Die junge Maisie hat bereits reichliche Probleme. Obwohl sie erst seit kurzem in die Schule geht, muss sie bereits jetzt täglich mit ansehen, wie ihre Eltern sich aufs heftigste streiten. Da ist es kaum verwunderlich, dass die Scheidung nicht lange auf sich warten lässt und beide Elternteile ganz plötzlich schon einen neuen Partner an ihrer Seite haben. Ihre Mutter, die Rocksängerin Susanna, heiratet kurzerhand den jungen Lincoln und ihr Vater Beale hat es längst auf das Kindermädchen abgesehen. Hin und her gerissen zwischen beiden Elternteilen, die das gemeinsame Sorgerecht behalten haben, muss Maisie noch dazu feststellen, dass irgendwie beide keine Zeit für sie haben. Viel mehr werden die neuen Partner zu kümmernden und liebenden Eltern, die ihr stets bei all ihren Problemen zur Seite stehen. Insbesondere mit dem liebevollen Lincoln freundet sich das Kind schnell an, sodass sie auch ihre positiven Seiten an der Trennung findet – doch das gefällt der eifersüchtigen Mutter ganz und gar nicht…

Kritik:
Die Scheidung der eigenen Eltern ist für viele Kinder nicht gerade ein Zuckerschlecken. Im Streit um das Sorgerecht haben die schließlich besonders darunter zu leiden und sind zwischen beiden Elternteilen hin und her gerissen. Die Probleme lassen nicht lange auf sich warten – doch manchmal haben solche Ereignisse auch ihre guten Seiten.

Die positive Scheidung
In „Das Glück der großen Dinge“ versuchen die Regisseure Scott McGehee und David Siegel mit den üblichen Klischees einer Scheidung aufzuräumen. Denn nicht immer sind solche Umstände mit schwerwiegenden seelischen Problemen für die Kinder verbunden und nicht immer, muss eine große Auseinandersetzung mit den Stiefeltern zustande kommen. Stattdessen versucht das Drama viel mehr auch die positiven und herzerwärmenden Seiten einer Trennung und der neuen Partner aufzuzeigen. Denn während die frustrierten Eltern längst keine Zeit mehr haben, können die schnell zu kümmernden Ersatzeltern werden, durch die ein Kind nicht nur neue Freunde, sondern auch ihr großes Glück finden können. Die beiden Hauptdarsteller Alexander Skarsgard und Joanna Vanderham passen da perfekt in ihre Rolle und zeigen sich als Stiefeltern verdammt fürsorglich und einfach nur süß. Beide jeweils mit einem Elternteil frisch verheiratet, übernehmen sie doch den wichtigsten und liebevollsten Part. Eines ist sicher: Skarsgard wird durch den Umgang mit dem Kind zu einem wahren Frauenschwarm aufsteigen.

Das Glück der Kindheit
Doch auch die eigentliche kleine Hauptfigur des Films, die kleine Maisie, kann als Jungdarstellerin voll und ganz überzeugen. Mit ihrer kindlich naiven, herzhaft lachenden und aufgeweckten Art kann sie jeder Zuschauer sofort ins Herz schließen und passt auch perfekt in die Rolle. Immerhin versteht sie in ihrem jungen Alter die wahren Probleme ihrer Eltern noch nicht so richtig, hat immer eine gewisse Distanz und doch emotionale Nähe und schafft es zugleich, die Gefühle eines Scheidungskindes glaubwürdig und intensiv darzustellen. Denn „Das Glück der großen Dinge“ hat nicht nur die positiven und fröhlichen Seiten durch die Stiefeltern, sondern auch die negativen und sehr traurigen Momente durch die Probleme der Eltern. Denn während die vernachlässigenden Eltern beinahe schon zum gefürchteten Hassobjekt werden und der Film stets den schmerzenden Unterton der Rückkehr zu den Eltern hat, entwickelt sich das Drama zu einer Achterbahnfahrt zwischen fröhlichem Kinderlächeln und traurigen Verlustängsten auf beiden Seiten. Es ist den Machern damit außerordentlich gut gelungen, nicht nur vielfältige Charaktere einzubauen, sondern beide Seiten des Lebens hervorragend darzustellen. Damit haben wir wohl den besten Scheidungsfilm aller Zeiten geboten bekommen. Klare Empfehlung für die ganze Familie.

Fazit:
Das Drama mit dem liebevollen Frauenschwarm Alexander Skarsgard fängt die Achterbahn der Gefühle zwischen frustrierten Eltern und fürsorglichen neuen Stiefeltern hervorragend ein. Ein intensives und hochemotionales Erlebnis für die ganze Familie.