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    Doctor Who: Vier vor Zwölf

    Doctor Who: Vier vor Zwölf


    Land/Jahr:
    GB 1982
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    John Black
    Darsteller:
    Peter Davison
    Matthew Waterhouse
    Sarah Sutton
    Janet Fielding
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kaufstart:
    3. April 2020
    Label:
    Pandastorm

    Eigentlich wollte der Doktor die Stewardess Tegan zurück zum Flughafen Heathrow bringen, wo ihr nächster Flug pünktlich auf sie wartet, als er – mal wieder – mit der Tardis ein wenig vom Kurs abkommt. Stattdessen landen die beiden gemeinsam mit Nyssa und Adric auf einem fremden Raumschiff der Urbankaner. Die drei Außerirdischen namens Monarch, Erleuchtung und Überzeugung sind auf dem Weg zur Erde, um dessen gesamte Mineralien auszubeuten und damit endlich schneller als das Licht fliegen zu können. Damit glaubt Monarch tatsächlich, an den Anfang der Zeit zurückreisen und Gott finden zu können. Doch wird der Doktor den Außerirdischen von seinem Plan abbringen und damit die Erde vor ihrer Zerstörung retten können?

    Kritik:
    Die klassischen Episoden der britischen Kultserie „Doctor Who“ sind verglichen mit den heutigen Staffeln für gewöhnlich recht einfach gehalten. Trotz ihrer Science-Fiction-Thematik reduzieren sie ihre entsprechenden Effekte meist auf ein Minimum und spielen vorzugsweise vor irdischen Kulissen. Nicht jedoch „Vier vor zwölf“, das zweite Abenteuer des fünften Doktors.

    In den Fußstapfen von Raumschiff Enterprise
    Schon die ersten Minuten dieses vierteiligen Handlungsstrangs verdeutlichen, dass dieses Mal vieles doch ein bisschen anders ist: Mit natürlich dem damaligen niedrigen Budget geschuldet recht einfachen Mitteln offenbart „Vier vor zwölf“ ohne Umschweife den Handlungsort seiner Episoden: Ein fremdes Raumschiff soll es sein, das langsam durch das Weltall schwebt und in dessen Inneren die Tardis landet. Der vollständige Verzicht auf irdische Kulissen über alle vier Episoden hinweg, ist für die Classic Ära von „Doctor Who“ durchaus ungewöhnlich – ebenso der sehr große Anteil überraschend zeitloser Science-Fiction-Elemente. Die sehen zwar mit ihren damals üblichen primitiv erscheinenden Pappkulissen ein wenig albern aus, lassen sich auf die heutige Zeit aber gut übertragen.

    Science-Fiction mit philosophischem Anspruch
    Der Kern der Handlung hätte immerhin auch gut als Geschichte einer Folge von „Raumschiff Enterprise“ funktioniert. Denn wenn der Doktor mit seinen drei Begleitern ein fremdes Raumschiff betrifft, um sich dort mit vermeintlich freundlichen, aber nicht ganz mit offenen Karten spielenden Außerirdischen auseinanderzusetzen, erinnert das stark an eine der vielen Außenmissionen von Captain Kirk und seiner Crew. Derartige Parallelen bietet auch die philosophische Fragestellung von „Vier vor Zwölf“, setzt sich der Handlungsstrang immerhin mit der Frage auseinander, was menschliches Leben letztendlich eigentlich ausmacht. Reicht dafür das Bewusstsein, notfalls auf einem Computerchip gespeichert, wohl aus oder bedarf es den organischen Körper oder gar einer „Seele“, um wirklich am Leben zu sein? Und sind Androiden dementsprechend ebenfalls lebendige Wesen, wie einst Data in „Star Trek: Das nächste Jahrhundert“ immer wieder andeutete? Fans anspruchsvoller Science-Fiction dürften mit „Vier vor Zwölf“ großen Spaß haben.

    Von Drohnen bis zum Transhumanismus
    Auch technologisch gehört „Vier vor zwölf“ gerade deshalb zu jenen Handlungssträngen, die ihrer damaligen Zeit deutlich voraus waren und damit einen weitaus spannenderen Blick in die Zukunft wagten, als wir das zur damaligen Zeit von „Doctor Who“ gewohnt waren. Das machen auch die fliegenden Sphärendrohnen deutlich, die von den Außerirdischen zur Überwachung eingesetzt werden und die in der heutigen Zeit der autonomen Kameradrohnen auf gelungene Weise realistisch erscheinen. Ebenso fügen sich Thematiken wie die Kybernetik, die Verschmelzung von Mensch und Maschine, sowie Andeutungen hinsichtlich des Transhumanismus gut in das Gesamtbild dieses Handlungsstrangs ein, der auch mit seinen detaillierten Raumschiffkulissen ein stimmiges Bild abliefert. „Vier vor zwölf“ gehört damit sicherlich zu den anspruchsvolleren Episoden der Classic Doctor Who-Ära.

    Fazit:
    Mit einem ausgesprochen hohen Science-Fiction-Anteil und tiefgründigen philosophischen Themen bietet „Vier vor zwölf“ zweifelsohne einen der anspruchsvolleren Handlungsstränge der klassischen Doctor Who-Ära. Eine klare Empfehlung – nicht nur für Doctor Who-Fans.

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