Besonders produktiv sind die Büroangestellten rund um den smarten Werbedesigner Chris nicht gerade. Erst recht nicht, nachdem sein Kollege Phil ihm all seine Ideen geklaut hat und fortan die Lorbeeren einsammelt. Damit endlich ein bisschen mehr Zusammenhalt und Teamwork unter den Mitarbeitern entsteht, beschließt Agenturchef Crawford kurzerhand, das gesamte Team auf ein Seminar mit Übernachtung zu schicken. Konkret bedeutet das: Der Militaryman Storm begleitet die Gruppe auf eine einsame Insel, wo sie sich schwierigen Prüfungen stellen und allein in der Natur überleben müssen. Dumm nur, dass der Pilot kurz nach ihrer Ankunft unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt und auch ihr Anführer von einem wilden Tiger gänzlich außer Gefecht gesetzt wird. Schon bald bilden sich Gruppen unter den Mitarbeitern, die sich ausschließlich mit hemmungslosen Orgien und Besäufnissen beschäftigen möchten. Lediglich Chris und seine drei engsten Freunde unternehmen etwas, um aus der aussichtslosen Lage zu entkommen – doch die restlichen Kollegen machen ihnen dabei das Leben gewaltig schwer…
Kritik:
Jean-Claude Van Damme ist ins Dschungelcamp eingezogen – kein Scherz. Statt sich allerdings mit der minderwertigen und affigen RTL-Reality Show zufrieden zu geben, tritt er kurzerhand in seinem eigenen Film auf und entpuppt sich als knallharter Überlebenskämpfer im Dschungel. Wenn auch leider doch nur in einer Nebenrolle.
Chaostruppe vertreibt Van Damme
Leider kommt es nämlich tatsächlich dazu, dass der berühmte Actionstar, der auf der Vorderseite des Covers so dick angekündigt wird, sich ziemlich schnell verdrückt. Das könnte man angesichts der Reality Show im Fernsehen sicherlich noch verstehen, doch hätte man in diesem Streifen eher eine Hauptrolle erwartet. Gerade für Fans von Van Damme ist das eine ziemliche Enttäuschung, denn die anderen Darsteller können allesamt nicht annähernd überzeugen. Hier gibt eine völlige Chaotentruppe ihr Bestes, die kaum bessere schauspielerische Leistungen abliefern, als im Nachmittagsprogramm der deutschen Privatsender. Dämliche Dialoge, unbeholfenes Schauspiel und eine eher belanglose Handlung stehen da an der Tagesordnung. Daran können letztlich auch die eher flachen und spärlichen Gags nicht allzu viel ändern. Hauptsache nackte Haut gibt es zu sehen, denn wenn Phil seine Gruppensex-Orgien feiert, gibt es immerhin ein bisschen was (jugendfreies) zu sehen.
Zivilisation gegen Höhlenmenschen
Viel interessanter als die eher lächerlichen „Dschungelprüfungen“ der Seminarteilnehmer ist da schon der Konflikt zwischen den gebildeten und vernünftigen Mitarbeitern und ihren mitlaufenden, primitiven Kollegen. Immerhin versucht sich Platzhirsch Phil mittels Verabreichung von Drogen seinen Platz als Alphatier in der Gruppe zu sichern und lässt sich fortan vergöttern und bedienen. Schnell wird das Leben da besser, als im Büroalltag und er setzt alles daran, gar nicht mehr von der Insel herunter zu müssen. Spannend ist da mit anzusehen, mit welch leichten Mitteln sich Menschen zu primitiven Lebewesen umformen lassen und unter Gruppenzwang jeglichen Unsinn mitmachen – eine lockere, nicht ganz ernst gemeinte Gesellschaftskritik ist da also durchaus zu erkennen. Etwas weniger Albernheit und mehr Ernsthaftigkeit hätten dem „Dschungelcamp“ an der Stelle sicher nicht geschadet, denn aus humoristischer Sicht geht das Konzept definitiv nicht auf. Was bleibt ist ein kurzweiliger Spaß für Zwischendurch, der als ernsthaftes Drama nicht genug Tiefgang bietet und als Komödie zu flach erscheint. Daran kann auch Jean-Claude Van Damme wenig ändern.
Fazit:
Immerhin besser, als das TV-Dschungelcamp: Jean-Claude Van Damme versucht sich in einer kleinen Rolle als Dschungelprüfer und bringt den Mitarbeitern einer Werbeagentur ein bisschen Teamwork bei. Leider fehlen dem Film dabei echte Höhepunkte.