. Selbst die hohe Anzahl der Gegner und die damit einhergehenden Fähigkeiten unseres Helden, lassen die Rolle von Keanu Reeves aus Ermangelung an echten Bedrohungen stellenweise gar langweilig erscheinen – immerhin rechnen wir als Zuschauer nicht ernsthaft damit, dass der Streifen einen negativen Ausgang haben könnte. Emotional aufwühlen kann „John Wick“ damit jedenfalls nicht, für geradlinige Action mit einem tollen Hauptdarsteller reicht es aber schon. Und damit dürfte man vor allem Genrefans sicherlich zufriedenstellen.
Fazit:
Schnell und effizient: Keanu Reeves überzeugt in seinem neuesten Actionstreifen mit einer beeindruckenden Choreographie und spektakulären Stunts. Durch die etwas dünne Story richtet sich der Streifen aber dennoch hauptsächlich an Genrefans.