Freaky |
Land/Jahr: USA 2020 |
Genre: Horror |
Regie: Christopher B. Landon |
Darsteller: Kathryn Newton Vince Vaughn |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 98 Minuten |
Kaufstart: Sky Ticket: 4. März 2022 |
Label: Universal Pictures |
Schon seit einigen Tagen treibt der Serienmörder „Blissfield Butcher“ sein Unwesen in einer amerikanischen Kleinstadt. Auch die 17-jährige Schülerin Millie bleibt von diesem nicht verschont. Als sie dem Killer beinahe zum Opfer fällt, wird allerdings ein uralter Fluch ausgelöst. Plötzlich tauschen der Mörder und sein Opfer kurzerhand ihren Körper und Millie hat nur noch 24 Stunden Zeit, das Ereignis wieder rückgängig zu machen. Dumm nur, dass der Serienkiller im Körper des hübschen Mädchens bereits ziemlich schwer damit beschäftigt ist, ihre Mitschüler in der High School zu ermorden – und ihr neues, männliches Serienmörder-Gesicht auf so ziemlich jedem Fahndungsplakat der Stadt zu finden ist…
Kritik:
Die typischen Teenie-Slasher, in denen ein maskierter Serienkiller sein Unwesen treibt und sich aus einer Gruppe von Teenagern ein Opfer nach dem anderen krallt, hat man schon zuhauf gesehen. „Freaky“ allerdings bekommt dabei eine interessante Wendung: Hier dürfen Täter und Opfer einfach mal die Körper tauschen und der eigentlich so klischeehafte Horrorfilm wird mit einer Bodyswitch-Komödie kombiniert.
Klischeehafter Teenie-Horror
In den ersten fünfzehn Minuten von „Freaky“ bleiben die Überraschungen aber zunächst noch aus. Ganz im Stile eines „Scream“ oder „Freitag, der 13.” sehen wir den düsteren Killer mit seiner Maske, wie er wortlos durch Gebäude spaziert und es dabei skrupellos auf die Teenager abgesehen hat. Der Bodycount ist da zwar schon gleich zu Beginn recht hoch, auf den ersten Blick entspricht diese Teenie-Horror-Inszenierung nach Schema F allerdings nicht ganz den Erwartungen, die interessierte Zuschauer nach dem aufregenden und durchgeknallt wirkenden Trailer hatten. Generell bedient sich „Freaky“ schon ziemlich stark den üblichen Genreklischees und das Publikum ist sich nicht immer sicher, ob der Streifen diese auf die Schippe nehmen möchte oder ob er es sich schlicht einfach macht, wenn er die üblichen Highschool-Klischees aus Mauerblümchen und draufgängerischer Football-Clique präsentiert. Ein bisschen zu einfallslos ist das an der Stelle nämlich dann doch.
Spaßig als Bodyswitch-Komödie
So richtig unterhaltsam wird „Freaky“ dann erst, wenn der durchaus unterhaltsame und manchmal auch witzige Bodyswitch-Spaß mit dazu kommt. Das schüchterne (aber eigentlich gut aussehende) Mauerblümchen findet sich plötzlich im Körper des fast zwei Meter großen, stämmigen Vince Vaughn wieder – was die üblichen Pubertätsprobleme nun nicht gerade einfacher macht und doch für einen hohen Unterhaltungswert sorgt, wenn Millie plötzlich ihren Freunden klar machen muss, im Körper des Killers zu stecken. Umgekehrt wird aus dem vermeintlichen Mauerblümchen plötzlich das selbstbewusste Vamp, das in cooler Lederjacke durch die Schule marschiert, um Jungs aufzureißen, die der Killer im Mädchenkörper schon bald möglichst blutig umbringen möchte. Dass das Spaß macht, steht dabei wohl völlig außer Frage. Und selbst der vermeintliche „Quoten-Homosexuelle“, den Hollywoodproduktionen mittlerweile wie selbstverständlich einbauen müssen, sorgt ganz nebenbei für die größten Gags des gesamten Films.
Überraschend hoher Bodycount
Schade ist, dass „Freaky“ dann in anderer Hinsicht nicht ganz so viele Innovationen beweist. Inhaltlich spult der Horrorfilm nämlich doch nur die typischen Highschool-Klischees ab, bei der Inszenierung der Slasher-Szenen kann man sich kaum von jedem beliebigen 08/15-Teenie-Horror abheben und auch die Nebenfiguren bleiben insgesamt doch ein bisschen zu uninteressant, um wirklich zu begeistern. Nur mit einer Sache punktet „Freaky“ dann doch erstaunlich gut bei den Genrefans: Für einen Teenie-Horror, der noch dazu humorvoll sein möchte, zeigt sich der Streifen überraschend brutal und blutig. Die Leichen stapeln sich in ungewohnt hoher Anzahl, ganze Körper werden mit der Kreissäge vollständig mittig durchtrennt und auch Augen dürfen schon einmal am Fleischerhaken durch die Gegend gezogen werden. Ganz so „teeniehaft“ möchte „Freaky“ dann offenbar doch nicht sein, wodurch zumindest für Horrorfans eine Empfehlung ausgesprochen werden kann.
Fazit:
Der ein bisschen durchgeknallte und stellenweise auf Humor ausgelegte Teenie-Horrorfilm spult zwar durchweg die üblichen Highschool-Filmklischees ab, punktet dann aber mit einem besonderen Kniff: Die Kombi aus Teenie-Horror und Bodyswitch-Komödie entfaltet nämlich trotz der ansonsten geringen Innovationskraft einen beachtlichen Unterhaltungswert. Horrorfans werden ihren Spaß haben.
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