Gerade erst von seiner Frau getrennt, hat er auch schon eine Neue am Start: Eddie genießt sein Leben in Freiheit und vergnügt sich am liebsten mit seiner neuen Freundin April. Das ändert allerdings nichts daran, dass sein Job äußerst gefährlich ist, denn Eddie arbeitet als Auftragskiller für die Russenmafia und hat gerade noch einen letzten Auftrag hinter sich gebracht. Dumm nur, dass er seinen unseriösen Arbeitgebern nicht so einfach trauen kann und er fortan seine größten Feinde an den Fersen hat, womit er sogar das Leben seiner Tochter gefährden wird. Kann er seine Familie also noch rechtzeitig retten und untertauchen?
Kritik:
Es scheint fast so, als wäre Actionstar Dolph Lundgren gerade mitten in seinem Aufstieg in Hollywood. Erst vor kurzem sahen wir ihn nämlich noch an der Seite von Sylvester Stallone und Jason Statham auf der Kinoleinwand, in seiner wohl bisher besten Rolle in „The Expendables“. Der knallharte Actionfilm „Icarus“ dürfte da wohl erst einmal der letzte Filme sein, der mit etwas geringerem Budget daher kommt und in dem Lundgren selbst Regie geführt hat. Doch auch hier können wir einmal mehr – wie auch damals in „The Mechanik“ – seinen besonderen Inszenierungsstil merken.
Lundgren, der Action-Held
Denn eines muss man Dolph Lundgren sicherlich lassen: Nachdem er unzählige von Actionfilmen gedreht hat und teilweise mit geringem Budget zurechtkommen musste, hat er gelernt, wie man Action dreht und versteht definitiv etwas von seinem Job. So legt „Icarus“ also ebenfalls schnell mit knallharter Action los und präsentiert uns zahlreiche schnörkellose Schießereien. Inszenatorisch macht er dabei natürlich einiges richtig und schafft es, dem Zuschauer jeden einzelnen Schuss durch krachende Soundeffekte spüren zu lassen. Auch bei den Masken und Treffereffekten kann er dann wiederum punkten und verpasst „Icarus“ einen sichtlich brutalen und auch blutigen Look, bei dem wir jeden Schuss deutlich erkennen können.
Er selbst als Darsteller zählt allerdings definitiv nicht zu den Größen Hollywoods. So zeigen sich schnell große Ähnlichkeiten zu Genre-Kollegen, wie Steven Seagal und Wesley Snipes, was sicherlich seinem häufigen Einsatz in B-Filmen zu schulden kommt. Man merkt ihm schlicht an, dass er eher den coolen Actionhelden heraus hängen lassen will und dabei auf ernsthafte Rollen wenig wert legt. Sobald es also ein wenig anspruchsvoller wird, versagt Dolph Lundgren hin und wieder auf ganzer Linie. Doch kein Wunder, stellt auch er manche Szene einfach zu emotionslos und kalt dar, obwohl die Handlung eigentlich etwas anderes erfordert.
Auftragskiller mit Familiendrama
Inhaltlich war die Idee von Lundgren, ein persönliches Familiendrama in den Film einzubauen, nämlich sicherlich gar nicht so schlecht. So hat er schließlich Familie und eine junge Tochter, die es zu beschützen gilt. Für reichlich Möglichkeiten, Emotionen in den Film einzubringen, wäre also gesorgt gewesen. Da kann man dann froh sein, dass er in puncto Mimik immerhin ein wenig mehr auf die Reihe bekommt, als sein Kollege Seagal, den wir hier leider nicht zu sehen bekommen. So oder so wird „Icarus“ durch dieses Drama allerdings zu einem spannenden und nachempfindbaren Film, bei dem sich die Hauptfigur durchaus einigermaßen als Identifikationsfigur herausstellt und dem Zuschauer ermöglicht, sich in die Figur hineinzuversetzen. Trotzdem sei letztendlich gesagt: „Icarus“ richtet sich an Actionfans – nicht mehr und nicht weniger.
Fazit:
Solider Actionstreifen mit gelungenen Schießereien und einem spannenden Familiendrama, das sich klar an Actionfans richtet.