Der Tatortreiniger 5 |
Land/Jahr: D 2015 |
Genre: Comedy / Serie |
Regie: Arne Feldhusen |
Darsteller: Bjarne Mädel Jörg Pose Peer Martiny Niels Bormann Stephanie Stremler Annika Meier Björn Meyer Anna Schudt Jule Böse Antonia Bill Verena Mundhenke Simon Schwarz Olli Schulz |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 150 Minuten |
Kaufstart: 11. März 2016 |
Label: Studio Hamburg |
Heiko Schotte hat nicht gerade den angenehmsten Job, den man sich vorstellen kann. Immer dann, wenn jemand auf blutige oder ekelhafte Weise ums Leben kommt und die Polizei schon wieder gegangen ist, kommt er an die Reihe. Denn Heiko ist Tatortreiniger und darf hinterher die Scheiße wieder um Fußboden wegwischen. Die eigentliche Arbeit ist für „Schotty“ aber längst nicht das Schlimmste, was ihm im Arbeitsalltag begegnet. Fast an jedem Tatort trifft er gezwungenermaßen auch Angehörige und Verwandte an, die in tiefer Trauer sind und ihm deshalb mitunter gehörig auf den Wecker fallen. Vor allem dann, wenn sie obendrein seltsame Angewohnheiten haben und Schotty konsequent bei der Arbeit behindert. In seinem Alltag kommt er so also schnell mal in wirklich außergewöhnliche Situationen, die durchaus manchmal recht witzig ausgehen können…
Kritik:
Alle Jahre wieder kehrt der berühmte Tatortreiniger zurück, der als mehrfach ausgezeichnete Serie mittlerweile in die fünfte Runde geht. In kleinen abgeschlossenen Episoden dürfen wir dem „Putzmann“ für die etwas ungewöhnlicheren Tätigkeiten über die Schulter schauen und uns einmal mehr prächtig amüsieren.
Hamburger Wortwitz
Dass die Serie vor allem bei Kritikern überaus beliebt ist, hat allerdings auch einen Grund und den kann die fünfte Staffel vor allem bei den ersten drei Episoden bereits bestens unter Beweis stellen: Es ist der Humor, der vor allem bei deutschen Zuschauern bestens zünden dürfte. Mit Hamburger Mundart, ganz viel Wortwitz, bissig-genialen Kommentaren und typisch deutsch-lässigem Auftreten spiegelt er ein bisschen den Typen von Nebenan wider, kann aber vor allem mit Gags überzeugen, die geradezu auf das nationale Publikum zugeschnitten sind. Zumal ja auch die Episoden meist mehr als genügend absurde Momente zu bieten haben. Denn wenn Schotty auf Kannibalen, cholerische Hausfrauen oder einem geistig Behinderten in einem Eiscafe trifft, zerrt das schon einmal an den Nerven. Vor allem Björn Meyer liefert uns in der dritten und zugleich besten Episode der Staffel herausragende schauspielerische Leistungen, mit denen er Bjarne Mädel ganz gewaltig in den Wahnsinn treibt. Herrlich.
Keine Stärke für Ernsthaftigkeit
Immer wieder versucht der „Tatortreiniger“ allerdings auch ernsthaftere Themen anzusprechen. Dabei stellt man vor allem zum Ende der fünften Staffel allerdings häufiger fest, dass dies längst nicht zu den Stärken der Comedyserie gehört. Schotty macht einfach dann am meisten Spaß, wenn er seine witzigen Kommentare abgibt und uns mit lässigen Kommentaren im Hamburger Dialekt belustigt. Deshalb funktioniert vor allem die letzte Episode „Freunde“ ganz und gar nicht so gut. Mit einer gewissen Tiefgründigkeit versucht der „Tatortreiniger“ hier schließlich dem wahren Wert der Freundschaft auf den Grund zu gehen und vergisst dabei ein bisschen den Humor. Etwas besser ist da schon die Folge „Anbieterwechsel“, bei der man womöglich zunächst gar nicht annimmt, dass es dabei um Religion gehen mag. Mit durchaus witzigen Bemerkungen schafft er es hier ausnahmsweise, die Witz und Ernsthaftigkeit in Einklang zu bringen, wenn er sich über Menschen lustig macht, die ihren Glauben wechseln, als ginge es um den Mobilfunkvertrag. Ganz den Mumm, sich von Religion zu distanzieren, hat er dann aber leider doch nicht. Entschädigung gibt es dafür, wenn Nerds sich an der hübschen „E.M.M.A. 206“ erfreuen dürfen, einem weiblichen Androiden, der als Ersatz für den realen Partner dienen soll. Abwechslung gibt es also – trotz kleinen Schwächen – wieder mehr als genug geboten. Fans werden ihre Freude haben.
Fazit:
Der Tatortreiniger weiß wo seine Stärken liegen: Im Wortwitz mit Hamburger Mundart. In den meisten der sechs Episoden kann er damit auch auf ganzer Linie punkten, doch kleine Schwächen sind teilweise dennoch erkennbar. Fans werden aber trotzdem ihren Spaß damit haben.