Dangerous |
Land/Jahr: CDN / USA 2021 |
Genre: Action |
Regie: David Hackl |
Darsteller: Scott Eastwood Mel Gibson Kevin Durand Framke Janssen Tyrese Gibson |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 99 Minuten |
Kaufstart: 24. Februar 2022 |
Label: Koch Films |
Mit Gefühlen hatte Dylan Forrester schon immer so seine Probleme. Das führte auch dazu, dass er eine Haftstrafe wegen Mordes hinter sich hat. Auf Grund seiner Bewährungsauflagen darf er sich eigentlich nur in einem begrenzen Umfeld bewegen, während die Therapie bei seinem Psychiater Dr. Alderwood für seine Resozialisierung sorgen soll. Doch als Dylans Bruder unter mysteriösen Umständen stirbt, zögert er nicht lange, gegen die Bewährungsauflagen zu verstoßen und sich auf den Weg zu seiner Familie zu machen. Damit ist allerdings nicht nur die FBI-Agentin Shaughnessy hinter ihm her, sondern plötzlich auch eine ganze Truppe bewaffneter Söldner. Es scheint nämlich, als hätte sein Bruder Shawn irgendein Geheimnis in der Nähe seines Hauses versteckt…
Kritik:
Hat jeder eine zweite Chance verdient? Selbst, wenn er einen Mord begangen hat und deshalb von der eigenen Familie verachtet wird? Vielleicht ändern sich Menschen ja auch im Laufe ihres Lebens? Genau das muss Scott Eastwood unter Beweis stellen, als er sich nicht nur mit seiner eigenen Familie konfrontiert sieht, sondern diese auch gleich vor skrupellosen Killern retten muss.
Held ohne Emotionen
Die Hauptfigur von „Dangerous“ ist einer dieser seltsamen Typen, mit denen irgendwas nicht stimmt und die eigentlich prädestiniert dafür sind, Psychopathen oder Serienmörder zu sein. Dylan Forrester, gespielt von Scott Eastwood befindet sich seit der Verurteilung als Mörder nämlich in Therapie bei einem Psychiater – und ausgerechnet seine Antidepressiva sollen dafür sorgen, dass er seine Emotionen unter Kontrolle hat. Oder anders gesagt: Seine Emotionen völlig unterdrückt, sogar jene der Trauer, als er die Leiche seines Bruders im Sarg vor sich sieht. Das macht zugleich allerdings auch die Figur von Eastwood ein wenig unzugänglich: Ein Held, der keinerlei Emotionen zeigt, kann mangels seiner mimischen Ausdrücke auch relativ langweilig sein. Auf der anderen Seite bleibt Hauptfigur Dylan dann auch zu inkonsequent, um durch seine Andersartigkeit bzw. seine autistischen Züge dann doch eine Faszination auszulösen. Geht es um Wut oder Entschlossenheit, klappt es dann nämlich offenbar doch mit den Emotionen, die Dylan für seine Familie nicht übrig hat – was wiederum die Charakterdarstellung insgesamt etwas unglaubwürdig macht.
Ein Killer und sein Psychiater
Umso erstaunlicher ist es dann, dass „Dangerous“ als Actionfilm ausgerechnet mit seinen humorvollen Momenten punkten kann. Immerhin handelt es sich beim vermeintlichen „Killer ohne Emotionen“ schließlich um einen angeblich psychisch kranken Mann, der die Unterstützung seines Psychiaters – in diesem Fall trotz kleiner Rolle durchaus gelungen von Mel Gibson gespielt – braucht. Das führt dann mitunter zu ziemlich absurden Situationen, die „Dangerous“ fast zu einer Komödie verkommen lassen und trotzdem zu den Highlights des Films zählen: Dylan zögert nämlich nicht, in den brenzligsten Situationen einfach mal seinen Psychiater anzurufen, um ihn bezüglich seiner Heldentaten (oder Gewalttaten) um Erlaubnis zu fragen. Mitten im Kugelhagel mehrerer feindlicher Söldner nimmt er da auch gern einfach mal das Handy in die Hand und bittet den Arzt um Beratung, während das Schusswaffenfeuer ihm regelrecht um die Ohren fliegt. Das macht „Dangerous“ fast schon zur Actionsatire, obwohl der Film eigentlich keine solche sein will.
Geradlinige Assault-Action
In Wirklichkeit bekommen wir nämlich ansonsten doch eher einen recht geradlinigen, wenig innovativen Actionstreifen nach üblichen Mustern geboten. „Dangerous“ ist einer dieser klassischen Assault-Streifen, bei denen ein Held im Alleingang eine Gruppe von Zivilisten, die sich in einem Gebäude verbarrikadiert haben, gegen bewaffnete Angreifer verteidigen muss. Dass es solche Actionfilme bereits in hervorragender Qualität gibt, hat uns etwa „Assault on Precinct 13“ bereits im Jahre 1976 bewiesen. An genau diese Intensität kommt „Dangerous“ aber zu keinem Zeitpunkt heran, was eben vor allem an der inkonsequenten Charakterdarstellung von Scott Eastwood einerseits liegt, als auch an dem doch etwas zu einfallslosen Drehbuch, bei dem die Überraschungen größtenteils ausbleiben. Unter dem Strich befindet sich der Streifen trotz eines gewissen Unterhaltungswerts nämlich doch eher auf B-Film-Niveau.
Fazit:
Klassischer und geradliniger Actionstreifen mit einem interessanten, aber dann doch zu inkonsequentem Helden. „Dangerous“ überrascht und punktet dabei jedoch mit einem etwas ungewöhnlichen Humor – macht sich damit aber zugleich unfreiwillig zu einer Actionsatire, die der Film eigentlich nicht sein möchte. Einen gewissen Unterhaltungswert mag das für Genrefans dennoch haben.
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