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    Horizon Line

    Horizon Line


    Land/Jahr:
    USA 2020
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Mikael Marcimain
    Darsteller:
    Allison Williams
    Alexander Dreymon
    Keith David
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    92 Minuten
    Kaufstart:
    26. August 2021
    Label:
    Constantin Film

    Eine wunderschöne Traumhochzeit in der Umgebung des paradiesischen Mauritius: Sara und ihr Ex-Freund Jackson müssen eigentlich nur noch mit dem Flieger zu einer kleinen Insel fliegen, um die vielleicht schönste Hochzeit zu besuchen, die ihre Freunde jemals gefeiert haben. Dafür steigen sie in die einmotorige Cessna ihres erfahrenen Pilotenfreundes Wyman, der sie am schnellsten und sichersten direkt über den Ozean bringen soll. Doch bereits wenige Minuten nach dem Start, erleidet der Pilot einen tödlichen Herzinfarkt. Ohne Orientierung, mit nur begrenztem Treibstoff und ohne jegliche Flugerfahrung müssen die beiden das Flugzeug von nun an alleine ans Ziel bringen. Doch weit und breit befindet sich nur das Meer und ein schweres aufziehendes Unwetter. Und die beiden Ex-Partner haben nur einen Versuch…

    Kritik:
    Beim Blick auf die wunderschönen Inseln von Mauritius aus einer kleinen Cessna-Maschine kommt in erster Linie vor allem echtes Urlaubsfeeling auf. Eine möglicherweise tödlich endende Katastrophe voller Nervenkitzel würde dabei wohl zunächst niemand erwarten. Doch genau das bekommen wir im Flugzeug-Thriller „Horizon Line“ geboten.

    Vom Paradies in den Sturm
    Dabei ist der Thriller einer jener modernen Filme, die uns anfänglich vor allem mit traumhaften Urlaubsbildern begeistert. Palmen und Strand, dazu strahlend blauer Himmel und aufregende Partynächte sind der erste Anblick, der uns „Horizon Line“ mit seinen Hochglanzbildern präsentiert. Und zugleich sollen jene Szenen einen richtigen Kontrast zu dem bieten, was später auf das Publikum zukommt: Der Kontrast zwischen Entspannung und Hochspannung, zwischen fantastischem Sommerwetter und einem heftigen Sturm, den wir auch gleich aus Flugzeugperspektive von innen bewundern dürfen. Das sieht nicht nur beeindruckend aus, sondern „Horizon Line“ beweist zugleich, dass ein Flugzeug-Thriller nicht immer riesige Passagierflugzeuge braucht, um Spannung zu erzeugen. Eine kleine Cessna mit nur drei Personen reicht dieses Mal auch aus, um für den nötigen Nervenkitzel zu sorgen.

    Turnübungen im Flug
    Der Thriller braucht nämlich keine allzu komplizierten Momente, um das Publikum zu packen. Stattdessen kombiniert er eine gewisse Aussichtslosigkeit mit immer wieder brenzligen Situationen, damit der Zuschauer regelrecht mitfiebert, ob es die wenigen auf sich allein gestellten Passagiere wohl schaffen werden, den Flieger sicher an ihr Ziel zu bringen. Ohne GPS und ohne echte Flugerfahrung kann da schon der Anblick eines dichten Gewittersturms ausreichen, um beim direkten Flug in das Unwetter ein bisschen Panik und vor allem Spannung aufkommen zu lassen. Allison Williams und Alexander Dreymon müssen dabei fast im Minutentakt schwierige Situationen lösen – vom ausgehenden Treibstoff bis hin zu einem Leck an den Leitungen gibt es rund um und auf der fliegenden Cessna echten Nervenkitzel, bei dem der Zuschauer stets damit rechnen muss, einer der beiden Passagiere würde schon bald qualvoll ums Leben kommen. Im Prinzip bedarf es bei „Horizon Line“ also gar keine tiefgründige Story, sondern nur situationsbedingten Adrenalin, um für Spannung zu sorgen. Und das beherrscht Regisseur Mikael Marcimain hervorragend.

    Katastrophe mit dem Ex
    Damit es dabei allerdings auch zwischen den Figuren spannend bleibt, kommt „Horizon Line“ auf die verrückte Idee, ausgerechnet zwei Ex-Partner gemeinsam auf den Flug zu schicken. Und beim Versuch zu überleben sind die beiden plötzlich völlig aufeinander angewiesen. Das Konfliktpotential ist da natürlich vorprogrammiert und die Geschichte rund um ihre Beziehung bzw. Nicht-Beziehung nimmt durchaus einen großen Teil des Films ein. Das ist dabei allerdings keineswegs romantisch, sondern von eher nachvollziehbaren Problemen geprägt. „Horizon Line“ gelingt es dadurch allerdings, dass uns die Figuren zumindest ein bisschen am Herzen liegen und uns ihr Ableben nicht völlig egal wäre, wenn gleich sich die beiden Hauptfiguren doch etwas schwer damit tun, wirkliche Sympathiepunkte zu angeln. Etwas zu glattgebügelt wirken Sara und Jackson dann nämlich schon, können sie spezielle Charaktereigenschaften doch etwas zu wenig entfalten. Der Geradlinigkeit dieses Thrillers tut das aber keinen Abbruch.

    Technische Glaubhaftigkeit
    Erstaunlich ist unterdessen eher eine gewisse technische Korrektheit, denn zumindest wer zuhause schon einmal ein paar Stunden mit einem Flugsimulator verbracht hat, wird feststellen, dass sich die Macher hier an realen Problematiken orientieren. Die Instrumente könnte man während des gesamten Fluges korrekt ablesen und selbst an den Druckabfall bei zu hoher Flughöhe haben die Macher gedacht. Dass sich Filmemacher tatsächlich auch mit technischen Details auskennen, ist – wie wir etwa bereits von zahlreichen Filmen rund um IT-Szenarien wissen – nun leider wirklich keine Selbstverständlichkeit, macht „Horizon Line“ jedoch glaubwürdig und lässt die Aneinanderreihung verschiedenster Zwischenfälle immerhin nicht ganz so konstruiert erscheinen, wie sie es schließlich sind: Schließlich geht in einem Katastrophenthriller natürlich alles schief, was nur schief gehen kann. Eine glaubhafte Begründung dafür abzuliefern, ist da jedenfalls der erste Schritt zu einem guten Film des Genres.

    Fazit:
    Spannender Flugzeug-Thriller im kleinen Rahmen, der nicht nur mit beeindruckenden Bildern begeistert, sondern auch für richtigen Nervenkitzel sorgen kann. Das ist manchmal etwas konstruiert und unrealistisch, entwickelt aber schnell echte Hochspannung.

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