Cobra Kai – Staffel 3 |
Land/Jahr: USA 2020 |
Genre: Drama |
Regie: Diverse |
Darsteller: William Zabka Ralph Macchio Martin Kove Xolo Maridueña Mary Mouser Tanner Buchanan Peyton List |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 336 Minuten |
Kaufstart: Netflix: 1. Januar 2021 |
Label: Netflix |
Nach einem verheerenden Kampf zwischen den Miyagi-Do Karateschülern und Cobra Kai hat sich das Leben für den All-Valley-Karate-Champion Miguel Diaz grundlegend verändert. Nach zahlreichen Wochen im Koma und einer Querschnittslähmung scheint er sein Leben lang im Rollstuhl verbringen zu müssen. Für den Gegner ist das allerdings noch lange kein Grund nachzugeben: Beeinflusst von der negativen Ideologie des Trainers John Kreese verfolgen die „Cobra Kai“-Schüler einen skrupellosen Weg „ohne Gnade“. Sie sind fest entschlossen, den Feind notfalls bis auf den Tod zu bekämpfen und schrecken dafür auch nicht vor kriminellen Machenschaften zurück. Doch Miyagi-Do kann diesen unerbittlichen Kampf nur gewinnen, wenn sich dessen Trainer Daniel LaRusso mit dem einstigen Erzfeind Johnny Lawrence zusammenschließt…
Kritik:
Die inzwischen dritte Staffel der Erfolgsserie „Cobra Kai“ kommt nach der langen Einführung um die neuen Karateschulen endgültig zur Sache. Aus den einstigen Anfängern sind inzwischen knallharte Profikämpfer geworden – und die Kämpfe nehmen an Härte zu. Doch dazwischen gibt es auch dieses Mal wieder gesteigerte Dramatik.
Die Folgen der Gnade
Mit einem Cliffhanger hatte es die vorherige Staffel schließlich schon angekündigt: Im Mittelpunkt der dritten Staffel steht vor allem ein Drama um die Gesundheit des Champions Miguel Diaz. Bei einem Kampf in seiner Schule stürzt dieser metertief auf ein Treppengeländer und bricht sich kurzerhand das Genick. Koma, Querschnittslähmung, Rollstuhl und der harte Kampf um das Wiedererlernen des Laufens stehen auf der Tagesordnung. In einer Situation, in der die gegnerischen Karateschüler keineswegs locker lassen, kommt dabei ganz schön viel Dramatik und Action auf. Staffel 3 von „Cobra Kai“ zieht den Action- und Härtegrad deutlich an, wenn die Cobra Kai-Schüler auf kriminellen Beutezug gehen – ohne jegliche Rücksicht auf Verluste.
Die Durchleuchtung des Bösewichts
Dabei bietet sich vor allem für den seit Staffel 2 wieder mitmischenden Martin Kove als John Kreese die perfekte Gelegenheit, den Charakter ein bisschen weiter auszuarbeiten. Die dritte Staffel bietet an dieser Stelle sogar Einblicke, die uns die alten „Karate Kid“-Filme schuldig geblieben sind. Mit interessanten Rückblicken auf seine Zeit im Vietnam wird sein Charakter stärker beleuchtet und sorgt für Nachvollziehbarkeit und Verständnis beim Publikum. Mit einem kleinen Haken allerdings: Auch diese Staffel schafft es nicht, die Figur von einer differenzierteren Sichtweise aus zu betrachten. John Kreese ist und bleibt der böse Erzfeind, dessen „keine Gnade“-Ideologie es zu bekämpfen gilt – einen weichen Kern oder andere Perspektiven seines Charakters suchen wir da vergebens. Und da ist es auch kaum verwunderlich, dass auch so manche Entwicklung zwischen John Kreese und Johnny Lawrence’ Sohn Robbie ziemlich vorhersehbar bleibt. Schade, denn anders als in den vorherigen Staffeln bleiben die Überraschungen dieses Mal aus.
Die Rückkehr nach Okinawa
Stattdessen setzt Staffel 3 verstärkt auf Fanservice, denn eine Staffel ohne neue alte Schauspieler zu präsentieren, kann es schließlich nicht geben. „Cobra Kai“ ist da dieses Mal besonders interessant, da es Ralph Macchio als Daniel LaRusso in alten Erinnerungen schwelgen lässt. Noch einmal geht es in das aus den „Karate Kid“-Filmen bekannte „Tomi Dorf“, in dem Daniel einst gemeinsam mit dem legendären Mr. Miyagi die Geheimnisse des Miyagi-Karates entdeckte – und da warten gleich zwei weitere Schauspieler aus den alten Filmen auf den Fan, die ein Wiedersehen nach über 30 Jahren mehr als interessant machen. Generell rückt die positive Lehre des Miyagi dieses Mal stärker in den Fokus, wodurch sich die Sympathien der klassischen Filme ein wenig stärker ausbreiten. Und das lässt dann auch über diverse erstmals aufgetretene Schwächen bei der Vorhersehbarkeit der Charakterentwicklung schnell hinweg sehen.
Fazit:
Die dritte Staffel von „Cobra Kai“ hält ihre Qualitäten weiterhin hoch und rückt sowohl harte Actionszenen, als auch ein Gesundheitsdrama stärker in den Fokus. Das hat dabei zwar manchmal ein paar Schwächen auf Grund seiner neu aufgetretenen Vorhersehbarkeit, bietet zugleich aber nochmal eine deutlich größere Portion Fanservice für die alten „Karate Kid“-Fans.
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