Doctor Who: Die Revolution der Daleks |
Land/Jahr: GB 2021 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Lee Haven Jones |
Darsteller: Jodie Whittaker Mandip Gill Tosin Cole Bradley Walsh John Barrowman |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 72 Minuten |
Kaufstart: 29. Oktober 2021 |
Label: Polyband |
Die Proteste auf den Straßen von Groß-Britannien werden für die Polizei immer mehr zu einem Problem. KI-gesteuerte Drohnen sollen deshalb dabei helfen, Demonstranten zurückzudrängen und die Beamten im Einsatz zu unterstützen. Das Problem dabei: Bei den Drohnen handelt es sich um die mit Elektronik gefüllten Hüllen der Daleks, einer der gefährlichsten Spezies des Universums. Und mit biologischen Überresten dauert es auch nicht mehr lange, bis die Daleks erneut die Menschheit angreifen. Dumm nur, dass der Doktor unterdessen in einem galaktischen Hochsicherheitsgefängnis sitzt und kaum in der Lage ist, die Bedrohung abzuwenden. Ihre bisherigen Begleiter Yaz, Ryan und Graham müssen deshalb im Alleingang den drohenden Untergang der Welt verhindern…
Kritik:
Eigentlich sollte das Neujahrsspecial von „Doctor Who“ bereits zum Jahresbeginn auch bei uns im Heimkino erscheinen. Nun, inzwischen knapp elf Monate später und mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung der zwölften Staffel, erleben wir den Doktor und seine Begleiter in ihrem neuesten Abenteuer.
Enttäuschung und Zweifel
Ein bisschen ungewöhnlich mag „Die Revolution der Daleks“ auf den ersten Blick schon sein. In den vergangenen mehr als fünfzig Jahren der Serie wurde der Doktor auf seinen Reisen durch Raum und Zeit immer bewundert. So manche Begleiterin hat sich Hals über Kopf verliebt, andere waren von den Abenteuern so fasziniert, dass sie sich ein Leben ohne die Reisen mit dem Doktor kaum mehr vorstellen konnten. Das Neujahrsspecial sorgt hier jedoch für einen kleinen Bruch: Bereits 10 Monate verschollen und in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht, glauben ihre Begleiter kaum noch an die Rückkehr des Doktors. Aus Begeisterung werden damit schnell Zweifel und Enttäuschung. „Die Revolution der Daleks“ baut einen Beziehungskonflikt ein, den die Serie so bisher eher selten erlebt hat – und verpasst „Doctor Who“ ein bisschen mehr charakterlichen Tiefgang. Mit gleich drei Begleitern, die völlig unterschiedliche negative Emotionen einbringen, erhält die Folge sogar eine gewisse unerwartete Komplexität.
Kritik am Kapitalismus
Etwas weniger komplex ist hingegen die eigentliche Rahmenhandlung der 72-minütigen Special Episode. Hier bedient sich „Doctor Who“ einem seit den jüngsten Staffeln immer wieder aufkommendem Thema: Kritik am Kapitalismus. Eine der größten Bedrohungen der Menschheit erneut erschaffen von einem skrupellosen geldgierigen Firmenboss, der selbst seine eigene Spezies für den Profit verraten würde. Vergleichbare Geschichten sind vor allem seit Jodie Whitaker in der Rolle des Doktors nicht neu: Bereits in Staffel 11 gab es mit „Frei Haus“ und der fiktiven Firma Kerblam eine Episode, die ihre Kritik am Kapitalismus sehr offensichtlich gegen Amazon richtete. Dieses Mal erweitert sich der kritische Blick jedoch auch auf die Politik, die mit geheimen Wirtschaftsabsprachen und Klüngelei die Menschheit gefährdet – was der Folge zumindest eine gewisse Aktualität verleiht.
Wenig Neues bei den Daleks
Ansonsten aber bedient sich das Neujahrsspecial eher klassischen Stilmitteln und versteht sich als geradlinige, zum Teil auch actionreiche Science-Fiction. Das mag auch daran liegen, dass „Die Revolution der Daleks“ prinzipiell wenig Neues erzählt: Die altbekannte Kultspezies der Daleks ist schließlich schon seit dem ersten Doktor aus dem Jahre 1963 bekannt und spielte schon dermaßen häufig eine Rolle in der Serie, dass es wenig Möglichkeiten gibt, neue interessante Details über die Außerirdischen einzufügen. Daran ändern auch durch Menschen geschaffene Hüllen aus dem 3D-Drucker nichts. Das Highlight der Folge ist stattdessen Publikumsliebling John Barrowman in seiner alten Rolle als Jack Harkness, der mit flinken Aktionen und Humor zumindest kurzweilig die Herzen der Fans höher schlagen lässt. Ein bisschen Fanservice gibt es eben doch.
Fazit:
Das jüngste Neujahrsspecial mit Jodie Whittaker entpuppt sich als überaus kapitalismuskritische Episode, die vor allem die Beziehung zwischen dem Doktor und seinen Begleitern in ein interessantes neues Licht rückt. Die titelgebenden Daleks haben bis auf ein wenig Fanservice aber wenig Neues zu bieten.
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