• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Ein Abenteuer in Raum und Zeit

    Ein Abenteuer in Raum und Zeit


    Land/Jahr:
    GB 2013
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Terry McDonough
    Darsteller:
    David Bradley
    Brian Cox
    Jessica Raine
    Sacha Dhawan
    Matt Smith
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    83 Minuten
    Kaufstart:
    25. Juli 2014
    Label:
    Polyband


    Großbritannien im Jahre 1963: Der britische Sender BBC ist auf der Suche nach einem neuen Serienformat für die ganze Familie. Der Drama-Chef Sydney Newman soll daher als Ideengeber herhalten und kommt zu dem Entschluss, dass es eine Science-Fiction-Serie werden soll, in der ein älterer Mann gemeinsam mit einem hochintelligenten jungen Mädchen durch Raum und Zeit reist, um spannende Abenteuer zu erleben. Mit der noch recht unerfahrenen Verity Lambert als Produzentin erhofft er sich, völlig neue und innovative Wege zu beschreiten, die frischen Wind ins Fernsehprogramm bringt. Durch William Hartnell in der Hauptrolle scheint dafür auch der perfekte Darsteller gefunden zu sein. Doch nach anfänglich eher schwachen Quoten nach der ersten Episode glaubt niemand so recht an ein gelungenes Format. Dennoch stecken sie all ihre Überzeugung und Kraft in das Projekt – und ahnen noch gar nicht, dass auch fünfzig Jahre später noch immer Menschen vom geliebten Doctor sprechen werden…

    Kritik:
    Nach dem 50jährigen Jubiläumsspecial und kurz vor der anstehenden achten Staffel von „Doctor Who“ bietet uns David Bradley noch einmal einen Einblick in längst vergangene Zeiten. Statt ein echtes Abenteuer mit dem Doctor zu erleben, dürfen wir in diesem Spielfilm den Produzenten und Regisseuren über die Schulter schauen, die in den 60er Jahren dieses revolutionäre Format ins britische Fernsehen brachten. Doch entgegen den Annahmen auf Grund der Story handelt es sich keineswegs um eine Dokumentation.

    Hinter den Kulissen des Doctors
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht also ausnahmsweise einmal nicht der Doctor selbst, sondern all jene Menschen, die sich hinter der Produktion befinden. Vom BBC-Drama-Chef, über die damalige Produzentin aus dem Jahre 1963, bis hin zum Regisseur Waris Hussein dürfen wir den wichtigen Menschen über die Schulter schauen, die völlig unerfahren, mutige Schritte wagten und etwas völlig neues auf den heimischen Bildschirm übertrugen. Man erzählt also auf emotionale und mitreißende Weise den schwierigen Werdegang der damaligen Produktion, die mit einem niedrigen Budget, schlechten Kulissen und zweifelnden Senderchefs zu kämpfen hat – stets in der Gefahr, dass die Serie doch womöglich bald abgesetzt wird. Hat man die damaligen Schwarz-Weiß-Folgen „The Unearthly Child“ und „The Daleks“ gesehen, bekommt man aber auch einen spannenden Blick hinter die Kulissen, in denen wir viele Details aus dem originalen Set wiedererkennen. Hier hat man sich viel Mühe gegeben, ein möglichst authentisches Filmerlebnis zu bieten.

    The First Doctor
    Besonderes Lob geht dabei an den Hauptdarsteller David Bradley, der in diesem Fall in die Rolle des damaligen „Doctor Who“-Darstellers William Hartnell schlüpft. Da der Originaldarsteller bereits im Jahre 1975 verstorben ist, war es den Machern dieses Films natürlich nicht mehr möglich, den echten ersten Doctor für die Rolle zu engagieren. Umso spektakulärer scheint es da, wie angegossen die Maske und Figur doch zu Bradley passt, der seinem Original wie aus dem Gesicht geschnitten erscheint. Ein wenig kann er sogar das Privatleben hinter den Kulissen ein wenig sympathischer in Szene setzen, wirkte die Rolle des „Classic Doctor“ damals doch noch etwas humorlos und streng. Dass man ihn da als kinderlieben Großvater kennenlernt und ihn gar mit Tränen in den Augen bestaunen darf, wenn er das typische „I don’t wanna go“ ausspricht, macht ihn überaus sympathisch und lässt uns ein wenig in alten Erinnerungen schwelgen. Dennoch gehört aber auch eine selbstkritische, differenzierte Charakterzeichnung hinzu, geht „Ein Abenteuer in Raum und Zeit“ schließlich auch auf die gesundheitliche Situation und die Trinkerei des privaten ersten Doctors ein. Für Fans von „Doctor Who“ ist dies aber definitiv eine spannende Würdigung des alten Idols.

    Fazit:
    Perspektivenwechsel bei Doctor Who: Statt den Doctor bei einem weiteren Abenteuer durch Raum und Zeit zu begleiten, dürfen wir den Produzenten der Classics ein wenig hinter den Kulissen über die Schulter schauen – und erhalten damit eine würdige Huldigung an William Hartnell, den legendären ersten Doctor.