Bereits seit vielen Jahren ist Janne erfolgreich arbeitslos und findet einfach keinen Job. Nun soll in Kürze das analoge Fernsehen komplett abgeschaltet werden und obwohl er bereits seit vielen Monaten davon spricht, einen Digitalreceiver anzuschaffen, wird er schon bald in die Röhre schauen. Zu allem Überfluss gibt ihm seine Freundin auch noch Geld für das Gerät – doch Janne fällt nichts Besseres ein, als die Kohle mit seinen Kumpels zu versaufen. Kein Wunder also, dass sie allmählich die Schnauze voll hat und ihm ein letztes Ultimatum stellt: Bis zum nächste Morgen muss er einen Digitalreceiver gekauft haben, sonst ist die Freundin weg. Gemeinsam mit den beiden Kumpels Ralle und Kanne macht er sich nun auf den Weg durch das vereiste Finnland, um unter allen Umständen den besten Receiver zu bekommen, den sie finden können – und Jannes Beziehung zu retten…

Kritik:
Die Finnen sind stets unzufrieden und selbstkritisch, wie Regisseur Dome Karukoski zu Beginn seines Filmes erzählt. Die Frauen sind in dem nordischen Land gebildeter, selbstbewusster und allgemein stärker, während die männliche Bevölkerung größtenteils ihr Leben nicht mehr im Griff hat. „Helden des Polarkreises“ erzählt daher eine Geschichte, die wohl jeder Mann kennt, der den üblichen Familienklischees einfach nicht mehr entsprechen kann.

Held ohne Arbeit
In Zeiten der Arbeitslosigkeit können viele Männer da einfach nicht mehr den Erwartungen ihrer Frauen entsprechen. Die Partnerin hat Arbeit, verdient Geld und wünscht sich einfach eine gemeinsame Zukunft mit Eigenheim, doch als arbeitsloser, wenn auch liebenswerter Kerl kann man da nicht immer mithalten. Janne präsentiert dabei eine typische Rolle, wie sie viele junge Arbeitslose kennen, die sich nichts mehr wünschen, als der eigenen Freundin ein wundervolles Leben zu bescheren, aber trotz großer Bemühen einfach nicht die Möglichkeiten dazu hat. Doch droht die Beziehung erst einmal in die Brüche zu gehen, setzt er alle Hebel in Gang und reist hunderte Kilometer durch das Land, um der Partnerin ihren größten Wunsch erfüllen zu können. Damit ist „Helden des Polarkreises“ nicht nur Beziehungsdrama und Komödie zugleich, sondern auch noch ein überaus spaßiges Road Movie.

Schneesturm voraus!
Wir erleben die Geschichte dabei hauptsächlich im Freien, im Auto auf der Strecke zum Digitalreceiver. Gemeinsam mit beiden Freunden, die ihm stets zur Seite stehen, aber ihn auch in zahlreiche Probleme verwickeln, entsteht dabei eine Situationskomik, die uns fast im Minutentakt zum Lachen bringt und „Helden des Polarkreises“ zu einem richtigen Feel Good-Movie macht, obwohl die Story eigentlich recht ernst und traurig erscheint. Ob Klopperei in der Kneipe, dem Wunsch nach Beziehung des Freundes, dem Chaos im Whirlpool, oder einfach nur die kläglichen Versuche, auf irgendeine Weise Geld für den Receiver zu verdienen – dieser Streifen macht einfach Laune und taugt als perfekter Familienfilm. Kommen dann noch die Klischeerussen ins Spiel, die unbedingt ein hilfloses Tier schlachten wollen, beginnt der Film mit Vorurteilen zu spielen und nimmt das Leben doch irgendwie auf die Schippe. Trotz allem schließen wir aber einen schnell ins Herz: Den Hauptdarsteller.

In zwölf Stunden um die Welt
Problemlos kann sich jeder in die Lage des liebenswerten Janne versetzen, der alles für seine Freundin tun würde. In der Hoffnung, seine Beziehung zu retten und seine geliebte Freundin glücklich zu machen, würde er um die ganze Welt reisen, legt sich ins Zeug wie kaum ein anderer und entpuppt sich als einer der sympathischste und ehrlichsten Figuren der Filmgeschichte, der für Herzschmerz und Mitgefühl in Windeseile sorgen wird. Bei so einem Charakter würde vermutlich jede Frau weich werden, weshalb gerade „Helden des Polarkreises“ auch für das weibliche Geschlecht sicherlich ein unterhaltsamer und interessanter Genrevertreter sein mag. Denn bei der Rettung von Jannes Welt kommen nicht nur große Gefühle auf, sondern auch noch ordentlich Spannung. Einfach klasse!

Fazit:
Die Finnen wollen eine Beziehung retten und zeigen dabei ein liebenswertes Road Movie mit einem der sympathischsten und emotionalsten Charaktere der Filmgeschichte. Die perfekte Liebeskomödie für einen gemütlichen Abend zu zweit!