Als fünf Menschen sich an diesem Tag in den Aufzug eines Bürokomplexes wagen, ahnen sie noch nicht, dass dies das schlimmste Erlebnis ihres Lebens werden dürfte. Denn plötzlich, aus heiterem Himmel, bleibt dieser über dem zwanzigsten Stock stecken und die Fahrgäste müssen über Stunden gemeinsam dort ausharren. Dumm nur, dass sich über ihnen längst etwas Dunkles zusammenbraut und jeder von ihnen ein besonderes Geheimnis verbirgt. Doch nur einer von ihnen, wird diesen Tag überleben, denn jedes Mal, wenn das Licht ausgeht, sucht sich der leibhaftige Teufel sein nächstes Opfer…
Kritik:
Wir lieben sie: Kammerspiele. Spätestens, seitdem „Buried – Lebend begraben“ zu einem absoluten Erfolg wurde, obwohl der Film lediglich in einem einzelnen Sarg spielte, haben viele Zuschauer eine gewisse Vorliebe für diese Art von Filmen entwickelt. Kein Wunder also, dass die neuesten Werke dabei nicht lange auf sich warten lassen und selbst „Sixth Sense“-Regisseur M. Night Shyamalan sich an einem solchen Film als Produzent versucht. Doch „Devil“ soll nicht nur überwiegend in einem Aufzug spielen, sondern auch noch einen leibhaftigen Teufel mitliefern.
5 Menschen, 1 Teufel
Sehr gelungen war dabei die Idee, auf mehrere verschiedene Charaktere zu setzen. Angefangen bei einer scheinbar harmlosen alten Dame, über einen flüchtigen Mörder, bis hin zu Dieben und Betrügern bekommen wir dabei so ziemlich alles geboten. Und ausgerechnet fünf solcher Leute müssen gemeinsam in einem Aufzug ausharren und nach und nach herausfinden, dass die anderen irgendetwas verbrochen haben. In gewisser Weise entpuppt sich „Devil“ dabei auch als Psychothriller, denn die Auseinandersetzungen, die wir hier geboten bekommen, haben es in sich. Doch ganz im Shyamalan-Stil hält sich der Film auch nicht mit religiös-mystischen Momenten zurück und präsentiert uns Geisterbilder, Visionen und eine atemberaubende Spannung durch gekonnte Lichteffekte. Während der Film eigentlich nicht sonderlich brutal ist, können uns die wenigen Gewaltszenen in der Dunkelheit wirklich packen und sehr überzeugen, denn in „Devil“ kommt der Teufel aus dem Nichts und lässt auch für den Zuschauer offen, welche Geschehnisse eigentlich vor sich gehen.
Wer ist der Täter?
Ebenso überraschend überzeugend sind aber auch die Charakterzeichnungen mit all ihren Verstrickungen ausgefallen, schließlich haben alle Figuren irgendein Motiv, der mögliche Täter zu sein. Sei es die Betrügerin, dessen Mann für die Sicherheitsfirma arbeitet, dessen Aushilfsmitarbeiter sich auch gleich im Aufzug befindet, um möglicherweise die Frau umzubringen. Oder der Mechaniker, der sein Werkzeug auf der Toilette versteckt, um vielleicht den Aufzug manipuliert zu haben. Oder am besten gleich alle anderen Charaktere, die ebenfalls nicht ganz ohne sind. Letztendlich stehen sie alle in irgendeiner Verbindung und könnten allesamt der Auslöser für die Geschehnisse sein. Umso größer ist dann natürlich der Überraschungseffekt, wenn „Devil“ mit seinen unerwarteten Wendungen hervorsticht. Denn eines sollte ganz klar sein: Am Ende wird die Geschichte ganz sicher nicht so aufgelöst, wie wir es erwartet hätten. Doch umso besser, schafft es der Film so schließlich, den Zuschauer über die gesamte Laufzeit mitzureißen. Dass er außerdem handwerklich und technisch absolut einwandfrei und packend inszeniert wurde, rundet das gelungene Filmerlebnis außerdem ab. Somit ist „Devil“ ein absolutes Muss für Genre-Fans, die auch gegen Psychothriller- und Mysteryelemente nichts einzuwenden haben.
Fazit:
M. Night Shyamalan kehrt als Produzent endlich wieder in sein gewohntes Genre zurück und präsentiert uns mit seinem neusten Werk an der Seite von Regisseur John Erick Dowdle ein packendes, perfekt inszeniertes und überraschendes Horror-Spektakel mit Mysteryelementen.