Husk |
Land/Jahr: USA 2010 |
Genre: Horror |
Regie: Brett Simmons |
Darsteller: Wes Chatham Devon Graye C.J. Thomason |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 80 Minuten |
Kaufstart: 23. September 2011 |
Label: Senator |
Eigentlich wollten die jugendlichen Freunde nur einen schönen gemeinsamen Wochenendausflug erleben, als ihnen mitten auf einer einsamen Landstraße plötzlich mehrere Krähen vor die Windschutzscheibe fliegen. Fortan ist an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken, sodass sie sich prompt in das riesige Maisfeld neben der Straße wagen. Genau in der Mitte von diesem finden sie schließlich ein altes Farmhaus, das auf den ersten Blick verlassen scheint, obwohl in der obersten Etage regelmäßig Licht brennt. Nur die vielen Vogelscheuchen auf dem Feld wirken der großen Einsamkeit entgegen – doch noch ahnen sie nicht, dass eine der Vogelscheuchen längst ein Eigenleben entwickelt hat…
Kritik:
Die Idee, der wandelnden und blutrünstigen Vogelscheuche ist definitiv nicht neu, haben wir diese Geschichte schließlich bereits in zahlreichen Horrorfilm-Klassikern erlebt. Auch „Husk“ versucht sich daher an einer klassischen, aber atmosphärischen Slasherstory und schickt die Gruppe Jugendliche – wen auch sonst – in das meterhohe Maisfeld, in dem der Tod vermutlich auf sie lauert…
Futter für die Vogelscheuchen
Jeder Horrorfan weiß: Wenn die Story bereits mit einer Gruppe von Jugendlichen beginnt, die aus den dubiosesten Gründen in der Wildnis feststecken, dann darf hier weder eine herausragende Story, noch allzu intelligente Darsteller erwartet werden. Denn anstatt im nächstgelegenen Ort nach Hilfe zu suchen, kommt es, wie es kommen muss: Die Jugendlichen betreten das hohe Maisfeld, in der Hoffnung in dem verlassenen Horror-Farmhaus die erhoffte Hilfe zu finden. Überaus intelligent gestaltet sich der Film darüber hinaus dann auch nicht, denn warum ausgerechnet ein Haus, welches sich in einem hohen Maisfeld kurz vor der Ernte befindet, verlassen sein soll, erschließt sich hier abgesehen von einem Mordfall nicht so ganz – auch Kunden und Lieferanten, welche das Mais kaufen wollen, scheinen wohl nicht zu existieren und von den Geschehnissen auch nie etwas mitbekommen zu haben. Noch dazu erschließt sich umso weniger, warum sich ein Bauer selbst mit Maisfelder einkesseln sollte – soweit so gut, denn zumindest hat diese Situation auch ihre Vorteile, wie sich später herausstellt. Nichts desto trotz dienen die meisten Jugendlichen also lediglich als Schlachtfutter für die nahegelegenen Vogelscheuchen.
Angst im Labyrinth
Trotz dieser durchaus vorhandenen Logikschwächen hat „Husk“ aber ganz klar seine Wirkung, die sich erst durch das von Mais umgebene Haus entwickelt. Bereits bei Tag hat die Wanderung durch die Maisfelder, die teils aus Ich-Perspektive geschehen und bei denen das Mais den Kopf des Protagonisten weit überragt, seine gewisse Atmosphäre – scheinbar auswegslos wirkt da das riesige Feld, das fast kein durchkommen ermöglicht und in dem sich jeder Feind verstecken kann. Kommt es dann erst einmal in der Nacht zur packenden Jagd zwischen Vogelscheuche und Beute ist „Husk“ einer der wohl fesselnsten „After Dark“-Filme, die wir bisher gesehen haben. Trotz einer kleinen und kurzweiligen Aufmachung, entfaltet der Film in jeglicher Hinsicht, sowohl bei Action, Spannung, als auch Atmosphäre wahrliche Bestleistungen, die jeden Horrorfan begeistern können. Da sind auch die gröbsten Logikfehler schnell vergessen, wenn wir ganz im Bann der Vogelscheuche sind. Die gruseligen schwarzen Krähen tun dann außerdem ihr Übriges und lassen den Gegner umso „unerreichbarer“ erscheinen, während die mysteriösen Nähzombies in ihrem belichteten Zimmer ihre eigenen Vogelscheuchen nähen und dabei einen ebenso erschreckenden Einfluss hinterlassen. Hier kommen Horrorfans auch ganz ohne Goreszenen und Mystery wegen der herausragenden Atmosphäre voll auf ihre Kosten.
Fazit:
Kurzweiliger Horrorfilm mit diversen Logikfehlern, der mit seinem Maisfeld und den diversen Gruseleinlagen eine packende Atmosphäre aufbauen kann.