Bagdad, während dem Irak-Krieg: US-Soldat Roy Miller hat den Auftrag, mit seiner Truppe, geheime Waffendepots des Feindes aufzuspüren und zu untersuchen. Die Regierung vermutet Massenvernichtungswaffen. Umso schlimmer also, dass er schon bald auf sich allein gestellt ist. Doch statt Massenvernichtungswaffen, findet er bereits zum dritten Mal lediglich ein leerstehendes Gebäude zu. Warum wurden die Soldaten also von ihrer eigenen Regierung mit fehlerhaften Aufklärungsdaten versorgt? Als Miller dann auch noch beginnt, die Aufklärung und Vorgehensweise seiner Regierung zu hinterfragen, muss er feststellen, dass er längst mitten in eine politische Verschwörung geraten ist, bei der seine größten Feinde direkt an seiner Seite stehen – alles nur, um einen Krieg zu rechtfertigen…
Kritik:
Der Irak-Krieg steht schon seit langer Zeit unter Kritik, besonders auf Grund der Vorgehensweise der damaligen US-Regierung. Oftmals wird vermutet, dass die Behauptungen, der Irak habe Massenvernichtungswaffen, lediglich dem Zwecke dienten, einen Krieg zu rechtfertigen und Saddam Hussein hinzurichten. Mit diesem Thema befasst sich der Anti-Kriegsfilm „Green Zone“. Die Story handelt dabei von einem US-Soldaten, welcher in Bagdad eingesetzt wird, um Massenvernichtungswaffen zu finden – doch weder er, noch seine Kameraden werden jemals welche finden. Stattdessen beginnt er, die Vorgehensweise der Regierung und des Militärs zu hinterfragen und begibt sich teils im Alleingang auf einen gefährlichen Kreuzzug zur Aufdeckung der Wahrheit. Damit dürfte „Green Zone“ wohl einer der kritischen Kriegsfilme der letzten Zeit sein, der sich zudem auch noch mit einem relativ aktuellen Thema befasst. Auch wird hier schließlich die Sichtweise der irakischen Bevölkerung geschildert und kritisiert, dass die Menschen hier schlicht ignoriert werden. Das Militär und die Regierungen sind lediglich daran interessiert, ihre Pläne durchzusetzen – koste es, was es wolle. Dafür wurde ein Nebencharakter als unschuldiger und hilfsbereiter Zivilist eingebracht, welcher auf emotionale Weise die schwierige Situation der Bevölkerung schildet. Und dabei bekommen wir immer wieder drastische Szenen zu sehen, wie solche, in denen teilweise unschuldige Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert und vereinzelt gefoltert werden. Eindringlich ist „Green Zone“ also allemal, sodass wir diesen Film nicht mehr so schnell vergessen werden. Glücklicherweise macht Regisseur Paul Greengrass allerdings auch in Sachen Inszenierung alles goldrichtig. Man sieht dem Film in gewisser Weise schon deutlich an, dass hier die „Bourne“-Macher hinter stecken, sodass besonders die Militäreinsätze und Aufklärungsmissionen durchgehend sehr spannend inszeniert wurden. Dabei legt „Green Zone“ grundsätzlich und konsequent ein hohes Tempo an den Tag, das Verschnaufpausen kaum erlaubt und eine Actionszene an die andere reiht, ohne dabei die geniale und mitreißende Story zu vergessen. Diese gelungene Mischung aus knallharter Action und politisch motivierter Story macht den Film zu etwas Außergewöhnlichem, das man nicht verpassen sollte. Natürlich liefert auch Matt Damon derweil erwartungsgemäße Leistungen ab und präsentiert uns einen Soldaten, der seine Aufgabe stets perfekt und solide meistert. Wer dann natürlich auch auf die Action besonders viel Wert legt, wird sich an den bildgewaltigen Gefechten, die teilweise sehr ins Detail gehen, sehr erfreuen und könnte sich sicherlich auch damit anfreunden, dass der Film stets möglichst realitätsnah inszeniert wurde. Wenn dann auch noch die Amerikaner plötzlich gegen ihre eigenen Verbündeten kämpfen, um endlich die Wahrheit aufzudecken, kommt der Film immer mehr zu seinem Höhepunkt und wird zu einem wahren Erlebnis. „Green Zone“ ist also einer der Top-Filme des noch laufenden Jahres.
Fazit:
Erstklassiger Anti-Kriegsfilm, der sich kritisch mit dem Irak-Krieg auseinandersetzt und mit hochspannender Action, sowie einem Matt Damon in Bestform punktet.