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    Code 8

    Code 8


    Land/Jahr:
    CDN 2019
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Jeff Chan
    Darsteller:
    Stephen Amell
    Robbie Amell
    Sung Kang
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    30. Januar 2020
    Label:
    Koch Films

    Menschen mit besonderen Kräften werden von der Gesellschaft ausgegrenzt und leben in den meisten Fällen in bitterer Armut. Ihren Lebensunterhalt versuchen sie sich durch die Spende ihrer Rückenmarksflüssigkeit zu verdienen, die für normale Menschen wie eine Droge wirkt. Doch wenn sie ihre Fähigkeiten für den Einsatz auf dem normalen Arbeitsmarkt verwenden möchten, benötigen sie eine Genehmigung, die sich praktisch niemand von ihnen leisten kann. Kein Wunder, dass Conner Reed und viele andere deshalb in die organisierte Kriminalität abrutschen. Dort lockt schließlich das große Geld, mit dem er endlich in der Lage ist, seine todkranke Mutter zu heilen…

    Kritik:
    Filme und Serien mit Superhelden sind momentan voll im Trend. Und normalerweise werden die Helden auch gerne gefeiert, weil sie sich für das Wohl der Menschheit einsetzen und zahlreiche Leben retten. Doch ist das wirklich realistisch, oder hätten normale Menschen ohne Superkräfte wohl so große Angst vor ihren Fähigkeiten, dass sie sie konsequent ausgrenzen würden?

    Gangsterfilm mit Superkräften
    Genau das passiert nun nämlich in der Welt von „Code 8“. Hier sind die Menschen mit Superkräften nämlich keineswegs Helden, sondern Kriminelle, die Geldtransporter überfallen und Banken ausrauben und auf Grund ihrer durchaus teilweise lobenswerten Motive den klassischen Antihelden mimen. Damit ist der Streifen in erster Linie ein klassisches Heist Movie, bei dem wir Verbrecher dabei beobachten, vor der Polizei zu flüchten und Kampfroboter der Einsatzkräfte außer Gefecht zu setzen. Inszenatorisch ist das durchaus grundsolide und bringt eine insgesamt gute Spannung mit sich. Die Ausarbeitung der Science-Fiction-Welt hingegen, bleibt anders als von Genrefans erhofft, ziemlich oberflächlich. Bis auf ein paar Superkräfte, Drohnen und Polizeiroboter könnte „Code 8“ im Grunde genommen auch in der Gegenwart spielen. An der mangelnden Komplexität bei der Darstellung der Gesellschaftsabbildung wird unterdessen allerdings auch deutlich, dass es sich hierbei lediglich um einen Low-Budget-Genrefilm mit begrenzten Mitteln handelt.

    Green Arrow wird Verbrecher
    Dafür allerdings haben sich die Macher einen Darsteller geschnappt, der mit eben diesem Genre bereits reichlich Erfahrung sammeln konnte. Stephen Amell ist schließlich aus dem „Arrowverse“, wie das Serienuniversum von DC Comics genannt wird, den meisten Fans bereits als „Arrow“ aus der gleichnamigen Serie bekannt. Wenig erstaunlich dabei, dass er schnell zum Eyecatcher des Films wird, obwohl er gar nicht die Hauptrolle übernommen hat. Trotzdem fällt es Fans leicht ihren Star wiederzuerkennen: Dass auch bei seiner Rolle als Garrett der typische Stil des „Arrow“ deutlich zum Vorschein kommt, spricht nämlich eigentlich nicht gerade für herausragende schauspielerische Leistungen. Einmal mehr gibt er den selbstgefälligen, besserwisserischen Helden ab, der mit seiner dominanten Art seine vermeintlichen Untergebenen herumkommandiert. Ein bisschen „Arrow“-Feeling kommt damit also schnell auf – und das, obwohl ihm sein Cousin Robbie Amell eigentlich die Show stiehlt.

    Realismus trotz Oberflächlichkeit
    Spaß dürfte der Film aber trotzdem selbst Stephen Amell-Fans machen, denn trotz seiner Oberflächlichkeit an einigen Stellen, liefert er durchaus ein realistisches und glaubwürdiges Bild ab. Die Ausgrenzung „besonderer“ Menschen mit speziellen Begabungen erinnert mitunter an die Realität und die dabei stattfindende Diskriminierung etwa durch Polizeikräfte und auf dem Arbeitsmarkt könnten so ohne Superkräfte durchaus auch in der Realität vorkommen. Grundsätzlich liefert „Code 8“ allen seinen Figuren damit ein nachvollziehbares Motiv, sodass die Kriminellen mit den Superkräften emotional überzeugen können und der Streifen auf eine einseitige schwarz-weiße Charakterdarstellung weitestgehend verzichtet – sieht man einmal von diversen Gangsterklischees aus der Drogenszene ab. Als kurzweiliger Spaß kann man „Code 8“ den Sci-Fi- und Comic-Fans also durchaus empfehlen. Den großen Wurf sollte man dabei allerdings nicht erwarten.

    Fazit:
    Familie Amell im Doppelpack: Der Science-Fiction-Film über kriminelle Superhelden ist dank dem gemeinsamen Auftreten von Stephen Amell und seinem Cousin Robbie ein kleines Fanfest für „Arrow“-Fans. Leider ist das geringe Budget und die damit einhergehende Oberflächlichkeit bei der Inszenierung der Filmwelt insgesamt nicht zu übersehen, obwohl „Code 8“ Genrefans durchaus kurzweilig unterhalten kann.

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