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    Evangelion 2.22

    Evangelion 2.22


    Land/Jahr:
    J 2009
    Genre:
    Anime
    Regie:
    Kazuya Tsurumaki
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    108 Minuten
    Kaufstart:
    17. September 2010
    Label:
    Universum Film


    Der Krieg gegen die Engel ist noch längst nicht vorbei und die Piloten der EVA-Mechs haben Zuwachs bekommen: Zusammen mit einigen mehr oder weniger sympathischen Kameraden, lebt der junge und minderjährige Shinji in einem NERV-Hauptquartier und wartet auf den nächsten Einsatz. Dumm nur, dass der auch schon bald kommen könnte, da die nächsten Engel-Angriffe nicht lange auf sich warten lassen und eine geheime Gemeinschaft namens „Seele“ obendrein versucht, die Menschheit mit dem Göttlichen zu verbinden. Damit wäre die Welt einer endgültigen Veränderung – dem „Third Impact“ – ausgesetzt, was die EVA-Piloten mit allen Mitteln verhindern müssen. Ein erbarmungsloser Kampf beginnt…

    Kritik:
    Seit der Veröffentlichung des ersten Teils von „Evangelion“ sind inzwischen einige Jahre vergangen. Damals dürfte die „Rebuild of Evangelion“-Reihe, welche aus insgesamt drei Teilen besteht, wohl eine richtige Innovation für Anima-Fans gewesen sein, was sowohl an der neuartigen Story, als auch an den besonderen Effekten des Films liegt. Doch eine Entwarnung vorneweg: „Evangelion“ hat nicht sonderlich viel mit der christlichen Religion zu tun. Lediglich einige Ableitungen sind vorhanden. So handelt es sich bei den Gegnern hier um „Engel“, welche in typischer Anime-Manier die japanischen Städte angreifen und bei ihrer Vernichtung ein leuchtendes Kruzifix in den Horizont zeichnen. Um diese zu bekämpfen und die Städte zu beschützen, werden fliegende und bemannte Kampfroboter eingesetzt, die sogenannten „EVAs“. Gesteuert werden diese außerdem von minderjährigen Kindern, womit gewisse Anspielungen auf Kindersoldaten sicherlich nicht ausbleiben. Trotzdem sind die Hauptcharaktere aber eher im Stile von Superhelden inszeniert, was der Unterhaltung letztlich nur zum positiven kommt. Die Story ist also wahrlich außergewöhnlich und einzigartig, sodass sie sicherlich reichlich Fans für sich gewinnen könnte. Das Besondere allerdings: Bei „Evangelion 2.22“ kommen nicht nur Anime-Fans, sondern auch Freunde von gekonnter Science-Fiction auf ihre Kosten. Das mag vor allem daran liegen, dass der Film ungewöhnlicherweise die klassischen japanischen Anime-Szenen mit erstklassigen CGI-Effekten vermischt. Besonders in Kämpfen oder bei der Darstellung futuristischer Computerbildschirme kommen diese hervorragend zur Geltung. Leider muss man allerdings gestehen, dass so mancher Anime-Neuling bei der hohen Komplexität der Kampfszenen schnell überfordert sein könnte. Hier gibt es einfach so viel zu sehen, dass man manches Mal kaum weiß, wo man eigentlich gerade hinschauen soll. Sobald man sich allerdings hieran gewöhnt hat, bekommt man ein spektakuläres Actionbild geboten, das seines gleichen sucht. Die gelungenen Charakterzeichnungen um die jungen Figuren tun außerdem ihr übriges und zeigen uns stets realistische und interessante junge EVA-Piloten. Besonders die junge Asuka und ihr zunächst angefeindeter Zimmerkamerad Shinji können dabei besonders überzeugen. Asuka ist nämlich, wie pubertäre Mädchen nun einmal sind, typisch eingebildet und zickig. Sie hält sich selbst für die beste Pilotin überhaupt und verbringt ihre Zeit gern damit, ihren Zimmernachbarn zu ärgern. Der wiederum hat ganz andere Probleme, hat er sich schließlich ein wenig verliebt und muss seit Jahren ohne seinen Vater leben, welcher Chef der NERV-Organisation ist. Als er dann auch noch Gewissenskonflikte bekommt, als er gegen einen anderen EVA antreten soll, weiß er endlich, was er von seinem Vater wirklich zu halten hat. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass beide Charaktere in einer Endzeitwelt leben, in der ein Großteil der Menschheit bereits ausgerottet ist, die Flüsse sich rot gefärbt haben und die Städte aus in den Boden fahrbaren Modulen bestehen, ist es kaum verwunderlich, dass die Charaktere in „Evangelion 2.22“ besonders emotional zur Geltung kommen. So manche Auseinandersetzung zwischen den EVA-Piloten kann also richtig Herzschmerz verursachen und den Zuschauer zum mitfühlen anregen. Für einen Anime also eine hervorragende Leistung.

    Fazit:
    Hochinnovativer Anime-Streifen mit außergewöhnlicher Story, erstklassigen CG-Effekten und emotionalen Charakterzeichnungen. Unbedingt ansehen!