Gun Shy |
Land/Jahr: GB 2017 |
Genre: Komödie |
Regie: Simon West |
Darsteller: Antonio Banderas Olga Kurylenko Mark Valley |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 92 Minuten |
Kaufstart: 20. April 2018 |
Label: Ascot Elite |
Rockstar Turk Henry war einst richtig erfolgreich und rund um den Globus auf Tour. Seine Energie war kaum zu bremsen und für seine ausschweifenden Exzesse war er ebenso bekannt, wie für seine Sexsucht. Mittlerweile sind all diese Zeiten allerdings längst vorbei. Mit vielen Millionen auf dem Konto hat er finanziell völlig ausgesorgt und offenbar auch überhaupt keine Lust mehr, sich zu bewegen. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn am liebsten liegt er zuhause faul vor der Glotze und trinkt ein Bier nach dem anderen. Für jegliche alltäglichen Aufgaben bezahlt er Angestellte, damit er selbst die einfachsten Arbeiten nicht mehr selbst erledigen muss. Da ist es kaum verwunderlich, dass er auch auf den kurz bevorstehenden Urlaub mit seiner Frau in Chile keine wirkliche Lust hat. Die bleibt in diesem Fall allerdings hartnäckig – und wird kurzerhand von Terroristen entführt. Dumm nur, dass auf die Behörden kein Verlass ist und er plötzlich doch einmal den Hintern hochbekommen muss…
Kritik:
Über Rockstars gibt es zahlreiche verrückte Klischees. Für ihren Drogenkonsum sollen sie ebenso bekannt sein, wie für ihre zahlreichen Groupies. Und von Körperpflege oder Ordnung im eigenen Zuhause halten sie auch nicht viel. Dass da vielleicht sogar ein bisschen was dran sein könnte, möchte uns Antonio Banderas in dieser abgedrehten Komödie zeigen.
Lacher im Halb-Schlaf
Ein solch erfahrener Schauspieler braucht dafür manchmal sogar gar nicht sonderlich viel Schauspiel. Es ist schon ein wenig erstaunlich, dass es über einen Großteil der Laufzeit tatsächlich ausreicht, dass Antonio Banderas als Rockstar faul auf einer Couch liegt. Oder auf einer Strandliege. Oder auf der Rückbank eines Taxis. Und trotzdem gelingt es ihm praktisch wie im Schlaf, die richtigen Lacher in diesem Film komplett auf seiner Seite zu haben. Jegliche anderen Darsteller – darunter auch Olga Kurylenko – gehen schauspielerisch neben ihm nämlich völlig unter. Er allein trägt die Komödie mit seinen verrückten Dialogen, weil es ihm hervorragend gelingt, den gealterten Rockstar und vermeintlichen Hippie in einer Person zu verkörpern und dabei jegliche Rockstar-Klischees satirisch auf die Spitze zu treiben.
Banderas als Alleinunterhalter
Schade ist dann allerdings, dass die eigentliche Story von „Gun Shy“ nicht allzu viel zu bieten hat und nicht einmal das Niveau eines B-Actionfilms erreicht. Eine Entführung und ein kurioser Geheimagent – und schon scheint ein Katz-und-Maus-Spiel fertig inszeniert zu sein, das nicht einmal wirklich intelligent erzählt wird. Ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit hätten wir uns abseits des Humors von Antonio Banderas nämlich durchaus gewünscht. Den Entführern mag man schließlich ihre Gefährlichkeit genauso wenig abkaufen, wie dem Geheimagenten seine Kompetenz. Das mag zwar von den Machern vermutlich so gewollt sein, präsentiert sich aber eher wie eine unterirdische schauspielerische Leistung der betreffenden Darsteller. Wenn somit lediglich die Aneinanderreihung von Sketschen seitens Banderas für irgendeinen Unterhaltungswert sorgt, stellt sich zugegebenermaßen schnell die Frage, warum man ihn nicht gleich alleine ins Rennen geschickt hat – oder ihn nicht lieber mit einem Stand Up-Programm auf die Bühne schickt. Der große Wurf ist „Gun Shy“ trotz seiner diversen Lacher also definitiv nicht geworden.
Fazit:
Als namhafter Hollywood-Star trägt Antonio Banderas den Film mit seinen Lachern praktisch alleine und muss schauspielerisch nicht einmal viel dafür tun, einen gewissen Unterhaltungswert zu garantieren. Das ist zugleich aber auch das Problem von „Gun Shy“, denn während die Story keinen nennenswerten erzählerischen Wert hat, gehen auch alle anderen Darsteller in diesem Film gänzlich unter.
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