• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Into the Beat

    Into the Beat


    Land/Jahr:
    D 2020
    Genre:
    Tanzfilm
    Regie:
    Stefan Westerwelle
    Darsteller:
    Alexandra Pfeifer
    Yalany Marschner
    Ina Geraldine Guy
    Trystan Pütter
    Helen Schneider
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    17. Dezember 2020
    Label:
    EuroVideo

    Schon seit ihrer frühesten Kindheit widmet die junge Katya ihre Freizeit dem Balett. In der Balettschule gilt sie als die beste Schülerin und schon bald könnte sich ihr die große Karriere bei einem Vortanzen eröffnen. Doch als sie eines Tages Marlon kennenlernt, hegt sie Zweifel an ihrer vermeintlichen Bestimmung. Mit ihm lernt sie ihre neue Leidenschaft für HipHop und Breakdance kennen – und blüht beim Tanzen mit ihrem neuen Freund erst so richtig auf. Dumm nur, dass ihr alleinerziehender Vater und ebenso langjähriger Tänzer Victor von ihren Plänen, das Balett aufzugeben, alles andere als begeistert ist. Ein Familiendrama zwischen erster Liebe, Leidenschaft und einer schwierigen Vater-Tochter-Beziehung beginnt…

    Kritik:
    Der Hype um die Tanzfilme nimmt einfach kein Ende. Nach „Step Up“ und „Streetdance“ darf natürlich auch ein deutscher Ableger mit eindrucksvollen Breakdance-Moves nicht fehlen. Vor hübschen Schauplätzen am Hamburger Hafen schwingt Alexandra Pfeifer zu flottem Hip Hop das Tanzbein.

    Balett trifft Hip Hop – mal wieder…
    Ein bisschen erfrischend mag es da schon zu Beginn sein, dass „Into the Beat“ den Einstieg in seine Story ein bisschen abkürzt. Keine lange Vorgeschichte, sondern bereits nach zehn Minuten entdeckt die junge Katya ihre Begeisterung für den HipHop und den ausgefallenen Breakdance-Tanz. Das Tanzfilm-begeisterte Publikum bekommt also ziemlich schnell genau das zu sehen, was es von diesem Film erwartet. Das Problem dabei: Genau das haben wir gefühlt schon etwa fünf weitere Male gesehen. Schon die erste Ernüchterung dürfte bei Kennern eintreten, wenn Katya in den ersten Szenen zu steifem Balett trainiert und uns die Story doch ganz schön bekannt vorkommt. Von der Ballerina zur HipHop-Tänzerin – das haben wir gerade erst wenige Wochen vor der Veröffentlichung von „Into the Beat“ im französischen Tanzfilm „Streetdance Paris“ gesehen. Dummerweise wird die gleiche Story nicht automatisch interessanter, wenn man sie mit deutschen Fördergeldern finanziert.

    Charakterfokus im Duo
    Das muss zugleich allerdings nicht bedeuten, dass „Into the Beat“ abseits seiner wirklich wenig innovativen Story ein kompletter Reinfall ist. Vor allem bei den Tanzeinlagen macht der deutsche Tanzfilm-Ableger sogar eine etwas bessere Figur, als der fast zeitgleich erschienene „Streetdance Paris“. Statt etwas zu softe Popmusik, bekommen wir hier doch deutlich flottere und eindrucksvollere Beats zu hören, die zu den Breakdance-Einlagen ein bisschen besser passen. „Into the Beat“ setzt größtenteils etwas mehr auf Freestyle-Choreographien und weniger auf die leicht erzwungen wirkende Verbindung aus Balett und HipHop, die bei der Konkurrenz einen etwas künstlichen Eindruck hinterließ. Das Konzept, mit einem stärkeren Charakterfokus auf ein Duo zu setzen, statt auf eine größere Tanzcrew, geht hier durchaus auf.

    Die immer gleiche Lovestory
    Leider begeht „Into the Beat“ auch an dieser Stelle wieder den Fehler, die Geschichte von „Streetdance“ oder „Step Up“ praktisch identisch zu kopieren. Es dürfte an dieser Stelle wenig überraschend sein, dass auch dieser Tanzfilm einmal mehr auf die klischeehafte, beinahe obligatorische Lovestory setzt, die der Handlung den roten Faden verleiht. Das allerdings haben wir ebenfalls schon dermaßen häufig gesehen, dass es den Kenner vermutlich schnell langweilen dürfte. Stattdessen entfaltet „Into the Beat“ seine Stärken eher beim Familiendrama zwischen Alexandra Pfeifer und Trystan Pütter in der Rolle des Vaters des jungen Mädchens. Die emotionale, typische familiäre Auseinandersetzung zwischen der töchterlichen Sehnsucht und der väterlichen Fürsorge, die bald stark im Konflikt steht, lässt es vor allem dem jungen Publikum leicht fallen, sich in die junge Katya als Identifikationsfigur hineinzuversetzen.

    Aus dem Leben in Hamburg
    Und da hat „Into the Beat“ sicher als deutscher Film sogar einen kleinen Vorteil, da das deutsche Setting in Hamburg mit den gewöhnlichen deutschen Familienproblemen auch für ein deutsches Publikum sehr nachvollziehbar wirkt. Insgesamt strahlt der Tanzfilm dabei einfach eine Natürlichkeit aus, durch die „Into the Beat“ trotz seiner wenig originellen Story emotional funktioniert. Die hübschen Szenen am Hamburger Hafen und der Elbpromenade sind da allenfalls das sogenannte i-Tüpfelchen. Und ohnehin kann niemand die hochnäsige Strenge einer Balettlehrerin so gut spielen, wie eine in Deutschland ansässige Schauspielerin. Hier brilliert vor allem Helen Schneider mit ihrer grandios unangenehmen, aufdringlich kritischen Art, ihre Schüler schon beinahe allein mit Blicken und Worten zu drangsalieren. Ein kleines Highlight, obwohl sie nur eine Nebenrolle ergattern konnte.

    Fazit:
    Balett trifft HipHop: Die immer gleiche Story, die wir bereits aus der „Streetdance“-Reihe kennen, wird nicht automatisch besser, wenn man sie in Hamburg dreht. Und auch mit der geradezu klischeehaften obligatorischen Liebesgeschichte gewinnt „Into the Beat“ nun wirklich keine Innovationspunkte. Auf emotionaler und handwerklicher Ebene funktioniert der Streifen als klassischer Tanzfilm aber trotzdem recht gut und könnte immerhin Fans des Genres überzeugen.

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..