Dinosaurier |
Land/Jahr: GB / USA 2013 |
Genre: Animation |
Regie: Neil Nightengale Barry Cook |
Darsteller: Karl Urban |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 88 Minuten |
Kaufstart: 17. Juli 2014 |
Label: Constantin Film |
Der junge Pachyrhinosaurus Patchi hat es bereits in seinem Nest nicht gerade einfach. Schon seit seiner Geburt war er der Schwächste und zog auch bei der Futtervergabe stets den Kürzeren. Da dauerte es natürlich nicht lange, bis er sich in große Gefahr begibt und von anderen fleischfressenden Dinosauriern angegriffen wird. Seither trägt er ein Loch in seinem Kopf mit sich herum, das zwar für ihn selbst ein großer Schönheitsmakel bedeutet, aber auch eine Anziehungskraft auf andere haben sollte. Gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Urzeitvogel Alex streift er also mit seiner Herde durch die Welt, stets auf seine persönliche Chance im Leben wartend. Dass er da ausgerechnet ein gleichaltriges Dinosaurier-Weibchen kennenlernt, in das er sich kurzerhand verliebt, trägt sicher einiges zu seinem großen Ehrgeiz bei. Doch nachdem sich seine eigener Bruder die gesamte Herde mitsamt seiner Freundin geschnappt hat, muss Patchi erstmals beweisen, welche Fähigkeiten wirklich in ihm stecken – und die gesamte Herde vor dem drohenden Unheil bewahren…
Kritik:
Basierend auf der BBC-Dokumentation „Walking with Dinosaurs“ bekommen nun auch die jüngeren Zuschauer auf liebevolle und verständliche Weise das Leben der Urzeit-Lebewesen näher gebracht. Mit einer Mischung aus Animation und Realfilm ist da auf jeden Fall viel Spaß für Groß und Klein garantiert. Doch der Beginn dürfte so manchen verwundern.
Einführung mit den Stars
In den ersten Szenen mag man seinen Augen mitunter noch nicht so recht trauen. Hat man doch angesichts des Covers einen waschechten Animationsfilm erwartet, so fliegt die Kamera zunächst über echte Wälder und Wasserfälle mit beeindruckendem Detailgrad hinüber, um uns anschließend erst einmal echte Hollywoodstars zu präsentieren. Das ist vor allem deshalb sehr ungewöhnlich, weil „Dinosaurier“ nun wirklich nicht mit derartigen Schauspielgrößen wirbt, vom Kleingedruckten einmal abgesehen. Als angenehmer Start in den Film zeigt sich nämlich niemand geringeres als Karl Urban aus J.J. Abrams neuesten „Star Trek“-Filmen. Mit einer recht kurzen Rolle möchte er den Kindern den Wert der Archäologie ein bisschen näher bringen und übergibt dann auch gleich an Otto Walkes, der hier den süßen animierten Urzeitvogel Alex spricht. Immerhin ist er auch der Geschichtenerzähler dieser Story und übernimmt die Kernrolle in diesem Film.
Die sprechenden Tiere
Schnell stellen wir fest, dass man bei der kindgerechten Umsetzung dieses Films auf ganz klassische Mittel setzt. Damit auch die Jüngsten die Ereignisse mit den Dinosauriern verstehen können, gibt es nicht nur vereinzelte Erklärungen mitsamt der Bezeichnungen für jedes der Urzeittiere, sondern auch eine Erläuterung ihrer Fressgewohnheiten und einen menschlichen Sprecher. Mit anderen Worten: Fast alle Dinosaurier, die wir in „Dinosaurier“ zu sehen bekommen, können sprechen – und haben dabei auch ordentlich Wortwitz zu bieten. Etwa dann, wenn sich Otto Walkes als Alex über die Tollpatschigkeit mancher Dinosaurier lustig macht, oder überwiegend selbst ausschließlich am nächsten Snack interessiert ist. Anders als die BBC-Dokumentation, die hier als Vorlage verwendet wurde, erzählt man also keine sachlich-nüchterne Geschichte, sondern ein liebevoll gestaltetes Abenteuer für Groß und Klein. Einem Familienabend steht mit diesem Streifen also nichts mehr im Wege.
Detailgrad ohne Lippensynchronität
Die technische Perspektive teilt sich dabei in zweierlei Sichtweisen. Einerseits überrascht „Dinosaurier“ mit einer wirklich spektakulären Bildqualität. Besonders gut kommt das detaillierte HD-Bild der BluRay zur Geltung, während wir jedes kleinste Detail der Vegetation oder der Dinosaurier erkennen können. Perfekt fügen sich die animierten Dinosaurier in die real gefilmten Umgebungen ein und wir haben selten das Gefühl, dass die Bewegungsanimationen unpassend wären. Das allerdings ändert sich schnell, sobald wir ein wenig auf die Vertonung und Synchronität achten. Wenn man schon Dinosaurier sprechen lässt, sollte man schließlich darauf achten, dass sich die Mäuler entsprechend der Sprachausgabe bewegen. Bei animierten Tieren sollte das schließlich umso leichter sein. Stattdessen müssen wir allerdings oftmals feststellen, dass sich die Mäuler der Dinosaurier nicht einen Millimeter bewegen, obwohl wir sie dennoch sprechen hören können. Über dieses Manko sollte man hinweg sehen können, wenn man mit „Dinosaurier“ seinen Spaß haben will.
Fazit:
Trotz einigen Schwächen bei der Lippensynchronität der animierten Dinosaurier, entpuppt sich die Mischung aus Animation und Realfilm als liebevoll gestalteter und spaßiger Familienfilm für Groß und Klein.