Doctor Who: Horror im E-Space |
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Land/Jahr: GB 1980 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Peter Moffatt |
Darsteller: Tom Baker Lalla Ward Matthew Waterhouse John Leeson |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 92 Minuten |
Kaufstart: 3. September 2021 |
Label: Pandastorm |
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Immer noch verschollen in den Tiefen des E-Space und ohne möglichen Rückweg in das eigene Universum, landet die Tardis auf einem unbekannten Planeten, dessen Entwicklungsstufe sich noch auf dem Niveau des Mittelalters befindet. Die humanoiden Bewohner des Planeten fürchten sich vor drei mächtigen Herrschern, die aus einem Turm heraus ihre Bürger regieren und regelmäßig vereinzelte Kinder der Bevölkerung verschleppen. Gemeinsam mit seinen Begleitern Romana, Adric und dem Roboterhund K-9 entdeckt der Doktor, dass es sich bei den vermeintlichen Königen um Astronauten handelt, die von der Erde stammen und sich ebenfalls vor langer Zeit im E-Space verirrt haben. In unsterbliche Vampire verwandelt saugen sie den jungen Bewohnern das Blut aus dem Körper und streben die Wiedererweckung des großen Vampirs an – einem Erzfeind, den der Doktor noch von seinem Heimatplaneten Gallifrey kennt…
Kritik:
Die „E-Space“-Reihe aus der klassischen Doctor Who-Ära gehört zu den wenigen Handlungssträngen, die nicht nur aus vier zueinander gehörenden Episoden bestehen, sondern eine richtige Trilogie darstellen. „Horror im E-Space“ ist dabei der zweite von drei Handlungsbögen, die in einem Paralleluniversum handeln, in dem so manche Dinge nicht ganz mit rechten Dingen vor sich gehen.
Vampires from Outer Space
Es besteht wohl kein Zweifel, dass „Horror im E-Space“ zu den außergewöhnlicheren Handlungssträngen der klassischen „Doctor Who“-Serie zählt. So richtig Science-Fiction wollen die vier Episoden nämlich nicht sein, stattdessen geht es dieses Mal eher in die Richtung des Fantasygenres. Eine der wohl am seltensten auftretenden Kreaturen in einer Science-Fiction-Serie dürften schließlich Vampire sein. Hier orientiert sich die Serie ganz klassisch an den alten Vampirsagen aus „Dracula“-Zeiten: Kein blutiger Horror, sondern eher mysteriöse Gestalten, die in hohe gesellschaftliche Positionen versetzt, aus dem Untergrund heraus ihre Opfer suchen. Obwohl dabei durchaus am üblichen Erzählstil orientiert, bleibt es dabei doch ungewöhnlich, dass die Widersacher in diesem Fall keine Aliens oder andere extraterrestrische Figuren sind.
Doctor Who meets Historienfilm
Die Aufmachung der vier Episoden erinnert dabei vor allem an typische Historienfilme. In einem mittelalterlichen Setting mit entsprechenden Kostümen erleben wir ein wenig fortschrittliches Volk, das von Königen in ihrem hohen Thron unterdrückt und ausgebeutet wird. Dazwischen: Ritter und Wachen mit Speeren, als würden wir uns tatsächlich einen Film über das Mittelalter anschauen. „Doctor Who“ gelingt dabei das interessante Kunststück, die Gegebenheiten vergangener Zeiten zu präsentieren, ohne dabei tatsächlich in die Vergangenheit zu reisen: In einem Paralleluniversum lassen sich moderne Technologien mit mittelalterlichen Kulissen durchaus gut kombinieren, wenn die Einheimischen über Funkgeräte ebenso verfügen, wie über Computer. Wobei „modern“ dem Alter der Serie geschuldet natürlich relativ ist: In einem Handlungsstrang aus dem Jahre 1980 sind es dann doch eher Lochkarten, die hier verwendet werden. Optisch kann man kaum übersehen, dass „Horror im E-Space“ inzwischen 41 Jahre alt ist.
Ritter statt Außerirdische
An der Stelle bietet das Setting allerdings durchaus seine Vorteile: Hinter den aufwändigen Kostümen und mittelalterlichen Kulissen kann man die Technik und die veraltetenen Effekte der klassischen „Doctor Who“-Serie schließlich gut verstecken. Bei diesen vier Episoden kommt Science-Fiction mitsamt seiner dazugehörigen Technik nämlich eher selten zum Einsatz und Rittergewandungen mit Nahkampfwaffen lassen sich eben auch ohne die damals noch nicht sehr fortgeschrittenen CGI-Effekte darstellen. Da fällt das Alter der Serie dann gar nicht mehr so stark auf, wie bei diversen anderen Handlungsbögen. Insgesamt handelt es sich bei „Horror im E-Space“ also um einen stimmigen, wenn auch simplen Handlungsbogen. Und als kleines Extra gibt es einen Publikumsliebling, den Roboterhund K-9 auch noch oben drauf.
Fazit:
Mit seinem simplen, aber durchweg spannenden Handlungsstrang über eine mittelalterliche Gesellschaft in einem fremden Universum tritt der Doctor in die Fußstapfen von „Raumschiff Enterprise“ und liefert vier interessante, leicht gesellschaftskritische Episoden. Mit Mittelalter statt Zukunft kann „Horror im E-Space“ außerdem seine veralteten Effekte hervorragend kaschieren.
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