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    Todeskarten des Dr. Schreck

    Todeskarten des Dr. Schreck


    Land/Jahr:
    GB 1964
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Freddie Francis
    Darsteller:
    Peter Cushing
    Christopher Lee
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    30. November 2015
    Label:
    Wicked Vision

    Fünf Reisende begeben sich zufällig in denselben Zug und treffen dort auf einen mysteriösen Mann namens Dr. Schreck. Dieser ist Experte auf dem Gebiet der Tarotkarten und behauptet, die Zukunft seiner fünf Begleiter genauestens vorhersagen zu können. Trotz anfänglicher Zweifel sind die Männer natürlich neugierig und möchten unter allen Umständen wissen, was ihre Zukunft wohl zu bieten hat. Doch niemals hätten sie es für möglich gehalten, dass jedes ihrer ungewöhnlichen Schicksale letztendlich mit dem Tod enden wird. Bis dahin allerdings dürfen sie sich an aufregenden Gruselgeschichten erfreuen, die perfekt zu ihrem Charakter und Leben zu passen scheinen…

    Kritik:
    Filme anschauen und rezensieren gehört für einen Kritiker natürlich zu den größten Leidenschaften. Gelingt es einem Online-Magazin allerdings auch noch, das erste eigene Label zu gründen und selbst Filme auf den Markt zu bringen, dürfte das sicherlich den wohl größten Traum eines jeden Filmkritikers erfüllen. Den Kollegen von Wicked Vision ist genau das gelungen und diese nutzen ihr Debut für einen echten Filmklassiker, der gleich erstmals hochwertig neu abgetastet wurde.

    Klassiker des Episodenfilms
    Dass die sich als Magazin rund um Horror und Fantasy natürlich ausgerechnet einen Gruselklassiker aussuchen, war dann nicht weiter verwunderlich. Mit „Die Todeskarten des Dr. Schreck“ hat man dann allerdings auch noch einen Titel gefunden, der hervorragend in das aktuelle Jahr passt. Immerhin ist einer der Hauptdarsteller, Christopher Lee, erst in diesem Jahre von uns gegangen. Ein Grund mehr den britischen Film noch einmal zu genießen, dürfte er angesichts seines Erstaufführungsjahrs sicherlich keine unwichtige Rolle in der Geschichte des Episodenfilms gespielt haben. Die eigentliche Story rund um die Reise der fünf Männer gerät dabei auch schnell in den Hintergrund. Spannender sind nämlich die jeweiligen kleinen Episoden-Kurzgeschichten, die die Männer innerhalb ihrer Fahrt erleben und dem Zuschauer näherbringen. Das Schöne daran ist: Bei diesem Film haben die Episoden sogar grundsätzlich einen roten Faden, der von Beginn an ersichtlich ist und man verzichtet darauf, diese am Ende wirr zusammenlaufen zu lassen. Obwohl ein unterhaltsamer finaler Twist natürlich trotzdem nicht fehlen darf.

    Handgemachter Horror
    Dabei haben diese kleinen Episoden gerade deshalb ihren Charme, weil der Film schon knapp fünfzig Jahre auf dem Buckel hat. Damals nämlich haben die Filmemacher noch allesamt ihre Effekte und Monster mit der Hand produziert und mussten sich richtig viel einfallen lassen, um beim Zuschauer tatsächlich eine Wirkung zu erzielen. Effekthascherei suchen wir bei „Die Todeskarten des Dr. Schreck“ also vergeblich. Das gilt jedoch auch für besonders blutige Szenen, die wir heute in so manchem Horrorfilm gewohnt sind. Tatsächlich arbeitet man sogar mit recht einfachen und simplen Mitteln, die dennoch auch in der heutigen Zeit noch funktionieren. Da ist es hier einmal ein Sarg, aus dem heimlich ein Werwolf entfliehen kann. Ein anderes Mal treffen wir auf eine intelligente todbringende Pflanze oder einer wandelnden Hand, wie wir sie aus der Adams Family sicher noch gut kennen. Und dazwischen konzentriert man sich in doch eher ruhigeren Szenen voll und ganz auf die Charaktere, die ihren ganz eigenen Horror erleben, ohne das Publikum gleich in Schockstarre versetzen zu wollen. Das hat tatsächlich etwas angenehm Entspannendes in der heutigen hektischen Zeit und ist trotzdem inhaltlich interessant genug umgesetzt, um den Zuschauer am Ball zu halten.

    Ein hübscher Oldie
    Technisch gesehen muss man bei der ersten Veröffentlichung von Wicked Vision übrigens durchaus staunen. Das hängt auch mit der Neuabtastung zusammen, die man hier vom originalen 35mm Negativ genommen hat. Dabei schafft man es generell auf eine Bildqualität, die man nur selten von einer heutigen Veröffentlichung unterscheiden kann. Angesichts des Produktionszeitraums, der im Jahre 1964 liegt, ist das wahrlich beeindruckend. Da kann man auch darüber hinweg sehen, dass das Bild in dunkleren Bereichen auf Grund des Quellmaterials mal ein wenig zu rauschen beginnt, wenn die Szenen ansonsten knackscharf sind und selbst die Gesichter noch über hohen Detailreichtum verfügen. Unterdessen hat die Tonqualität allerdings nicht immer ganz überzeugt, obwohl diese ebenfalls restauriert sein soll. Die gelegentlichen Verzerrungen bei S-Lauten innerhalb der Dialoge und ein gewisses Grundrauschen, das häufig zu hören ist, trübt hier ein wenig das Vergnügen. Trotzdem hat man es allerdings geschafft, aus der Filmmusik noch einmal einiges rauszuholen und damit eine gewisse Stimmung aufzubauen. Auch haben die Synchronsprecher ansonsten einen warmen und angenehmen klang, wenn man über die kleinen Mängel hinweg sieht. Definitiv handelt es sich aber um eine Aufwertung gegenüber bisherigen Veröffentlichungen. Wer also solche Filmklassiker mag und über die doch sehr einfachen Effekte hinweg sehen kann, wird mit „Die Todeskarten des Dr. Schreck“ viel Spaß haben.

    Fazit:
    Mit einfachen Mitteln und interessanten kleinen Horrorgeschichten kann der Episoden-Klassiker auch heute noch überzeugen und begeistert mit einer für das hohe Alter überraschend guten Bildqualität.

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