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    Deus

    Deus


    Land/Jahr:
    GB 2022
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Steve Stone
    Darsteller:
    Claudia Black
    Phil Davis
    David O'Hara
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    14. Oktober 2022
    Label:
    Pandastorm

    In unmittelbarer Nähe des Planeten Mars taucht plötzlich eine mysteriöse schwarze Sphäre auf. Die Crew der Archilles wird entsandt, um das Objekt zu untersuchen und eine wissenschaftliche Analyse anzufertigen. Die Scanner ihres Raumschiffes können jedoch keinerlei Daten erfassen und die potentielle Herkunft der Sphäre bleibt ein Mysterium. Nach anfänglichen Halluzinationen der Crew, strahlt das unbekannte Objekt ein gleißendes helles Licht aus und wiederhlt in tausenden Sprachen ein einziges Wort: Deus, das lateinische Wort für Gott…

    Kritik:
    Schon seit Jahrtausenden beschäftigt sich die Menschheit mit der Frage: Gibt es einen Gott und falls ja, wie würde dieser in Erscheinung treten? Der Science-Fiction-Film „Deus“ beschäftigt sich einmal mehr auf futuristische Weise mit dieser Frage – und schickt dabei diverse Darsteller auf die Reise, die man bereits aus „Stargate“ und „Alien“ kennt.

    Wozu braucht Gott ein Raumschiff?
    Bereits Captain Kirk stellte im Jahre 1989 bei seinen Reisen mit dem Raumschiff Enterprise die entscheidende Frage: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ Ein bisschen davon inspiriert scheint auch der kleine Indie-Sci-Fi-Streifen „Deus“ zu sein, der insgesamt mit deutlich geringerem Budget auskommen dürfte. Mit philosophischem Touch präsentiert er uns eine mysteriöse schwarze Sphäre, die von sich behauptet, selbst Gott zu sein. Auf seiner Oberfläche: Ein vermeintliches Tor ins Jenseits, auf direkten Weg in den Ereignishorizont, wie man schon so manches Portal bei „Star Trek“ gesehen hat. Inhaltlich aber bleibt „Deus“ auf Grund seiner geringeren Möglichkeiten deutlich kleiner: Tatsächlich bekommen wir eher ein Kammerspiel mit nur vier Darstellern zu sehen, das sich als deutlich überschaubarer entpuppt, als es die allumfassende Frage zu suggerieren vermag.

    Einfachheit des Sci-Fi-Horrors
    An der Stelle wird das niedrige Budget des Films dann aber auch immer deutlicher: „Deus“ ist nicht in der Lage, große faszinierende Welten und Gesellschaften hochzuziehen. Genau deshalb macht der Streifen allerdings den Fehler, bereits häufig verwendete Sci-Fi-Elemente erneut zu kopieren und sich trotz guter Ideen deutlich zu viel bei der Konkurrenz abzuschauen. Halluzinationen, Geisteskrankheit und das klassische Misstrauen zwischen den wenigen Crewmitgliedern sind Storyaspekte, die wir in etlichen anderen Science-Fiction-Filmen dieser Größenordnung schon viel zu häufig gesehen haben und die am Einfallsreichtum der Macher doch zweifeln lassen. Zumal sich die Ideen als nicht besonders klug erweisen: „Deus“ will schließlich kein düsterer Sci-Fi-Horror sein, sondern ein Film mit philosophischem Tiefgang. Das Verrücktwerden der Crew ist an der Stelle ein doch zu plattes, nicht richtig passendes Filmelement.

    Tod oder Jenseits
    In eine interessante Richtung entwickelt sich „Deus“ dann aber trotzdem in der zweiten Hälfte, da er aus einem eher atheistisch angehauchten Standpunkt auf die Frage nach Gott zugeht. Die Behauptung, wenn Gott existiere, muss es sich um ein Arschloch handeln, wird dort immerhin nicht selten aufgestellt: Hat Gott die existenzvernichtende Sphäre also selbst gebaut, um seine eigene Schöpfung zu zerstören? Und wie einladend ist schließlich die Wahl zwischen dem Tod und der Reise ins Jenseits, die schlussendlich wohl das gleiche bedeuten würde? „Deus“ hat damit immerhin den Mut, den zumeist positiven Blick auf Gott und Religion innerhalb Hollywoods erheblich in Frage zu stellen – und bietet damit einen spannenden Anreiz für (religions)kritische Zuschauer. Ein bisschen schade an dieser Stelle, dass „Deus“ mit seinen philosophischen Tendenzen letztendlich doch eher an der Oberfläche kratzt, statt sein Potential voll auszunutzen und am Ende gar noch Logikfehler hinzukommen.

    Fazit:
    Mehr als dreißig Jahre nach Captain Kirks Reise an den „Rand des Universums“ stellt auch dieser eher unbekannte kleine Science-Fiction-Film die Frage: Wozu braucht Gott ein Raumschiff? Bei der Ausführung seiner philosophischen Ideen bleibt „Deus“ dann aber deutlich zu oberflächlich und innovationslos.

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