Der Job als Polizist ist nicht einfach. Das muss auch Mat feststellen, der gerade erst einen Geiselnehmer erschoss. Er hatte seine Geisel zu diesem Zeitpunkt noch im Arm, hielt ihr eine Waffe an den Kopf. Doch Mat ist skrupellos und schießt dennoch auf den Mann, wissentlich die Gefahr eingehend, die Geisel verletzen zu können. Dumm nur, dass Mat nur im Einsatz den Coolen spielt, denn in Wirklichkeit kommt er mit seinen Problemen längst nicht mehr klar. Nach jedem Einsatz darf er sich erst einmal übergeben und trinkt Alkohol, bis er aus den Latschen kippt. Kein Wunder also, dass er kurz vor seiner Suspendierung steht, als ihm sein todkranker Ex-Partner Franck plötzlich einen ungeheuren Plan offenbart. Plötzlich findet sich Mat in einer Spirale aus Korruption und Drogen wieder, in der Gewalt, statt Vertrauen vorherrscht. Wem kann Mat also jetzt noch trauen?
Kritik:
Die Franzosen präsentieren uns schon seit einiger Zeit immer qualitativere Produktionen. Nachdem zunächst das Horror- und Sci-Fi-Genre in Frankreich immer besser und auch experimenteller wurde, dürfte nun auch endlich das Thriller- und Krimigenre an der Reihe sein. Dass dies oftmals auch sehr gut gelingt, sahen wir vor kurzem am Thriller „MR 73“ mit Daniel Auteuil, der einen Polizisten spielte, der mit seinen Problemen längst am Ende ist. In diese Rolle will nun auch Gerard Depardieu schlüpfen, den wir bereits aus zahlreichen Filmen kennen. Einige werden seinen Look auch bereits aus diversen „Tatort“-Folgen gewohnt sein. Dummerweise allerdings schafft es auch „Diamond 13“ kaum über eine gute „Tatort“-Folge hinaus, was einfach an der gewöhnlichen Inszenierung liegt. Die Darsteller – wenngleich sie qualitative Leistungen abliefern – leben ihre Probleme einfach nicht exzessiv genug aus und dem Film fehlen außerdem einige gewisse besondere Szenen, wie wir sie in „MR 73“ beispielsweise bereits am Anfang sahen, als der Hauptprotagonist im besoffenen Zustand einen Bus entführte. Natürlich muss man trotzdem sagen, dass Depardieu seine Rolle glaubwürdig und authentisch spielt. Er passt sehr gut in die Rolle des in die Jahre gekommenen Polizisten, der mit seinem Beruf längst überfordert ist. Seine Probleme sind dabei die üblichen und reichen von psychischen Schwierigkeiten, bis hin zu Alkoholproblemen. Sogesehen ist es also eher das Drehbuch, das seine Rolle ein wenig „drückt“. Das Einzige eher weniger gelungene an seiner Rolle mögen die Actionszenen sein. Immerhin zählt Depardieu nicht unbedingt zu den durchtrainierten Actionhelden, was ihm eine entsprechende Choreographie nicht wirklich erleichtert. Wir können hier also kaum einen Bruce Willis erwarten, der sich in waghalsige Stunts wagt. Stattdessen verkörpert Depardieu eher den Durchschnittskerl von nebenan, der sich eben gerade so wehren kann und immerhin ein bisschen Kraft in den Armen hat, doch für wirklich mitreißende Szenen mag das nicht reichen. Nun, spannend mag „Diamond 13“ aber dennoch sein, was an der durchaus interessanten Story liegt. Die Rahmenhandlung um einen Polizisten mit Problemen ist eben gut nachvollziehbar und auch die Story um Korruption kann durchaus überzeugen. Leider muss man hier allerdings sagen, dass die Einfühlbarkeit und Dramaturgie im Vergleich zu den Genregrößen ein wenig schwach ausgefallen ist. Das ist zwar keineswegs schlecht, weil immer noch gut, aber eben keineswegs überragend. Insgesamt liegt das wohl auch an der typisch deutschen „Tatort“-artigen Inszenierung, der es ein wenig an eigenen, besonderen Stilmitteln fehlt und so zu Durchschnittskost verkommt. Womöglich lagen die Erwartungen nach „MR 73“, der vor kurzem erst veröffentlicht wurde, aber auch einfach recht hoch und konnten nicht ganz erfüllt werden. Dennoch kann „Diamond 13“ unterhalten, wenn man das Genre – und vor allem Gerard Depardieu – mag.
Fazit:
Durchschnittlicher Thriller über einen Cop mit Problemen, der inszenatorisch keine Besonderheiten bietet.
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