• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Coma

    Coma


    Land/Jahr:
    RUS 2019
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Nikita Argunov
    Darsteller:
    Milos Bikovic
    Lyubov Aksyonova
    Rinal Muchametow
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    111 Minuten
    Kaufstart:
    3. April 2020
    Label:
    Capelight

    Ein junger Architekt kann eines Tages seinen Augen nicht trauen, als er plötzlich erwacht. In der gesamten Welt scheinen die physikalischen Gesetze völlig außer Kraft gesetzt zu sein. Ganze Landschaften schweben wie Inseln über seinem Kopf, Netze aus Wegen und Straßen verbinden die einzelnen Bruchstücke seiner Erinnerung und seltsame Schattenwesen sind auf der Jagd nach neuen Opfern. Der Architekt befindet sich seit einiger Zeit im Koma und aus seinen Erinnerungen wurde eine völlig neue Realität geschaffen. Schwer zu glauben fällt es ihm allerdings, dass er in diesem Zustand mit anderen Komapatienten vernetzt ist und auch dessen Erinnerungen bewundern kann. Gemeinsam mit einer Gruppe von Widerstandskämpfern versucht er einen Weg aus diesem Zustand zu finden und die Reaper, die Schattenwesen, zu bekämpfen. Und da kommt ihm eine neue Fähigkeit, mit der er die Welt nach seinen Vorstellungen verändern kann, gerade recht…

    Kritik:
    Eines der vielleicht größten Mysterien der Medizin: Was sieht und empfindet ein Patient, wenn er im Koma liegt? Träum er womöglich, kann er seine Umgebung wahrnehmen und wie wirken sich die Ereignisse in dieser Traumwelt auf den realen Zustand seines Körpers aus? Der russische Science-Fiction-Film „Coma“ möchte sich mit dieser Fragestellung auseinandersetzen – und bringt eine faszinierende fiktive Welt mit.

    Der Blick ins Koma
    Das ist natürlich zugleich auch das eigentliche Highlight des Films. Die Faszination eines Geisteszustandes im Koma und der beeindruckend gestalteten Science-Fiction-Welt, die ein Komapatient in seinem Geist erschafft. „Coma“ setzt dabei jegliche physikalische Gesetze außer Kraft und kann deshalb vor allem mit seinen Bildern überwältigen. Ein Netz aus Gehirnverbindungen verknüpft kleine Gegenden aus der Erinnerung miteinander und stellt die Schwerkraft völlig auf den Kopf. Menschen, die im Koma miteinander verbunden sind, kämpfen zum Teil auf dem Kopf stehend gegeneinander und kombinieren ihre jeweils eigenen Erinnerungen. Lückenhafte Erinnerungsstücke lösen sich wie Asche in Luft auf und sorgen für eine mysteriöse Fragmentierung dieser fiktiven Welt. Diese kreative Umgebung anzusehen, die wir über die gesamte Laufzeit des Films zu sehen bekommen, ist ziemlich spektakulär. Selbst dann, wenn es manchmal offensichtlich wird, dass die Darsteller vor einem Greenscreen agieren. Das hindert den Zuschauer nicht, sich ganz in eine Traumwelt hineinzuversetzen und sich von den Bildern treiben zu lassen.

    Film trifft Fortnite
    Spannend dabei, dass sich „Coma“ vor allem von Videospielen inspirieren lässt. Vielleicht fällt es deshalb manchmal so besonders stark auf, dass wir es hier mit einer reinen CGI-Umgebung zu tun haben. Der russische Science-Fiction-Film baut schließlich auch Elemente moderner Superhelden ein und stattet die einzelnen Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten aus. Dass der Architekt in der Hauptrolle natürlich in der Lage ist, gänzlich neue Objektive und Gebäude allein mit seiner Vorstellungskraft zu erschaffen, dürfte wenig überraschend sein. Wenn die Gruppe dann gegen die „Reaper“ genannten Schattenwesen kämpft und verzweifelt versucht, diesem wandelnden Tod um jeden Preis zu entkommen, werden vor allem Gamer schnell an den Erfolgstitel „Fortnite“ erinnert. Auch in „Coma“ ist die Hauptfigur in der Lage, mitten im Kampf neue Gebäude, Treppen oder Hindernisse zu erschaffen und damit die Welt auf eine Weise zu verändern, die ihnen Vorteile im Kampf ermöglichen. Dass das Spiel womöglich Inspirationsquelle sein könnte, ist damit nicht zu übersehen.

    Stereotypen im Survival Modus
    Schade ist allerdings, dass „Coma“ leider abseits seiner optischen Qualitäten ein wenig schwächelt. Das betrifft vor allem die Charakterdarstellung der Protagonisten. Die erinnern uns nämlich etwas zu sehr an eine typische Endzeit Survival Truppe und ist damit ein wenig zu klischeehaft ausgefallen. Das optische Erscheinungsbild mit seinen „Wasteland“-Kostümen kann sich dabei zwar sehen lassen, die einzelnen Charaktere sind aber allesamt so stereotyp ausgefallen, dass sie über weite Strecken schon langweilen. Die übliche Zusammenstellung aus Denker, Erbauer, Kämpfer und Spirituelle sorgen hinsichtlich der im späteren Verlauf des Films zu erwartenden Wendungen für eine viel zu hohe Vorhersehbarkeit. Der Überraschungseffekt bleibt also aus. Interessanter ist da schon eher der medizinische Aspekt in der zweiten Hälfte des Films. Der allerdings kommt insgesamt zu kurz und muss der Survival Story weichen.

    Fazit:
    Der Blick in den Komazustand eines Patienten: Die hier erlebte Traumwelt entfaltet schnell eine ausgesprochen hohe optische Faszination. Leider setzt sich die Kreativität allerdings nicht bei den Figuren fort, die mit ihren Stereotypen für eine hohe Vorhersehbarkeit sorgen.

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..