Hitman: Agent 47 |
Land/Jahr: USA 2015 |
Genre: Action |
Regie: Aleksander Bach |
Darsteller: Rupert Friend Zachary Quinto Hannah Ware Thomas Kretschmann |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 96 Minuten |
Kaufstart: 4. Februar 2016 |
Label: 20th Century Fox |
Berlin: Die junge Katja ist auf der Suche nach einem unbekannten Mann. Den einzigen ihr bekannten Anhaltspunkt findet sie anhand eines unscharfen Fotos, das sie stets bei sich trägt. Es scheint, als wäre er womöglich der Schlüssel für ihre übermenschlichen Fähigkeiten, die ihr schon seit der Kindheit Angst machen. Doch genau diese Suche bringt auch gleich einige Feinde auf den Plan: Neben dem mysteriösen Auftragskiller Agent 47 hat es auch das Syndikat auf die Frau abgesehen, sind sie schließlich auch auf der Suche nach ihrer Zielperson. Nur damit scheint es, sind sie in der Lage, das Agent-Programm endgültig wieder aufzunehmen und neue, körperlich und geistig optimierte Hitmans zu produzieren. Dumm nur, dass Agent 47 gar nicht im Sinne hat, die Wiederaufnahme dieses Programms tatsächlich zu tolerieren. Ein actionreiches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, das Katja direkt zwischen die Fronten zweier verfeindeter Killer bringt…
Kritik:
Nur noch knapp einen Monat dauert es, bis Spieler endlich wieder in die Rolle des Auftragskillers Agent 47 schlüpfen können. Bis dahin können sie ihre Freizeit allerdings mit einem Film überbrücken, der auf dem gleichnamigen Stealth-Action-Spiel aus dem Hause Square Enix beruht.
Ein echter Hitman
Die Befürchtungen angesichts oftmals qualitativ minderwertiger Spieleverfilmungen waren natürlich groß, haben doch die meisten Spieler angenommen, es handele sich wohl bei „Hitman: Agent 47“ lediglich um ein dünnes Action-Machwerk, das vermutlich gar nicht mit dem Spiel zu tun hat und auch auf die geliebten Schleichaktionen konsequent verzichten würde. Ein kurz vor dem Kinostart veröffentlichter Trailer sorgte unterdessen nicht unbedingt für Erleichterung, sah man doch vor allem die rasanten Stunts und Actionszenen. An dieser Stelle seien Spieler aber schon einmal beruhigt: Die optisch sehenswerte Spieleverfilmung baut tatsächlich viele Elemente ein, die wir in den Spielen nutzen können und die die Reihe so einzigartig machen. Von der Anwendung der geliebten Klaviersaite zur Erdrosselung der Gegner, über das Verkleiden mit feindlichen Uniformen, bis hin zu einer interessanten Stealth-Aktion berücksichtigt „Hitman: Agent 47“ viele Inhalte aus den Spielen. Da lässt er sogar einmal seine Schutzbefohlene an die Arbeit, denn schließlich soll auch Katja in einer netten Stealth-Sequenz den Überwachungskameras ausweichen – ganz so, wie wir es aus den Spielen kennen.
Action-Spektakel mit alten Bekannten
Auch hinsichtlich der Story erinnert der Actionstreifen gelegentlich an die letzte Spieleveröffentlichung „Hitman: Absolution“. Das liegt sicherlich auch ein wenig an den alten Bekannten, wenn wir etwa mit der Auftraggeberin Diana auf eine Figur stoßen, die bereits in den Spielen eine große Rolle spielte. Doch auch Zachary Quinto, den einige sicherlich vor allem als „Spock“ in den neuen Star Trek-Filmen kennen, liefert einen gelungenen, wenn auch manches Mal übertriebenen Widersacher ab. Und obwohl Agent 47 angeblich über keinerlei Gefühle und Ängste verfügt, hat er dennoch ein ganz klares Ziel: Er möchte um jeden Preis verhindern, dass weitere Menschen sein Schicksal erleiden müssen. Inhaltlich kann man da vermutlich sogar eine Brücke von „Hitman“ zu James Camerons Actionserie „Dark Angel“ schlagen, hätte schließlich auch Jessica Alba wohl hervorragend in die Rolle der Katja gepasst und beide Universen gelungen vereinen können. Das macht allerdings auch klar, wieso die Mischung aus Überwachungs- und Stealth-Action und einem persönlichen Rachetrip eben schnell Spannung erzeugen kann.
Neigung zur Übertreibung
Ein klein bisschen werden die Befürchtungen der Fans dann aber letztendlich doch erfüllt. Schließlich spielt ein nicht unwesentlicher Teil des Films auch in der deutschen Hauptstadt Berlin, was unweigerlich auch deutsche Action- und Stuntteams mit auf den Plan ruft. Kennt man sich im deutschen Filmbusiness ein bisschen aus, dürfte klar sein, dass vor allem Actionszenen gerne einmal zur Übertreibung neigen und vor allem Massenschießereien und Verfolgungsjagden in aller Öffentlichkeit mit zum Repertoire gehören. So ganz mag das zur Rolle des diskret vorgehenden Hitman dann sicherlich doch nicht passen, weswegen wir geradezu froh sein kann, dass man entsprechende Stealth-Einlagen immerhin berücksichtigt hat. Man sollte sich allerdings mit gelegentlichen Actionszenen, die es vermutlich mit der „Transporter“-Reihe aufnehmen könnten, anfreunden können, um auch „Hitman: Agent 47“ genießen zu können. Kann man das, erwartet dem Zuschauer ein grundsolider und geradliniger Actionfilm.
Fazit:
Trotz einiger ausschweifender und mitunter übertriebener Actionszenen, berücksichtigt „Hitman: Agent 47“ entgegen den Befürchtungen vieler Fans der Spiele-Reihe sogar die Stealth-Sequenzen, welche die erfolgreichen Spiele erst so geprägt haben. Man darf sich also auf eine spannende Mischung aus Klaviersaiten-Einsatz, Verkleidungskünsten und Schleich-Szenen freuen, wenn Agent 47 gerade einmal nicht seine Silverballer zückt.