Als Clyde Shelton eines Abends mit seiner Tochter, Ketten bastelt, geschieht etwas Schreckliches: Zwei Einbrecher stürmen plötzlich ihr Haus, überfallen die Familie und töten dabei sowohl seine Frau, als auch seine Tochter auf brutalste Weise. Um für Gerechtigkeit zu kämpfen, wendet er sich an den Staatsanwalt Nick Rice, der für seine enorme Verurteilungsquote bekannt ist. Doch die Justiz steht offensichtlich nicht auf seiner Seite. Entgegen den Erwartungen wird die DNA des Mörders vor Gericht nicht als Beweismittel anerkannt und die beiden Täter stehen kurz davor, freigesprochen zu werden. Um wenigstens einen der beiden vors Messer zu liefern und hinrichten zu lassen, ist Rice bereit, auf einen Deal mit dem Mörder einzusteigen. Als Gegenleistung, dass er selbst freigelassen wird, soll er gegen seinen Komplizen aussagen – und prompt steht der Mörder – zum Wohle der Verurteilungsquote – wieder auf freiem Fuß. Von Anwalt und Gesetz im Stich gelassen, beschließt Clyde allerdings, dies nicht zu akzeptieren und will die Sache fortan selbst in die Hand nehmen – mit einem blutigen und psychologisch ausgefeilten Rachefeldzug, bei dem keiner verschont werden soll…
Kritik:
Es gibt in der Filmwelt wohl ein Motiv, das verbunden mit dem Thriller-Genre immer gut funktioniert und für Spannung sorgen kann: Rache. Meistens sind diese Filme dementsprechend simpel gestrickt, sodass ein Mann, dem ein schreckliches Schicksal widerfahren ist fortan auf Rache sinnt und seine Feinde ermordet. So ähnlich geht es auch in „Gesetz der Rache“ vonstatten. Hier muss ein Familienvater bei einem Überfall auf sein Haus, mit ansehen, wie seine Frau und seine Tochter kaltblütig ermordet werden. Und wie man das Gesetz nun einmal kennt, sorgt dieses nicht gerade für Gerechtigkeit, sodass der eigentliche Mörder freigesprochen wird. Nun also das simple und übliche Motiv: Das Opfer will Rache und macht fortan Jagd auf den Mörder. Doch ganz so simpel ist „Gesetz der Rache“ definitiv nicht ausgefallen, denn bei dem Mörder soll es keineswegs bleiben. Der Mörder ist lediglich der Anfang und wird in klassischer „Saw“-Manier auf dem Serviertisch gefoltert und in viele kleine Teile geschnitten. Alles aber nur zur Abschreckung, um seinem Anwalt, von dem er am meisten enttäuscht ist und glaubt, ihm eine Lektion erteilen zu müssen, zu drohen. Daraufhin jedoch fängt erst der eigentlich spannende Teil des Filmes an, der nicht mehr mit brutaler und grober Gewalt, sondern mit psychologischen Spielchen zu punkten versucht. Der vermeintliche Rächer lässt sich nämlich ganz absichtlich in ein Gefängnis einliefern und plant seine Morde nun ganz geschickt von dort aus. Nun fangen die Spiele an: Clyde verlangt von seinem Anwalt, Deals einzugehen – nur dann werden die nächsten Opfer überleben. Dabei sucht er sich allerdings ganz gezielt, banale Deals aus, um dessen Handeln ins Absurde zu ziehen. Mal will er sich ein besonderes Mittagessen in die Zelle bringen lassen, ein anderes Mal einfach nur eine bequemere Matratze. Alles bis zu einem bestimmten Zeitpunkt – andernfalls sterben die Menschen, die am Prozess gegen den Mörder seiner Familie beteiligt waren. Der Täter muss in diesem Fall also nicht einmal seine Zelle verlassen und überzeugt außerdem mit intelligenten und ausgeklügelten Dialogen. Gerard Butler, der hier die Rolle des Rächers übernommen hat, spielt seine Figur also ausgesprochen gut und kann mit seinen Leistungen bestens überzeugen. Und das, obwohl er zu Beginn, bedingt durch das Drehbuch, einen schwachen Start hat. So wirkt am Anfang noch vieles aufgesetzt und unglaubwürdig, beispielsweise die Frage, woher Clyde wohl so viele medizinische und chemische Kenntnisse hat, dass er sein Opfer auf so spezielle Weise betäuben kann. Außerdem kommt seine emotionale Lage nach dem Tod seiner Familie zunächst unglaubwürdig und nicht intensiv genug rüber, da die realistische Verzweiflung einfach auf sich warten lässt. Dafür kann er dann aber diese Startschwierigkeiten durch sein geschicktes Auftreten im Gefängnis wieder wett machen. Ganz zu schweigen von seinem Gegenspieler Jamie Foxx, der die Rolle des Staatsanwaltes ebenso glaubwürdig darstellen kann und stellenweise gar einen Tick überzeugender in Erscheinung tritt. Und selbst wenn dies nicht der Fall wäre, könnte „Gesetz der Rache“ mit seinen stilistischen und technischen Mitteln überzeugen. Stets hat der Film nämlich den passenden Soundtrack zu bieten, der die Spannung noch verstärken kann und auch die Inszenierung ist stets bildgewaltig ausgefallen. „Gesetz der Rache“ weiß immer ganz genau, wie er die spannenden Todesszenen und die intelligenten Psychospielchen in Szene setzen muss, um genau damit lange Zeit zu packen. Der schnelle und unkomplizierte Einstieg in den Film, der sehr schnell zur Sache kommt, tut sein übriges und wird auch den Mainstream-Zuschauer begeistern können. Schade ist lediglich, dass die eigentliche Aussage, nämlich die Justiz-Kritik ein wenig in den Hintergrund gerät – doch Fans des Rachethriller-Genres werden dennoch besonders auf ihre Kosten kommen.
Fazit:
Intelligenter Rachethriller mit klugen Psychospielchen, einer hervorragenden Besetzung und viel Hochspannung.
Externe Review: Filmempfehlung.com bewertete “Gesetz der Rache” in ihrer Kritik mit 4/5 Punkten.