Eigentlich führt Jack ein gänzlich glückliches Leben mit seiner liebevollen Familie und seiner tollen Frau in seinem großen Haus. Wäre da nicht der anstehende Besuch seiner Schwester Jill, die er schon seit je her nicht wirklich leiden kann. Mit ihrer leicht draufgängerischen und eigensinnigen Art hat sie ihren Bruder schließlich schon so manches Mal in den Wahnsinn getrieben. Dumm nur, dass es nun nicht bei einem kleinen Besuch bleiben soll, sondern Jill prompt beinahe komplett einziehen möchte. Aus dem kleinen Wochenendbesuch werden so schnell mehrere Monate und angesichts der anstehenden Kreuzfahrt steht Jack kurz vor dem Durchdrehen. Da gibt es nur noch eine Lösung: Er muss unbedingt einen Freund für seine Schwester finden, denn ansonsten wird er sie wohl nie los werden…
Kritik:
Er ist bekannt für seinen besonderen Humor und vor allem für Familienfilme: Adam Sandler. Nach nunmehr zahlreichen Erfolgen, wie „Kindsköpfe“, „Meine erfundene Frau“ und „Klick“ bleibt er mit seinem Studio Happy Madison seinem beliebtesten Genre treu und übernahm auch dieses Mal sowohl Drehbuch, als auch Produktion. Neu allerdings: Er schlüpft nun erstmals in eine besondere Doppelrolle, denn neben dem witzigen Jack, verkörpert er zugleich auch die aggressive und draufgängerische Schwester Jill – das ist, wie sich schnell herausstellt, eine geniale Kombination, zumal Sandler sehr gehässig zu sich selbst sein kann.
Hass-Liebe
Die Story basiert dabei natürlich auf der ganz klassischen Hass-Liebe zwischen zwei Geschwistern. Irgendwie hat man sich schon lieb, irgendwie ist auch der Zusammenhalt vorhanden, doch im Kern kann man sich trotz, oder gerade wegen den vielen charakterlichen Ähnlichkeiten einfach nicht ausstehen. Das ergibt schnell einige spaßige Situationen, zumal die aggressive Schwester oft einen recht hilflosen Eindruck macht und daher von ihrem Bruder nur allzu gerne gemobbt wird, insbesondere wenn sie ihn in peinliche und unangenehme Situationen bringt. Gerade das kommt aber beim Zuschauer an, denn Adam Sandler hält in seiner Doppelrolle einige Strapazen für unsere Lachmuskeln bereit. Bedenkt man dann auch noch, dass Sandler gerade als Frau mit seiner künstlich verstellten Stimme bereits als Figur recht witzig anzusehen ist, selbst wenn die Dialoge noch nicht vorhanden sind, so kann man sich auf eine spaßige Unterhaltung gefasst machen, die man sowohl mit der ganzen Familie, als auch gern mehrmals ansehen kann, ohne dass dabei Langeweile aufkommt. Nichts desto trotz muss man allerdings auch beachten, dass es „Jack & Jill“ ein wenig an Innovation mangelt, denn wirklich neuartig sind derartige Stories für Adam Sandler nun nicht gerade.
Ein verführerischer Pacino
Ein wahres Highlight des Films mögen aber insbesondere die herausragenden Nebenrollen sein, darunter Hollywood-Legende Al Pacino. Der nämlich hat es in „Jack & Jill“ ganz auf Jill abgesehen und darf sich damit an die zweite Rolle von Sandler heranmachen. Mit seiner witzigen, charmanten und wirklich innovativ-eigensinnigen Art zu flirten, hält er den Zuschauer lange Zeit bei Laune und ist für den ein oder anderen, noch nie dagewesenen Gag gut. Große Sympathien kommen da auf, wenn er um seine Angebetete kämpft oder sich einfach einmal für einen affigen Dunkin Donuts-Werbespot herhalten soll. Da muss man sagen: Derartige Nebenrollen würden wir uns in Sandler-Produktionen gern öfter wünschen, zumal dies den Film ungemein aufwertet. Das mag zwar nicht über so manche Schwäche hinweg täuschen, doch rundet es das Filmerlebnis insgesamt positiv ab, sodass wir durchaus eine Empfehlung für den Streifen aussprechen können.
Fazit:
Klassischer Adam Sandler-Streifen mit dem typischen Brachialhumor und einer wenig innovativen Story, dafür aber mit einer äußerst witzigen Doppelrolle und erstklassigen Nebendarstellern.