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    Fair Game

    Fair Game


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Polit-Thriller
    Regie:
    Doug Liman
    Darsteller:
    Naomi Watts
    Sean Penn
    Sam Shepard
    Bruce McGill
    Michael Kelly
    Noah Emmerich
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    104 Minuten
    Kaufstart:
    28. April 2011
    Label:
    Universal Pictures


    Kurz nach dem Anschlag des 11. September 2001 führt Valerie Plame ein scheinbar glückliches Leben. Schon lange ist sie mit ihrem Ehemann Joe verheiratet, hat zwei Kinder und einen scheinbar sicheren Job beim CIA, von dem nicht einmal ihre engsten Freunde etwas wissen. Dumm nur, dass sie eines Tages geschickt wird, um den angeblichen Massenvernichtungswaffen im nahen Osten auf die Schliche zu kommen – und dabei feststellt, dass es sich dabei um eine Propagandalüge der US-Regierung handelt. Da dauer es plötzlich nicht mehr lange, bis ihr Name in allen Zeitungen des Landes steht und die Bush-Regierung ihr das Leben zur Hölle machen will. Ein packender Kampf um das eigene Recht beginnt…

    Kritik:
    Seit Jahren sind und bleiben die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak und dem Iran ein aktuelles Thema, das stets durch die Medien ging. Nachdem nun inzwischen bekannt wurde, dass die Bush-Regierung die Waffen lediglich als Vorwand nutzte, um gegen den Irak einen blutigen Krieg zu führen, steht in der Realität längst der Iran auf der Tagesordnung, der unter Verdacht steht, angereichertes Uranerz für die Herstellung von Atombomben zu besitzen. Doch dann gibt es noch die wenigen Menschen, die nicht nur die US-Regierung für ihr Handeln kritisieren, sondern auch noch genau wissen, dass es sich bei den Vorwürfen gegen fremde Länder ausschließlich um Lügen handelt. „Fair Game“ befasst sich mit einem solchen Menschen, nämlich Valerie Plame, die vor wenigen Jahren durch die Plame-Affäre bekannt geworden ist. Doch leider ist dies ein Ereignis gewesen, das in den deutschen Medien ein wenig untergegangen sein dürfte.

    Politikum mit gewaltiger Story
    Umso wichtiger und interessanter scheint es daher, dass „Fair Game“ sich nun mit eben diesem Fall befasst und dabei das Familienleben, sowie die Arbeit der betroffenen CIA-Agentin zeigt. Bei der Aufdeckung des Nichtvorhandenseins von Massenvernichtungswaffen hält sich der Film daher ganz und gar nicht damit zurück, heftige Kritik an der US-Regierung zu äußern und zeigt uns Menschen, die massiv gegen diese Machenschaften angehen. Dabei zeigt sich der Film allerdings aus einer sehr intimen Seite, denn er konzentriert sich fast gänzlich auf das Privatleben der Protagonisten. Dabei schafft es nicht nur Naomi Watts als Valerie eine hervorragende schauspielerische Leistung abzuliefern, in dem sie sogar optisch ihrem Original sehr ähnelt, sondern bekommt auch noch einen Mann voller Energien an ihrer Seite. Mit Sean Penn, der sich mit allen Mitteln für seine Rechte einsetzt und dabei immer wieder zeigt, welche Lautstärke sein Sprechorgan drauf hat, können wir uns stets in die Situation hineinversetzen und bekommen allein durch Dialoge eine extreme Hochspannung geboten, die uns jederzeit mitreißen kann. So bleibt eine authentische Story natürlich nicht aus.

    Action weicht Dialogen
    Anders, als in vielen anderen Thrillern verzichtet „Fair Game“ allerdings komplett auf Action und beschränkt sich ausschließlich auf Story und Dialoge. Hierdurch kann die Dramatik natürlich zum Beginn ein wenig an einem Tiefpunkt angelangen, denn besonders die Debatte um angebliche Waffenvernichtungswaffen dürften wir aus den Nachrichten bereits allzu häufig gehört haben. Wirklich interessant und mitreißend wird der Film daher vor allem nach dem Auffliegen der CIA-Agentin und ihrem darauffolgenden Problem mit Privatleben und Medien umzugehen. An vielen Seiten ist sie dabei mit heftigen Auseinandersetzungen konzentriert, da wirklich niemand von ihrer Arbeit wusste. Doch während die Situation mit ihrem kämpfenden Ehemann schnell eskaliert, wird die Lage gegenüber ihren Freunden nicht genügend beachtet. Ein Problem für die Dramatik mag außerdem sein, dass Valerie Plame in „Fair Game“ nie wirklich in Bedrängnis gerät, denn der Kampf ihres Ehemanns gegen das weiße Haus hat kaum bedrohliche Folgen für die Familie. Doch damit verfolgt der Film lediglich den Plan, sich möglichst authentisch und realitätsnah an die Fakten zu halten – und dies gelingt ihm auf hervorragende Weise. Damit wird „Fair Game“ überwiegend eher an Politthriller mit starker Story, statt reinem Unterhaltungswert. Liebhaber von intelligenten Stories werden hier also ihre wahre Freude haben.

    Fazit:
    Realitätsnah und äußerst glaubwürdig zeigt uns „Fair Game“ die Inszenierung der Plame-Affäre und kann dabei stets eine packende Hochspannung aufbauen, die speziell durch die hervorragende Story und die gelungenen Dialogen entsteht. Lediglich Action-Liebhaber und Freunde von reißerischer Inszenierung werden ein wenig zu kurz kommen.