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    Der Kurier

    Der Kurier


    Land/Jahr:
    USA 2018
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Jesper Ganslandt
    Darsteller:
    Daniel Radcliffe
    Grace Gummer
    Pablo Schreiber
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    11. Mai 2018
    Label:
    Ascot Elite

    Nachdem seine Frau an Eierstockkrebs erkrankt ist und dringend eine teure Operation benötigt, die er sich einfach nicht leisten kann, lässt sich John Haggerty auf ein gefährliches Spiel ein. Für ein mexikanisches Drogenkartell soll er mit seiner kleinen Cessna kiloweise Drogen über die Grenze schmuggeln und mitten in der Nacht an einem festgelegten Abwurfpunkt abwerfen. Sein Problem dabei: Auch die Drogenfahndung hängt ihm längst im Nacken und versucht, ihn zur Kooperation zu bewegen. Damit allerdings gerät er noch während seines jüngsten Fluges massiv unter Druck, als das Kartell kurzerhand die Pläne ändert und die DEA ihn mit einer Drohne bedroht…

    Kritik:
    Harry Potter kann auch anders: Einige Jahre nach den erfolgreichen und beliebten „Harry Potter“-Filmen schlüpft Daniel Radcliffe erneut in eine etwas ernstere Rolle und versucht sich dieses Mal als Drogenkurier, der immer mehr unter Druck gerät. Regisseur Jesper Ganslandt setzt dabei auf ungewöhnliche Inszenierungsmethoden.

    One-Man-Show in der Luft
    „Der Kurier“ zappelt beim Einstieg in seine Story nämlich nicht lange, sondern legt direkt mitten in Aktion los. Bereits in der ersten Szene sehen wir Daniel Radcliffe im Cockpit seines kleinen Flugzeugs sitzen – der Drogentransport ist längst im Gange. Um ihn herum: Düstere Nacht, dicke Wolken, schlechtes Wetter und schon allein deshalb eine recht dichte Atmosphäre. Schnell wirkt der Film wie ein klassisches actionreiches Abenteuer in der Luft, das uns schon deshalb fesseln kann, weil vor dem Piloten das dunkle Ungewisse wartet. In diesem Fall ist Radcliffe allerdings nicht auf der Suche nach einem Abenteuer, sondern liefert eine One-Man-Show als Drogenkurier per Flugzeug ab. Über einen Großteil der Laufzeit sehen wir nämlich ausschließlich ihn im Cockpit. Andere Protagonisten spielen nur per Telefon oder in kleineren Rückblenden eine Rolle. Und doch funktioniert der Spannungsaufbau überraschend gut, obwohl optisch aufwendige Actionszenen überwiegend fehlen.

    Spannung durch Druckaufbau
    Hinsichtlich seiner Charakterdarstellung zündet die Leistung von Daniel Radcliffe nämlich sofort, weil er nicht nur Sympathiepunkte angelt, sondern auch seine Motive jederzeit klar macht. Ein paar Rückblenden, in denen wir nähere Informationen zur Krankheit seiner Frau und zur Vorgeschichte seiner Drogenkarriere erfahren, machen dem Zuschauer deutlich, worum es in „Der Kurier“ eigentlich geht. So kann der Streifen eine recht klare Linie fahren und vermeidet es, bei der Story große Umschweife zu machen. Von diesem Fokus kann der Film allerdings auch profitieren, da es sich tatsächlich um ein echtes Kammerspiel im Flugzeug handelt, das auf Kommunikation ausschließlich via Telefon setzt. Sei es der Boss des Drogenkartells, der seine Loyalität anzweifelt und die Pläne kurzerhand ändert, oder die Drogenbehörde, die ihn zur Zusammenarbeit zwingt und immer stärker unter Druck setzt. Spätestens die Landung kann damit schnell zu einer aussichtslosen Situation werden, die den Zuschauer packt und „Der Kurier“ einen Höhepunkt beschert. Damit ist der Streifen eine jener kleineren Produktionen, die mit einer innovativen Machart punkten können.

    Fazit:
    Der neueste Streifen mit Daniel Radcliffe entpuppt sich als innovatives Kammerspiel im Flugzeug und punktet mit einer dichten düsteren Atmosphäre und ungewöhnlichen Mitteln für den Spannungsaufbau.

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