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    House of Cards – Die 3. Mini-Serie

    House of Cards – Die 3. Mini-Serie


    Land/Jahr:
    GB 1995
    Genre:
    Serie / Polit-Thriller
    Regie:
    Mike Vardy
    Darsteller:
    Ian Richardson
    Diane Fletcher
    Paul Freeman
    Isla Blair
    Nickolas Grace
    Glyn Grain
    Nick Brimble
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    205 Minuten
    Kaufstart:
    15. Juli 2014
    Label:
    Pandavision


    Der amtierende britische Premierminister Francis Urquhart hat bereits viel in seinem Leben erreicht und hält seinen Posten nun bereits seit etwa fünfzehn Jahren. Doch auf Grund seines hohen Alters und seiner möglicherweise nahenden Pension, sinkt zunehmend sein Ansehen im Parlament. Seine politischen Mitstreiter denken zunehmend, dass frischen Wind nötig wäre, um die Politik von Groß-Britannien weiter voran zu bringen. Bevor es jedoch so weit ist, möchte er mit einem wichtigen Zypern-Abkommen noch richtig in die Geschichte eingehen und die dabei entdeckten Ölvorkommen vor der Insel zur Absicherung seiner Altersvorsoge missbrauchen. Damit er lange genug seinen Posten behält und das Abkommen trotz der Rohstoffe durchgewunken wird, sind ihm alle Mittel recht – ganz besonders auch schmutzige. Dumm nur, dass sein Gegner Tom Makepeace sich als überaus stark erweist und ihm mit seinen Nachforschungen über Urquharts Vergangenheit schon bald gefährlich werden könnte…

    Kritik:
    Seitdem Kevin Spacey die Hauptrolle der gleichnamigen amerikanischen Remake-Serie übernommen hat, dürfte „House of Cards“ wohl bei zahlreichen Fans bekannt sein. Doch bereits in den 90er Jahren durften wir uns an einem britischen Original erfreuen, das mit ein wenig mehr Strenge, aber äußerst niveauvollen Dialogen und spannenden Intrigen trotzdem noch heute einige begeisterte Fans für sich gewinnen konnte.

    Britisches Niveau
    In der Hauptrolle bekommen wir allerdings keinen so bekannten Hollywood-Star zu Gesicht, sondern eher einen durchaus in die Jahre gekommenen, unbekannteren britischen Schauspieler. Der steht seinem Nachfolger allerdings in nichts nach und liefert herausragende, typisch britische Schauspielleistungen ab. Kaum besser könnte man den strengen britischen Stil präsentieren, als es Ian Richardson in seiner Rolle schafft. Ihm gelingt es, eiskalte Skrupellosigkeit zu spielen und gleichzeitig eine Herzenswärme seinen Mitmenschen gegenüber aufzubringen. Überaus manipulativ seine Figur, wenn er den politischen Gegner diplomatisch um den Finger wickelt und mit seinem eisernen Charme die Mitmenschen verarscht. Umso glaubwürdiger daher seine düstere Vergangenheit, die durchaus zu seinem rücksichtslosen Vorgehen zu passend scheint und das charakterliche Profil perfekt abrundet. Man könnte einen britischen Politiker wohl kaum grandioser in Szene setzen, als es „House of Cards“ in diesem Falle gelingt.

    Spannung für Politik-Fans
    Man muss sich angesichts der Story aber natürlich schon ein wenig für Politik interessieren, um diese Miniserie durchgehend als spannend zu empfinden. So manche Szenen bestehend durchaus einmal aus Reden im Parlament, bei denen sich Premierminister und Opposition so manches schlagkräftiges Argument an den Kopf werden. Tut man sich da allerdings schon schwer, die ein oder andere Bundestags-Debatte zu verfolgen, könnte man mitunter an „House of Cards“ nicht ganz so viel Spaß empfinden. Natürlich ist hier trotzdem alles ein wenig interessanter und spannender, sodass wir keine belanglose Debatte über Nichtigkeiten mit anhören müssen. Trotz allem bleibt die Serie allerdings – vor allem in den ersten drei Episoden – überwiegend sehr dialoglastig. Intrigen, Korruption und Manipulation stehen an der Tagesordnung, sodass Politikfans bei der Verfolgung der korrupten Vertuschungsversuche des Premierministers schnell in ihren Bann gezogen werden. Dafür sorgt allerdings auch eine ganz andere Darstellerin.

    Alles für den Machterhalt
    „House of Cards“ bleibt schließlich immer möglichst glaubwürdig, sodass manche Charaktere auch dem ein oder anderen realen Politiker ähneln könnten. Für den Machterhalt kann man da durchaus zu schmutzigen Mitteln bereit sein und das trifft mitunter nicht nur auf den Premierminister selbst zu. An dieser Stelle kommt die herausragende Diane Fletcher ins Spiel, die kein allzu großes Problem damit hat, zu ihrem eigenen Vorteil scheinbar beliebig das politische Lager zu wechseln. Einerseits eine Affäre mit dem oppositionellen Parteichef zu führen und andererseits die persönliche Privatsekretärin des Premierministers zu sein, verschafft ihr keinerlei Gewissensbisse. Noch skrupelloser und weniger integrär spielt sie ihre Rolle, als der eigentliche korrupte Minister selbst. Die Motive bleiben unklar und für den Zuschauer bis zum Ende spannend, doch dieses Wechselspiel grenzt an eine schauspielerische Meisterleistung. Gemeinsam runden Ian Richardson und Diane Fletcher die Serie auf einzigartige Weise ab. Besonders Fans des Remakes sollten sich dieses Original also nicht entgehen lassen.

    Fazit:
    Mit schauspielerischen Meisterleistungen liefern Ian Richardson und Diane Fletcher eine spannende Politik-Thriller-Serie voller Korruption, Intrigen und Manipulationen ab. „House of Cards“ dürfte damit schnell jeden Politikbegeisterten in seinen Bann ziehen.