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    El Alamein 1942

    El Alamein 1942


    Land/Jahr:
    I 2002
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Enzo Monteleone
    Darsteller:
    Pierfrancesco Favino
    Paolo Briguglia
    Luciano Scarpa
    Emilio Solfrizzi
    Thomas Trabacchi
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    114 Minuten
    Kaufstart:
    19. Juli 2011
    Label:
    Pandastorm


    Ägypten 1942: Die Schlacht zwischen Italien und den Briten bei El Alamein ist in vollem Gange und die italienischen Soldaten kämpfen gegen ihren Durst und den Durchfall an. Als sie einer Überzahl von Engländern gegenüberstehen, erwartet die Pavia-Division eigentlich eine große Unterstützungseinheit, doch leider taucht lediglich ein weiterer Soldat bei ihnen auf. Serra hat sich vor kurzem freiwillig gemeldet und brach die Universität ab, um sein Land in diesem blutigen Krieg zu unterstützen. Dumm nur, dass er dabei schon bald feststellen muss, dass die Realität leider nicht annähernd mit den Erzählungen in seinem Heimatland übereinstimmen. Aus der Hoffnung, die Italiener könnten den Engländern überlegen sein, wird schnell die Erkenntnis, dass es ihn in einen aussichtslosen Krieg verschlagen hat, der zahlreiche Opfer fordern wird. Gemeinsam mit seiner Division muss er von nun an die Stellung halten und sich in einem brutalen Wüstenkrieg beweisen…

    Kritik:
    Weitläufige Wüstenkulissen, weit und breit nur Sand in Sicht und einige Soldaten, die völlig am Ende sind. Das ist die Umgebung von „El Alamein 1942“, die uns in einen brutalen Krieg zwischen Italienern und Engländern einführt, bei dem selbst die Deutschen als italienische Verbündete auftreten. Doch anders, als bei vielen anderen Kriegsfilmen, werden die Deutschen weder als Nazis dargestellt, noch bekommen wir allzu schnell knallharte Schlachtfelder zu sehen. Stattdessen bekommen wir die erschütternde Realität vor Augen geführt.

    Die grausame Wahrheit
    Ganz unschuldig dürfen wir dabei die neuen Erfahrungen eines jungen Soldaten beobachten, der völlig unerfahren in den Krieg zieht und ganz falsche Vorstellungen hat. Als freiwilliger Studentensoldat zeigt er dabei die Perspektive, die wohl auch jeder andere zu Gesicht bekäme, wenn er völlig ohne Vorstellung vom Krieg an die Front geschickt würde. Wir bekommen einen jungen Mann zu sehen, der sich allzu sehr vom Mediengerede beeinflussen hat lassen und sein Land als den glorreichen überlegenden Sieger betrachtet. Doch schnell wird er mit der Realität konfrontiert und stellt fest, dass der Heldentod ganz und gar nicht so glorreich sein mag, wie er doch immer wieder dargestellt wird. Er wird mit ansehen müssen, wie gewöhnliche Menschen im Sand verrotten, seine Kameraden beinahe den Hungertod sterben und sie hilflos dem Feind gegenüber stehen. Das macht „El Alamein 1942“ zu einem absolut eindringlichen und tiefgehenden Film, der den Zuschauer nicht so einfach kalt lässt. Stattdessen können wir uns perfekt in den Hauptprotagonisten einfühlen und die schwierige Situation nachempfinden. Der Zuschauer erhält ein Gefühl dafür, wie stark die Sehnsucht eines Soldaten wohl sein mag, endlich wieder in die Heimat zurückzukehren. Doch ein Ende des Krieges ist definitiv nicht in Sicht.

    Ein aussichtsloser Krieg voller Höhepunkte
    Für einen Soldaten mag ein Krieg, der im vollen Gange ist, wohl ewig andauern. Der einzige Gedanke mag dabei liegen, einfach nur lebend wieder zurückzukehren. Doch in „El Alamein 1942“ fängt die Schlacht erst richtig an und dafür bekommen wir natürlich auch die passenden Bilder geliefert. Angefangen von hervorragenden Charakterportraits in den Wüstendeckungen der Italiener bekommen wir zunächst gar keine Frontkämpfe zu sehen, sondern einfach nur atemberaubend braune Kulissen. Dabei soll es allerdings nicht bleiben, denn früher oder später wird auch Serra an die richtige Front geschickt und von da an, bekommen wir beeindruckende Szenarien zu Gesicht. Regisseur Enzo Monteleone hat es sich dabei allerdings zur Aufgabe gemacht, nicht einfach nur blutige Schießereien zu verfilmen, sondern den Szenen einige Emotionen zu verpassen. Jeder einzelne Schuss, der hier fallen wird, hat letztendlich einen tiefgehenden Hintergrund, der mit der passenden Musikuntermalung verdeutlichen kann, wie wertvoll doch das Leben ist. Um dies jedoch zu unterstützen, baut er immer wieder vereinzelte Szenen ein, die zu den absoluten Highlights des Films gehören. Wenn der Divisions-Anführer mitten in der Schlacht plötzlich aufsteht und mit einem melancholischen Gesichtsausdruck das Schlachtfeld verlassen will, oder ein General nur noch das Ziel hat, seinen Begleiter zu beerdigen, brauchen die Bilder keine Worte mehr, um Gedanken und Emotionen zu übermitteln. Monteleone lässt schlicht und einfach seine Bilder sprechen und schafft damit ein atemberaubendes Meisterwerk, das seinesgleichen sucht. Die passenden Dialoge, die dem Zuschauer zudem die Realität nochmals vor Augen führen, tun dann ihr Übriges und machen die Soldaten zu absolut sympathischen Figuren, die uns jederzeit nahestehen. Dieser Film wird also niemanden so schnell wieder loslassen.

    Fazit:
    Ein Kriegsfilm, der es nicht einfach nur auf spektakuläre Schlachten abgesehen hat, sondern mit seinen Bildern tiefgehende Gedanken und Emotionen vermitteln will. Das ist ihm gelungen und erreicht damit Meisterwerks-Qualitäten.