Jarhead 2 |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Action |
Regie: Don Michael Paul |
Darsteller: Cole Hauser Steven Lang Justin Li Bokeem Woodbine Esai Morales Josh Kelly |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 102 Minuten |
Kaufstart: 25. September 2014 |
Label: Universal Pictures |
Eigentlich möchte Marineoffizier Chris Merrimette seine Karriere schon bald hinter sich lassen. In der Heimat wartet nämlich bereits die schwangere Freundin sehnsüchtig auf ihn, die sich bereits im achten Monat befindet. Doch die Geburt wird Chris aller Voraussicht nach verpassen müssen, denn kurz vor seinem Vertragsende wird er zum Squad Leader ernannt und auf eine wichtige Mission geschickt. Fast völlig ohne echte Kampferfahrung soll er sein Team quer durch feindliches Taliban-Gebiet leitet, um die dort kämpfenden Soldaten mit Nachschub zu versorgen. Dumm nur, dass sie bereits auf dem Weg dorthin in einen schweren Hinterhalt geraten und große Verluste zu verzeichnen haben. Als dann plötzlich auch noch eine Widerstandskämpferin ihren Weg kreuzt, ändert sich ihre Mission schlagartig. Jetzt liegt alles an ihnen, die Zukunft des Landes zu beeinflussen und die junge Frau in Sicherheit zu bringen…
Kritik:
Der Krieg ist keine schöne Angelegenheit. Die meisten Soldaten sind froh, wenn sie ihren Einsatz hinter sich gebracht haben und endlich wieder in ihre geliebte Heimat zurückkehren können. Bereits vor neun Jahren machte es sich der ersten „Jarhead“-Teil daher zur Aufgabe, die negativen und dreckigen Seiten des Krieges mit einer gewissen Prise Humor zu präsentieren. Doch die Direct-to-DVD-Veröffentlichung mit völlig neuer Besetzung möchte offensichtlich andere Wege einschlagen.
Willkommen zurück im Dreck
Starbesetzung werden wir in „Jarhead 2“ jedenfalls jederzeit vermissen. Einen Jake Gyllenhaal oder Jamie Foxx, die wir beide im Vorgänger zu sehen bekamen, haben sich dazu entschlossen, im neuen Streifen eben nicht mehr mitzuspielen. Stattdessen bekommen wir mit Cole Hauser und Steven Lang völlig neue Gesichter geboten. Das macht sich letztendlich auch in der Qualität und der Aufmachung bemerkbar, denn mit ihren großen Vorbildern können die Neulinge nicht mehr ganz so gut mithalten. Hinsichtlich der Story ist das allerdings nicht ganz so schlimm, denn auf einen humorvollen Anti-Kriegs-Film setzt man überhaupt nicht mehr. Der nötige Biss und der Zynismus, welcher dem ersten „Jarhead“ seinen Untertitel „Willkommen im Dreck“ verliehen, sind kaum noch vorzufinden. Stattdessen bekommen wir es mit einem reinen Actionstreifen zu tun, der sich bestenfalls in die Reihe der B-Filme einreiht. Aus einem ehemaligen Anti-Kriegsfilm ist also eigentlich nur noch ein Kriegsfilm geworden.
Solide B-Action
Lässt man den herausragenden ersten Teil einmal außen vor und betrachtet „Jarhead 2“ lediglich als alleinstehenden Streifen, so kann sich der Film doch einigermaßen gut schlagen. Den Vergleich sollte man jedenfalls nicht aufstellen, andernfalls sollte man sich auf maßlose Enttäuschung einstellen. Dafür kommt eine gewisse Spannung und viel Action dennoch auf. Vor allem dann, wenn die Marinesoldaten in wirklich brenzlige Situationen geraten. Das Terrain geschickt ausgenutzt, schleichen sich die Soldaten unentdeckt durch große Mohnfelder, liefern sich knallharte und schnelle Schießereien in einem kleinen Dorf oder verteidigen sich gegen einen Hinterhalt. Stets unter Zeitdruck und durch den ungebetenen Schützling im Schlepptau, kommt zumindest keine Langeweile auf. Möchte man also mal wieder geradlinige und waschechte Action erleben, die nicht viel auf Story wert legt, sondern hauptsächlich auf die dargestellten Szenen, der könnten hier zumindest eine gelungene Abwechslung vorfinden. Für „Jarhead“-Fans ist der zweite Teil aber schlichtweg eine schwere Enttäuschung.
Fazit:
Bis auf den Namen hat „Jarhead 2“ mit seinem herausragenden Vorgänger nur noch wenig gemeinsam. Hier müssen wir nicht nur auf die Starbesetzung verzichten, sondern auch auf den nötigen Biss und die einst so genialen Dialoge. Kurz gesagt: Ein reiner B-Actionstreifen.