Bereits im jugendlichen Alter von 14 Jahren galt Adam trotz seiner gewissen Schüchternheit als einer der versautesten Jungs seiner Schule, was wohl speziell daran lag, dass er die süße Emma bereits seinerzeit fingern wollte. Nun jedoch haben sich die Zeiten gewaltig geändert und Adam arbeitet als erfolgreicher Set-Assistent für eine Fernsehproduktion. Im Grunde ist er in seinem Leben völlig glücklich, wäre da nicht die Tatsache, dass sein Vater offensichtlich mit seiner Ex-Freundin in die Kiste springt. Voller Verzweiflung macht er es sich also zum Ziel, im Suff so schnell wie möglich eine neue Sexualpartnerin zu finden. Da dauert es dann nicht lange, bis er erneut auf Emma trifft, die überhaupt kein Interesse an einer langfristigen Beziehung hat und liebend gern ohne Verpflichtungen mit ihm in die Kiste geht. Doch kann die Freundschaft lange gut gehen, wenn aus dem harmlosen Sexabenteuer plötzlich eine ernsthafte Liebe wird?
Kritik:
„Die Jugend von heute“, wie es ältere Menschen doch allzu gerne ausdrücken, passt wohl wie die Faust aufs Auge zur erotischen Story über sexuelle Offenheit und einer Art von offenen Beziehung. Doch kein Wunder, scheinen derartige „Fickfreundschaften“ doch heute überhaupt kein Problem mehr, wie uns Ashton Kutcher und Natalie Portman in dieser schnulzigen Liebeskomödie doch allzu gerne zeigen. Das kann doch nur ein riesiger Spaß werden, oder etwa nicht?
Die Suche nach Klischees
Auf den ersten Blick wirkt „Freundschaft Plus“ daher natürlich recht offen und verspricht, in eine völlig andere Richtung zu gehen, als übliche schnulzige Liebeskomödien. Ein junges Pärchen entschließt sich dazu, einfach nur eine Freundschaft mit dem kleinen Extra zu führen und völlig ohne Verpflichtungen und Probleme ihren Spaß zu haben. Das bietet reichlich Möglichkeiten zu originellen Ideen, die sich auch schnell zeigen, wenn der Film typische Klischees einbaut und diese geschickt bricht. Aus dem klischeehaften Annähern zweier Jugendlicher wird also schnell die Frage nach dem sexuellen Vergnügen und alle Klischees einer Romantikkomödie verfliegen im Fluge. Da sind wir dann außerdem umso schneller erleichtert, dass der sexistische Teenie-Komödien-Stil ebenso schnell nach einer kurzen Feier und minimalem Cheerleader-Gehopse verschwindet. Die Bahn ist also frei für eine gelungene Komödie voller Niveau.
Klischee gefunden
Leider allerdings schafft es Regisseur Ivan Reitman die Klischees ebenso schnell wieder einzubauen, wie er sie beiseite geschafft hat. Aus der gelungenen und originellen Situationskomik zu Beginn des Films wird also prompt eine klassische Herzschmerz-Story um ein junges Paar, das entgegen ihrer ursprünglichen Pläne plötzlich feststellt, doch tiefe Gefühle füreinander zu empfinden. Der Kitsch geht also los und natürlich – wie sollte es anders sein – muss der Partner erst noch erneut erobert werden, nachdem er einmal verletzt wurde. Daraus entspringt also das reine Herzschmerz-Klischee, bei dem uns „Freundschaft Plus“ einmal mehr die reine Welt vorgaukelt, in der offensichtlich nichts so wichtig ist, wie die Liebe zweier Menschen. An der Stelle tritt dann die große Enttäuschung darüber ein, dass der Film eben doch nicht in die neuartige Richtung geht – und da auch die Gags nur bedingt lustig sind, bleibt es wohl bei einer überdurchschnittlichen Liebeskomödie, die zumindest die meisten Zuschauer immerhin unterhalten kann.
Darsteller mit Qualitäten
Bei all den Klischees bleiben aber natürlich zwei Punkte, die eine solche Komödie immer noch qualitativ machen können. Zum einen wären das die Darsteller, zum anderen der Humor. Von letzterem gibt es allerdings – von vereinzelten gekonnten Gags abgesehen – nicht viel zu sehen, sodass nun alles bei den Darstellern liegt. Und da hat man mit Natalie Portman in der Hauptrolle neben Ashton Kutcher wohl definitiv die richtige Wahl getroffen. Zwar kann sie bei weitem keine Qualitäten abliefern, die mit „Black Swan“ vergleichbar wären, denn dazu bietet ihr das Drehbuch schlicht und einfach nicht die Möglichkeit, doch mit ihrem sympathischen und energiegeladenen Auftritt kann sie jederzeit überzeugen. Sie schafft es, ihre Rolle absolut authentisch darzustellen, sodass es wohl jedem Zuschauer Spaß bereiten wird, sie zu bewundern. Ihr Kollege Ashton Kutcher wird da lediglich noch das Filmerlebnis abrunden, sodass sie den Film trotz kleiner Schwächen immerhin sehenswert machen.
Fazit:
„Freundschaft Plus“ schafft es leider nicht die anfänglichen originellen Klischeeabweichungen beizubehalten und verkommt im Laufe seiner Story immer mehr zu einem reinen Klischee voller schnulziger Herzschmerzmomente. Die beiden Darsteller Natalie Portman und Ashton Kutcher lassen den Film aber dennoch sehenswert und unterhaltsam werden.