Cobra Kai – Staffel 4 |
Land/Jahr: USA 2021 |
Genre: Drama |
Regie: Diverse |
Darsteller: William Zabka Ralph Macchio Xolo Maridueña Mary Mouser Peyton List Tanner Buchanan Jacob Bertrand Thomas Ian Griffith Martin Kove |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 336 Minuten |
Kaufstart: Netflix: 31. Dezember 2021 |
Label: Netflix |
Nach der Übernahme seines Dojos Cobra Kai durch seinen Widersacher John Kreese steht Sensei Johnny Lawrence vor neuen Herausforderungen. Gerade erst sein eigenes Karateteam namens Eagle Fang gegründet, muss er sich mit seinem einstigen Gegner und etwas ungleichen Freund Daniel LaRusso zusammen tun. In ihrem gemeinsamen Dojo unterrichtend, stehen die beiden völlig unterschiedlichen Karatestile in ständigem Konflikt. Versucht es LaRusso mit Verteidigung und Rücksichtnahme, setzt Lawrence vor allem auf Angriff und Konfrontation – ein ewiger Streit zwischen den beiden Karatelehrern flammt wieder auf. Dumm nur, dass sie nur gemeinsam ihren skrupellosen Gegner Kreese bei der anstehenden All Valley Meisterschaft besiegen können. Doch auch der hat sich längst schlagkräftige Unterstützung besorgt und unterrichtet fortan zu zweit…
Kritik:
Nachdem im Jahre 2018 die erste Staffel von „Cobra Kai“ startete, ließ der Hype nicht lange auf sich warten: Eine echte Zeitreise in die 1980er Jahre sollte es werden, bei der die originalen Darsteller der kultigen „Karate Kid“-Filme noch einmal auf dem heimischen Bildschirm zu sehen sind. Vier Staffeln später hat die Begeisterung kein bisschen nachgelassen: „Cobra Kai“ beeindruckte bisher mit einem konstant hohen Qualitätslevel.
Die Fusion zweier Karatestile
Die jüngste Staffel führt dabei einige interessante Storykniffe ein, die noch vor fast vierzieg Jahren wohl undenkbar waren: Handelte es sich bei Daniel LaRusso und Johnny Lawrence im ersten „Karate Kid“-Film schließlich noch um erbitterte Feinde, die sich nicht nur beim Turnier bekriegten, stehen sie in der vierten Staffel von „Cobra Kai“ erstmals Seite an Seite: William Zabka und Ralph Macchio, die beiden Darsteller von LaRusso und Lawrence müssen zum ersten Mal in der Geschichte von „Karate Kid“ zusammenarbeiten. Das bringt auch hinsichtlich der Action einige spannende Aspekte mit: Die beiden völlig gegensätzlichen Kampfstile der beiden Senseis sollen von nun an kombiniert werden: Verteidigung trifft Angriff, innere Balance tritt gegen direkte Konfrontation an. Das bietet nicht nur unterhaltsames Konfliktpotential zwischen den beiden Hauptdarstellern, sondern macht auch die Karate-Choreographien der Serie umso kreativer.
Charaktertiefe der Bösewichte
Ganz typisch für eine „soapartige“ Streamingserie fokussiert sich aber auch „Cobra Kai“ vor allem auf seine Charaktere und dessen zwischenmenschliche Beziehungen. Das ist gut so, denn seine wesentlichen Stärken findet die vierte Staffel vor allem in der Ausarbeitung der bisher negativ als feindlich dargestellten Charaktere. Dabei macht vor allem Peyton List als aggressive Tory Nichols eine recht gute Figur. Die zuvor vor allem für ihre extremen Wutausbrüche bekannte Kämpferin, die sich bisher leicht aus der Ruhe bringen ließ, erhält durch den Einblick in ihr Familienleben, ihrer Sehnsucht nach menschlicher Wärme und dem Fokus auf ihre sozialen Probleme einen neuen Tiefgang. Tory gehört damit zu den spannensten Charakteren der neuesten Staffel und bringt damit neue inhaltliche Aspekte in die Serie. Gleiches gilt unterdessen für Tanner Buchanan als Robby, der sich zu einem weniger stark beeinflussbaren Charakter entwickelt und damit zu einer echten Herausforderung für seine Mentoren wird. Beide Figuren machen Staffel 4 zu einem Highlight und vielleicht zur bisher besten „Cobra Kai“-Staffel.
Die Auferstehung des Terry Silver
Ansonsten bleibt „Cobra Kai“ seinem bisherigen Trend treu und nutzt auch die vierte Staffel wieder, um altbekannte Charaktere aus den „Karate Kid“-Filmen mit Originaldarstellern wieder einzuführen. So mancher Fan der alten Filme wird an dieser Stelle wohl die Rückkehr von Thomas Ian Griffith als Terry Silver aus dem dritten „Karate Kid“-Film feiern. Terry ist mit seiner Wandlung zum Tofu-Liebhaber und toleranzbesessenen Hippie zunächst ein undurchsichtiger Charakter, mausert sich später jedoch zu einer genialen Steigerung des ohnehin schon teuflichen John Kreese. Griffith tritt mit einer überaus gnadenlosen Skrupellosigkeit auf, die in seiner charakterlichen Härte seinesgleichen sucht. Und das kann er auch mehr als dreißig Jahre nach „Karate Kid 3“ noch immer mit seiner durchdringenden Mimik untermauern. Man merkt dem einstigen Star regelrecht an, dass er gänzlich in dieser Rolle aufgeht und damit vielleicht mit Abstand die bisher beste Wiederauferstehung eines Originaldarstellers zelebriert. „Cobra Kai“ ist damit erneut ein Must-See für Fans von „Karate Kid“.
Fazit:
Die Serienumsetzung der alten „Karate Kid“-Filme ist auch in der vierten Staffel noch eine dieser Serien, bei der sich der Zuschauer zunächst zwei Folgen vornimmt und dann voller Begeisterung doch gleich fünf Episoden am Stück schaut. „Cobra Kai“ zieht weiterhin in seinen Bann, sorgt mit der Zusammenarbeit zwischen Lawrence und LaRusso für eine kreative Kombination verschiedener Karatestile und zelebriert mit der Rückkehr von Thomas Ian Griffith die 1980er Jahre.
Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..