Ray Breslin sitzt mal wieder in einem Hochsicherheitsgefängnis und schmiedet die üblichen Ausbruchspläne. Darin hat er immerhin recht große Erfahrung, hat er doch in den letzten Jahren praktisch nichts anderes gemacht. Doch Breslin ist kein gewöhnlicher Gefängnisinsasse. Stattdessen wird er von Bundesbehörden dafür bezahlt, unter einem Decknamen die Sicherheit der Einrichtungen zu prüfen und mögliche Schlupflöcher für einen Ausbruch zu finden. Ist ihm das erst einmal gelungen und die Flucht hinter sich gebracht, wird die Sache aufgedeckt und Breslin steht erneut auf freiem Fuß – bis der nächste Job ruft, der nicht lange auf ihn wartet. Dieses Mal könnte der Auftrag jedoch eine Nummer zu groß für ihn sein. Die Central Intelligence Agency wendet sich an den erfahrenen Ausbruchskünstler, um die Sicherheit eines streng geheimen Gefängnisses zu testen und dabei unter schwierigsten Bedingungen zu entkommen. Das Problem: Sein Team darf den Aufenthaltsort des Gefängnisses nicht erfahren und die Umgangsformen ähneln dabei einem Foltergefängnis, ähnlich wie in Guantanamo. Dumm nur, dass dieses Mal nicht alles nach Plan läuft und Breslin fortan tatsächlich als echter Gefangener in dem Hochsicherheitsknast gefangen ist – und die Sicherheitsmaßnahmen sind um ein vielfaches verschärft…
Kritik:
Für den mittlerweile das Rentenalter ansteuernden Sylvester Stallone sind die Tage der Actionrollen noch längst nicht gezählt. Das beweist er immer wieder in aktuellen Kinoblockbustern und in Kürze auch im Kampf gegen Robert De Niro. Auch in „Escape Plan“ darf er an der Seite von Arnold Schwarzenegger unter Beweis stellen, dass ihm knallharte Szenen tatsächlich noch liegen. Denn dieses Mal muss er aus dem sichersten Gefängnis der Welt ausbrechen.
Stallone, der Gefängnistester
Sylvester Stallone schlendert mit seinem üblichen müden und gelangweilten Blick durch die engen Gänge eines Gefängnisses. Seine Arme sind in Handschellen gelegt und die orangene Sträflingskleidung macht schnell klar, welche Rolle er in „Escape Plan“ einnehmen wird: Er ist Gefängnisinsasse eines Hochsicherheitsgefängnisses, darf sich regelmäßig mit anderen Insassen prügeln und muss vor allem einen Fluchtplan konstruieren, um den Knast auf schnellstem Wege zu verlassen. Schon bald jedoch wird dem Actionfan klar, dass dieses Mal alles ein wenig anders ist, als in den üblichen Filmen. „Escape Plan“ ist nämlich kein gewöhnlicher standardisierter Gefängnisthriller, sondern versetzt Sylvester Stallone in eine gänzlich andere Lage. In diesem Fall „darf“ er nämlich für viel Geld in den besten Gefängnissen einsitzen, um die dortigen Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen und mögliche Fluchtwege auszukundschaften. Weder die Gefängniswärter, noch die anderen Insassen wissen über seine wahre Identität bescheid. Das macht den Streifen deutlich interessanter und bestärkt die brenzlige Lage, in der sich Sly Stallone schon bald befinden wird. Denn einmal im Knast, kann es tatsächlich schwer werden, wieder dort heraus zu kommen.
Ausbruch für Profis
Der Mittelpunkt des Films ist schließlich ein besonderes Hochsicherheitsgefängnis, das so ganz und gar nicht den üblichen Umgebungen entspricht. Gläserne Zellen, ständige Kameraüberwachung, überaus geschickt agierende Wächter und praktisch nie unbeobachtet sein – das macht die Qualitäten seiner neuesten Herausforderung aus. Das Konzept des Gefängnisses entspricht eben genau dem Konzept, das er selbst schon lange empfiehlt. Anhand seiner früheren Beseitigung von Sicherheitslücken wurden diese nun allesamt ausgemerzt. Doch Sly bleibt nicht mehr nur Tester – er ist selbst Insasse und soll dort nicht mehr so schnell wieder heraus kommen. Erst einmal in die Falle gelockt, kann Sylvester Stallone mit knallharten Actionszenen unter Beweis stellen, dass er Nahkampfszenen noch immer ebenso gut drauf hat, wie die wilden Schießereien aus seinen früheren Filmen. Da kann er auch seinen Kollegen Arnold Schwarzenegger schnell mal alt aussehen lassen, bekommt der doch schließlich die leichtere Rolle. Obwohl die beiden dabei zwar nicht mehr so „frisch“ wirken, wie noch vor zwanzig Jahren, sorgen vor allem die überraschenden Storytwists und unerwarteten Ereignisse dafür, dass „Escape Plan“ bis zum Schluss nicht langweilig wird und seine Spannung, sowie Intensität kontinuierlich weiter ausbauen kann. Ein erstklassiger Film für Actionfreunde und Fans von Stallone.
Fazit:
Trotz fortgeschrittenen Alters beweisen Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger, dass sie noch heute zu den Größen des Actiongenres zählen und verpassen den spannenden Storytwists und der dramatischen Handlung eine gehörige Portion Action und Intensität. Packend bis zur letzten Minute.