Nachdem sein Sohn an einem seltenen Gen-Defekt qualvoll bereits als Baby verstorben ist, setzt der Wissenschaftler Geoff Burton alles daran, ein Heilmittel für diese Krankheit zu entwickeln. Doch auf Grund der Umstrittenheit seiner Experimente, sieht er sich schließlich gezwungen nach Dresden zu reisen und dort seine Forschungen fortzusetzen. Gemeinsam mit einem Team aus erstklassigen Köpfen stößt er dabei jedoch schon bald auf eine gänzlich neue, bahnbrechende Entdeckung: Ein Regenrations-Gen, das dafür sorgen könnte, dass sich Zellen in stark erhöhter Geschwindigkeit regenerieren und so beinahe zur Unsterblichkeit führen könnte. Leider sind jegliche Versuche an Säugetieren bisher tödlich verlaufen, sodass sein Kollege Jarek offensichtlich Genmaterial für geheime Experimente entwendet. Geoff sieht sich plötzlich inmitten einer Intrige aus Konkurrenzkampf und Forschungsdiebstahl – und wird schon bald zu einem menschlichen Versuchskaninchen.
Kritik:
Es mangelt in den letzten Wochen nicht gerade an spannenden Filmen über Forschungsprojekte zur Zellregeneration und besonders die möglichen gesellschaftlichen, wie körperlichen Folgen wären erschreckend. In „Errors of the Human Body“ müssen wir nicht nur erkennen, dass der menschliche Körper potentiell fehlerhaft ist, sondern dürfen einen Wissenschaftler dabei begleiten, wie er an umstrittenen Genen forscht.
Das unendliche Leben
Eigentlich ist es recht simpel, mit welchen Mitteln wir bei einer solchen Story den Zuschauer schnell mitreißen können. Insbesondere Science-Fiction-Fans lassen sich leicht von den Auswirkungen einer vollumfassenden Zellregeneration faszinieren und steigern sich nur allzu leicht in die möglichen gesellschaftlichen Folgen hinein. Wäre es wohl tatsächlich so gut, wenn wir das ewige Leben praktisch erschaffen können, weil unser eigener Körper möglicherweise unsterblich wird? Mit packenden Mitteln rund um ethische Fragen würde ein solcher Film sofort in seinen Bann ziehen. Aber Fehlanzeige: In „Errors of the Human Body“ fehlt der Tiefgang hinsichtlich gesellschaftlicher und ehtischer Fragen gänzlich. Es wird nicht einmal ansatzweise darauf eingegangen, welche Folgen ein möglicher Erfolg der Experimente haben könnte. Die gesamte Dramatik funktioniert auf Basis der wissenschaftlichen Story absolut gar nicht, da der Streifen hier eindeutig zu oberflächlich bleibt. Man versucht stattdessen die Spannung alleinig auf dem Konkurrenzkampf zwischen den Wissenschaftlern aufzubauen – und schafft es da nur im letzten Drittel wirkliche Qualitäten abzuliefern.
Kampf der Wissenschaftler
Im Mittelpunkt steht also das Zwischenmenschliche und der ständige Konkurrenzkampf darum, welcher Wissenschaftler zuerst einen Durchbruch erreicht. Dabei wird nicht selten zu unlauteren Mitteln zurückgegriffen – Ergebnisse werden gestohlen, Genmaterial entwendet, Lügen und Intrigen verbreitet, menschliche Versuchskaninchen auserkoren und handgreifliche Auseinandersetzungen häufen sich auch zwischen den Protagonisten. Anders formuliert: Michael Eklund und Tomas Lemarguis konkurrieren in diesem Film fast durchgehend miteinander und werden zu subtilen Erzfeinden. Leider sind viele Charaktere schlicht zu exzentrisch und taugen nur bedingt für die Rolle als Wissenschaftler. Eklund wiederum erscheint oftmals zu schüchtern, ruhig und ängstlich – verpasst seiner Rolle damit aber immerhin einen eisigen Charakter, der den Zuschauer förmlich anzieht.
Medizinisch akkurat
Das reicht allerdings eben nicht, um den Film auch zu einem wirklich unterhaltsamen Streifen werden zu lassen. Der Einstieg gelingt mehr als schleppend und über einen langen Zeitraum hinweg wirkt „Errors of the Human Body“ eindeutig zu emotionslos und distanziert. Einfach viel zu sachlich und auf wissenschaftliche Fakten bezogen, statt auf eine mitreißende Geschichte aufbauend. Immerhin wirkt der Film jedoch gänzlich durchdacht und – soweit wir das ohne medizinische Kenntnisse beurteilen können – medizinisch akkurat. Hier werden keine unrealistischen Szenarios mit Übermenschen an den Haaren herbei gezogen, sondern gar bedacht, dass Zellregeneration auch das Wachstum und die Regeneration bösartiger Zellen beschleunigt – also wiederum andere Krankheiten auslöst. Damit fehlt dem Film aber das „fantastische“ und besondere, das es uns erlaubt, einfach in eine fiktionale Welt einzutauchen. Insofern: Gut gedacht, mangelhaft umgesetzt.
Fazit:
Ein wissenschaftlicher Thriller rund um Forschungsexperimente, der intelligent durchdacht, medizinisch akkurat und absolut logisch erscheint – aber bei Dramaturgie und Emotionen deutlich schwächelt.