Eigentlich sollte dieser Film von jemand anderem handeln: Banksy. Denn Banksy ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Street-Art-Künstler unserer Zeit. Noch dazu ein Phantom, das sich selten der Öffentlichkeit präsentiert. Doch dann gab es einen Mann, der anscheinend noch viel interessanter zu sein schien, als Banksy selbst: Thierry Guetta. Er nämlich war nur ein total verrückter Typ, der besessen von seiner Kamera war. Aber er war auch derjenige, der zum ersten Mal die Gelegenheit bekam, Banksy bei seiner besonderen Arbeit zu filmen. Doch als Banksy feststellte, dass Thierry gar kein echter Filmemacher war, empfahl er ihm, doch selbst Künstler zu werden…
Kritik:
Banksy ist wohl einer der bekanntesten Street-Art-Künstler unserer Zeit. Noch vor kurzem machte er mit einem modifizierten Simpsons-Intro aufmerksam, welches auf Youtube veröffentlicht wurde, dort aber nie lange blieb. Und wenn er selbst auch noch die Regie in einem Film übernimmt, kann das doch eigentlich nur ein Erfolg werden, sollte man denken. Dumm nur, dass es sich bei „Exit through the gift shop“ offenbar um eine Dokumentation handelt, was auf den ersten Blick eigentlich so nicht erkennbar ist. Auf der Verpackung ist ebenso wenig ein Hinweis darauf, wie auf der DVD selbst. Wer also einen Film erwartet, welcher ihn an bereits benanntes Simpsons-Intro erinnert, liegt hier definitiv falsch. Dennoch ist „Exit through the gift shop“ nicht uninteressant. So handelt es sich hierbei um eine Dokumentation, die nur auf den ersten Blick von Banksy selbst handelt. Eigentlich geht es ja viel mehr um einen Mann namens Thierry Guetta, welcher selbst Banksy filmen wollte und durfte – und dabei selbst zur Street-Art-Kunst fand. Alles in allem also ein Film über gleich zwei außergewöhnliche Street-Art-Künstler. Während auf der einen Seite also die psychologische Seite von Thierry Guetta spannend erscheint, mag aber vor allem der Einblick in Banksys Kunst vor allem für Neulinge der Street-Art besonders interessant sein. Bis wir das allerdings merken, soll einige Zeit vergehen, denn im ersten Moment wirkt „Exit through the gift shop“, wie eine ganz gewöhnliche, stinklangweilige Doku. Erst durch das Auftauchen von Banksy und die Zusammenarbeit beider Protagonisten wird der Film dann doch noch sehr interessant. Lustiger- und ironischerweise dient dieser Film allerdings vor allem dem Zweck, zu verdeutlichen, dass für die kommerzielle Vermarktung von Kunst keinerlei Können notwendig ist. So wird Thierrys Werdegang oftmals sogar als ein Art PR-Gag von Banksy betrachtet, denn Thierry war einer der wenigen in der Szene, die es sehr weit brachten, obwohl sie eigentlich keinerlei Talent besaßen. Im Grunde könnte man „Exit thorugh the gift shop“ also durchaus als selbstironisch bezeichnen, was wohl die Kunst Banksys einmal mehr verdeutlicht und wohl eines der Pluspunkte des Films darstellt. Wer also Dokumentarfilme mag und noch dazu an Street-Art von Banksy interessiert ist, dürfte bei „Exit through the gift shop“ genau richtig liegen.
Fazit:
Interessante Dokumentation über das Zusammentreffen der beiden Street-Art-Künstler Thierry Guetta und Banksy. Empfehlenswert, aber eher für Fans von Dokumentationen und Banksy-Interessierten.