Seitdem Kate ihren besten Freund bei einem tragischen Unfall mit einem Hai verloren hat, ist die erfahrene Tiefsee-Taucherin nicht mehr unter Wasser gewesen und weigert sich fortan, ihren Kunden Hai-Tauchgänge anzubieten. Kein Wunder also, dass ihr Geschäft angesichts der Abenteuer-Trips ihrer Konkurrenz arg ins Stocken geraten ist. Die Bank will also kurzerhand ihr Boot pfänden und finanziell steht sie dementsprechend nicht sonderlich gut da. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt kommt ihr deshalb das Angebot eines reichen Geschäftsmannes gerade recht: Er will den ultimativen Adrenalinkick erleben und ist bereit, sehr viel Geld dafür zu zahlen, völlig ungeschützt mit den größten Haien schwimmen zu dürfen. Das Ziel: Shark Alley. Hier lauern die richtig großen Haie und warten auf neue Besucher – doch auch die lebensbedrohlichen Gefahren lassen dort nicht lange auf sich warten…
Kritik:
Große Stars mit viel nackter Haut auf hoher See beim Unterwasser-Abenteuer ihres Lebens. Das dürfte inhaltlich wohl einem Szenario entsprechen, dass die meisten Cineasten nur allzu gut kennen. Wer erinnert sich da nicht spontan an Jessica Alba in „Into the blue“, als sie sich an der Seite von Paul Walker tief unter Wasser wagte und dem Zuschauer dabei einen sexy Ausblick bot. Nun macht es ihr ein anderer weiblicher Hollywood-Star gleich: Halle Berry, wohl bestens bekannt aus ihrem damaligen James Bond-Auftritt, wagt sich ebenfalls unter Wasser und zeigt nicht nur ähnlich viel nackte Haut, sondern bietet dem Zuschauer auch noch einen spannenden Tauchgang mit gefräßigen Haien.
Bedrohung im Paradies
Kein Wunder also, dass vor allem die optische Umgebung schon einen guten Eindruck hinterlassen kann. Die unendlichen Weiten der himmelsblauen Meere wecken beinahe Sehnsucht beim Zuschauer, wenn er sich einmal mehr nach einem fernen Urlaub sehnt. Doch gerade dort, in dem vermeintlichen Paradies lauert das womöglich Böse, das nur auf eine neue Nahrung hofft. Dabei ist „Dark Tide“ keineswegs ein klassischer Raubtier-Thriller a la „Der weißte Hai“. Das Töten durch das Tier, welches lediglich seinen Instinkten folgt, steht nicht so sehr im Vordergrund. Dementsprechend handelt es sich hierbei auch keineswegs um einen Horrorfilm, sodass blutige Gewaltszenen eher spärlich gehalten wurden. Im Mittelpunkt steht dagegen eher der psychologische Aspekt auf Seiten von Halle Berry, die nach einem schweren Verlust ihre Ängste überwinden muss und versucht, ihren Fähigkeiten erneut gerecht zu werden. Mann kann „Dark Tide“ also durchaus eher als Unterwasser-Actionthriller mit einigen Spannungshöhen bezeichnen, weniger als brutales Gemetzel.
Wasser ist unberechenbar
Leider wird das Vergnügen allerdings auch leicht getrübt, denn vor allem zu Beginn weist „Dark Tide“ einige Längen auf. Zu viel verschwendet der Film dabei mit dem Kennenlernen der Charaktere und den ersten Versuchen, auf den Meeresgrund zurückzukehren. Hier kommt zunächst keine Spannung auf, da wir lediglich einen Einblick in die Psyche einer Person erhalten, die noch keinerlei Konfrontationen ausgesetzt ist. In etwa zwei Drittel des Films werden wir zwar halbwegs interessant unterhalten, plätschern aber eher auf der Oberfläche des Wassers vor uns hin. Erst dann geht es tatsächlich in das bedrohliche „Shark Alley“, wo die wahren Raubtiere auf uns warten und auch die Wetterlage nicht immer optimal ist. Im Kampf gegen die Wassermassen und die hungrigen Haie kommt so endlich Hochspannung auf und bietet Action im Sekundentakt. Bis dahin kann sich „Dark Tide“ aber nicht einmal annähernd mit „Into the blue“ messen, wenngleich in der letzten halben Stunde so richtig Spannung aufkommt. Fans des Tiefsee-Abenteuer-Genres kommen aber dennoch auf ihre Kosten, zumal Halle Berry hervorragende Leistungen abliefert.
Fazit:
Trotz einiger Längen zu Beginn des Films liefert uns Hollywood-Diva Halle Berry ein spannendes Tiefsee-Abenteuer.