Einst entdeckten die weißen Europäer das gelobte Land der amerikanischen Ureinwohner. Sie verdrängten nicht nur die Indianer und machten sich selbst zu Cowboys, sondern brachten vor allem eines mit: Die Gier. Doch während die Indianer fortan in ihren Reservaten auf unfruchtbarem Land lebten, versuchten sie, die Waffe des Feindes gegen sie zu nutzen. So wurden auch sie gierig und errichteten ein überaus erfolgreiches Casino mitten in der Wüste, um den Weißen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dumm nur, dass ausgerechnet in diesem Casino die mächtige Maske eines frühen Ur-Häuptlings von einem Elvis-Imitator gestohlen wurde, die für die Indianer von unschätzbarem Wert ist. Der scheinbar unschuldige Teilnehmer des Elvis-Imitatorenwettbewerbs, John Smith gerät in Verdacht – und hat plötzlich die gesamte Stadt auf den Fersen…
Kritik:
Bei Männern klappt ein Filmkonzept doch in der Regel recht gut: Heiße Waffen und noch heißere Bräute. Trotzdem ändert dies nichts daran, dass ein guter Film nicht ohne gute Story auskommt, um auch dem männlichen Zuschauer zu gefallen. Da reicht ein kleiner Augenschmaus noch lange nicht, sofern es sich nicht um ein eher perverses Filmgenre handelt. „Guns and Girls“ hat zwar durchaus eine zu bieten – allerdings auf sehr schräge, merkwürdige Weise.
Moderne Indianer
Da haben wir einen Kerl, dessen Grund für seine Anwesenheit eher skurril erscheint: Er ist Elvis-Imitator. So, wie viele andere wohl offenbar auch, obwohl keiner von ihnen tatsächlich auch nur eine Minute in diesem Film derartige Musik hört oder gar spielt. Auf der anderen Seite wäre da ein Casino. Mitten in der Wüste. Ohne jegliche Wohnhäuser in der unmittelbaren Nähe, ohne Tourismus, ohne andere plausible Einnahmequelle. Es gehört den Indianern – und die sind trotzdem reicher, als die Weißen und besitzen dieses Casino. Wo die Indianer wohnen? Gute Frage. Aber egal, Hauptsache sie haben Waffen! Und das reichlich. Schließlich sind sie moderne Indianer. Keine Apachen im eigentlichen Sinne, sondern seriöse Anzugträger, die offensichtlich eine Anspielung auf Tarantinos „Pulp Fiction“ auf die Beine stellen wollen. Eher schlecht, als recht, wohlgemerkt. Nebenbei erfüllt wohl jede andere Figur in diesem Film tatsächlich ebenfalls irgendein Klischee und taucht aus diversen Ecken auf, um den Streifen mit Action zu füllen. Ob das Sinn macht? Das haben wir uns auch gefragt.
Unterhaltsamer Augenschmaus
Trotzdem kann man „Guns and Girls“ zumindest einen gewissen Unterhaltungswert nicht abstreiten, wirkt die gesamte Handlung doch so skurril, dass es zumindest ein wenig Spaß macht. Der deutlich ältere Fremde wird für die vermeintliche Nachbarin also schnell einmal zum „Onkel Johnny“ und die Action gibt’s im Minutentakt. Gerade der eine Gegner erledigt, taucht auch schon der nächste mit merkwürdig anmutenden Tötungsversuchen auf der Bildfläche auf. Doch das eigentliche Highlight ist wohl die sexy Blondine, die mit ihrem hautengen schwarzen Kostüm und ihren zwei Knarren am Hinterteil so manchen Mann ins Schwitzen bringen will. Damit hätten wir zumindest dann schon mal eine diese „Girls“, schließlich soll der Name ja Programm sein. Nicht etwa, dass es sonderlich viele dieses Kalibers geben mag, denn außer ihr, tauchen lediglich zwei weitere weibliche Personen auf, die dem Titel „Guns and Girls“ wohl kaum gerecht werden können. Alles in allem steht also fest: Bei der Sichtung dieses Films sollte man wohl lieber das Hirn vollkommen abschalten und gar nicht erst versuchen, irgendeinen Sinn hinter dieser Story zu finden. Basiert doch schließlich alles auf unrealistischer Willkür des Drehbuchautors und Regisseurs, der ganz oberflächlich gespielte Szenen bevorzugt und keinen Hehl daraus macht, dass er eigentlich völligen Quatsch erzählt. Eine echte Empfehlung können wir daher nicht aussprechen.
Fazit:
Skurrile Elvis-Imitator-Action mit sinnfreier Story und willkürlichem Handlungsverlauf, die sich eher für Trash-Fans eignet, als für Freunde einer ernstzunehmenden Geschichte.