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    Glass

    Glass


    Land/Jahr:
    USA 2017
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    M. Night Shyamalan
    Darsteller:
    Bruce Willis
    Samuel L. Jackson
    James McAvoy
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    130 Minuten
    Kaufstart:
    23. Mai 2019
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment

    Der unsterbliche David Dunn ist so sehr von seinen eigenen Kräften überzeugt, dass er unter allen Umständen der Justiz immer einen Schritt voraus sein möchte. Sein jüngstes Ziel: Der übermenschliche Kevin Crumbs, der mit 23 verschiedenen Persönlichkeiten ausgestattet, nur darauf wartet, die „Bestie“ in ihm endlich herauslassen zu können. Dumm nur, dass sein Versuch, den starken Superhelden zu spielen, ihn kurzerhand gemeinsam mit Crumbs in die Psychiatrie bringt, wo eine Therapeutin felsenfest davon überzeugt ist, der Glaube an übernatürliche Kräfte sei lediglich eine Störung, die sie mit Operationen zu therapieren in der Lage ist. Zugleich rechnet sie allerdings noch nicht damit, dass womöglich Elijah Price, ein geniales Superhirn in Wirklichkeit die Fäden zieht…

    Kritik:
    Ein ganzes Universum aus zahlreichen Filmen und Superhelden zu kreieren, ist spätestens seit Marvel und DC voll im Trend. Da hat sich M. Night Shyamalan wohl gedacht: Warum nicht auch einmal genau das versuchen und die beiden Superhelden-Filme „Unbreakable“ und „Split“ zu einem Crossover vereinen, das die Türen zu einem ganz neuen Universum öffnet?

    Shyamalan macht auf Mainstream
    Der nun dritte Teil der Trilogie macht also im Grunde genau das: Er vereint alle Helden der vorherigen beiden Filme und lässt sie auf einen unvermeidlichen Showdown hinauslaufend gegeneinander antreten. Für all jene, die einen der beiden Vorgängerfilme nicht gesehen haben, könnte das aber zumindest in der ersten halben Stunde für einige Verwirrung sorgen. Zu mysteriös und distanziert inszeniert Shyamalan seine Geschichte, um wirklich eine Identifikationsfigur in den Protagonisten zu finden – wobei das zugegebenermaßen für ihn alles andere als ungewöhnlich ist. Auf der anderen Seite wirkt es dann geradezu genial, wie sich Shyamalan zunehmend auf der Meta-Ebene bewegt. Statt einen Fantasystreifen über Superhelden zu inszenieren, macht er lieber einen Psychothriller über vermeintlich Gestörte, die sich selbst für Superhelden halten und bewusst auf eine Auseinandersetzung hinaus wollen, wie sie zu einem Superheldenfilm nunmal passen würde. Ein bisschen abgedreht ist das allemal.

    Unsterblich über dem Kuckucksnest
    Schade ist an der Stelle aber, dass von dem ursprünglichen Inszenierungsstil eines „Unbreakable“, der inzwischen fast zwanzig Jahre zurückliegt, nicht mehr allzu viel übrig geblieben ist. „Glass“ könnte man eher als eine Art Psychiatrie-Kammerspiel betrachten, das eher wie eine Hommage an „Einer flog übers Kuckucksnest“ erscheint, als sich des damals üblichen Mysterygenres zu bedienen. Auch hier das übliche Schema, bei dem angeblich psychisch Kranke einer Operation gegen ihren Willen unterzogen werden sollen, wodurch man entsprechend schnell die Emotionen hochkochen lässt. Das wiederum wirkt wie ein konstruiertes Mittel zum Zweck, um ohne tatsächlich großer Ideen die Helden der anderen Filme zwangsläufig zusammenzuführen. Und obendrein schaut man sich dann auch noch typische Superhelden-Klischees bei Batman, Superman und vielleicht sogar den X-Men ab, um auf ein zukünftig weiter fortgesetztes eigenes Superhelden-Universum hinzudeuten. Das Problem dabei: Die Filme von Shyamalan sind keine Mainstream-Werke. Sie funktionieren mit ihrer faszinierend-eigentümlichen Art nunmal für sich alleinstehend um einiges besser. Und daran hapert es auch bei „Glass“: Der Versuch, Mainstream-Unterhaltungskino mit dem undurchschaubaren Mystery-Stil eines Shyamalan zu vermischen, möchte nicht so recht in Harmonie aufgehen. Das ist vor allem knapp zwanzig Jahre nach „Unbreakable“ dann doch ziemlich ernüchternd.

    Fazit:
    Fast zwanzig Jahre nach „Unbreakable“ versucht M. Night Shyamalan aus seinem einstigen Stoff ein eigenes Superhelden-Universum aufzubauen und liefert ein Crossover seiner beiden vorausgegangenen Filme. Der Versuch, den eigenbrödlerichen Stil Shyamalans mit Mainstream-Unterhaltungskino zu kombinieren, glückt aber nicht in jeder Hinsicht.

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