Der Cowboy Aman wird offensichtlich vom Pech verfolgt. Durch einen Fluch ist er nicht in der Lage, seine Feinde endgültig zu ermorden. Die Gegner, die durch seine Kugeln getroffen werden, kehren allesamt wieder in die Welt der Lebenden zurück – als untote Zombies. Darunter auch die fünf Männer, die einst seine geliebte Stiefschwester Sueno brutal vergewaltigten und schwängerten. Sie jedoch wurde nicht wieder lebendig, als sie den Sohn ihres Vergewaltigers in die Welt setzte und dabei ihr eigenes Leben verlor. Dumm nur, dass die Männer schon bald blutige Rache schwören und eine Armee aus Untoten auf Aman hetzen. Der ist jedoch längst vorbereitet und erwartet seine Feinde gemeinsam mit dem ehemaligen Gefangenen Fabulos am Schlachthaus seiner Ziehmutter…
Kritik:
Bereits etwa fünfzehn Jahre ist es her, dass Hollywoodstar Wesley Snipes seinen großen Durchbruch hatte. Als „Blade“ machte er damals Jagd auf bösartige Vampire und konnte damit eine seiner coolsten Rollen ergattern. Seit dem letzten und dritten Teil der Reihe vor fast zehn Jahren, blieb der große Erfolg jedoch aus. Kleinere B-Film-Rollen folgten aufeinander und richtig überzeugen konnte er in keiner davon. Nun versucht er sich in einer ähnlichen Rolle, wie damals – doch die Gegner haben sich geändert. Statt Vampire werden hier Zombies gejagt.
Blade im Wilden Westen
Die Idee ist grundsätzlich schon recht gelungen. Ein vermeintlich cooler Typ in lässigen Klamotten reitet zwischen den Bergen mitten durch den Wilden Westen, schießt in etwa so gut, wie der berühmte Lucky Luke und hält von klassischen Duellen nicht gerade viel. Immerhin sind in „Gallowwalkers“ die Feinde schließlich keine Menschen mit schnellen Händen, sondern bösartige Zombies, die sich lediglich dafür rächen wollen, dass der Hauptprotagonist sie einst getötet hat. Die sind aber – anders, als in den üblichen Genrevertretern – nicht gerade langsam, sondern nur rein optisch von den noch lebendigen Menschen zu unterscheiden. Dumm nur, dass einzig und allein die Idee sich in diesem ungewöhnlichen Streifen sehen lassen kann, denn bei der Umsetzung finden wir fast ausschließlich Schwächen.
Warten auf Spannung
Tatsächlich haben wir in einem Westernfilm selten Darsteller gesehen, die sich dermaßen unnatürlich und merkwürdig fortbewegen. Klar ist: Langsam und spannend dastehende Schützen, die auf den passenden Moment für den Abzug warten, sind wir gewohnt. Nicht jedoch, dass diese mitunter gleich zu dritt auftauchen, sich langsam und schräg schauend hinfort bewegen und eher den Eindruck machen, für ein Fotoshooting zu posieren, statt irgendeine Handlung darzustellen. Das Problem hierbei: Rein optisch sieht „Gallowwalkers“ damit zwar erstklassig aus, doch die Erzählweise wirkt so zäh, wie in kaum einem anderen Film. Mit dem Tempo aus „Blade“ ist der Film damit kaum zu vergleichen und so richtig große Spannung kommt hier nicht auf. Gut aussehen reicht eben noch nicht, um auch einen guten Film zu machen. Die schauspielerischen Qualitäten lassen also stark zu wünschen übrig.
Hauptsache ballern
Die Hintergründe dieser Geschichte? Die scheinen wohl niemanden so richtig zu interessieren. In kurzen verrauschten Rückblenden dürfen wir zwar, mehr oder weniger kryptisch, die Geschichte von Aman erfahren, wie er bei seiner Ziehmutter landete und sich in die Stiefschwester verliebte – doch wie es dazu kam, dass er Menschen in Zombies schießen kann, wird nicht wirklich geklärt. Das scheint aber mitunter völlig unwichtig, denn die Action steht dann doch im Vordergrund. Hauptsache man kann eben ein wenig gelbäugige Zombies niedermetzeln und die Schießkünste unter Beweis stellen, während der Zuschauer möglichst nicht zu viele Fragen stellen sollte. Sucht man also einen Film mit Tiefgang ist man hier nicht wirklich richtig. Fans von brutalen und blutigen Horrorszenen, bei denen Köpfe rollen und das Blut in Eimern vergossen wird, könnten aber trotzdem ihren Spaß an „Gallowwalkers“ haben. Das reicht uns aber leider nicht für eine bessere Wertung.
Fazit:
Idee gescheitert: „Gallowwalkers“ kann als Crossover zwischen Western und Zombie-Horror zwar durch Innovationen und tollen Bildern begeistern, scheitert aber an einer dünnen Story, merkwürdig posierenden Darstellern und einer teils unschlüssigen Handlung.